Zitate von Friedrich Wilhelm Weber

Willst du mit dir in Frieden leben? Tu, was du sollst, an jedem Tag; Das, was du mußt, folgt sicher nach: Das Sterben und das Antwortgeben.

Für das Leben und für das Sterben Vier Dinge gibt es zu werben: Für das Leben ein Haus, ein Kleid und ein Brot Und Gottes Huld für den bitteren Tod.

Es wächst viel Brot in der Winternacht, weil unter dem Schnee frisch grünet die Saat; erst wenn im Lenze die Sonne lacht, spürst du, was Gutes der Winter tat.

Des Vaters Wort, des Meisters Müh‘ und Fleiß, Beispiel und Rute trägt nicht immer Frucht. Nimmst du dich selber nicht in scharfe Zucht: Du bleibst ein wilder ungezognes Reis.

Das ist die Lust der Eiche, wenn Wetter sie umwehn, das ist des Mannes Freude, im heißen Kampf zu stehn.

Soll ein Menschenauge schauen, muß der Himmel sich erschließen und ein Strahl von seinem Lichte in das dunkle Herz ergießen.

Diogenes kroch in das Faß, Um mit Enthaltsamkeit zu prunken: Der greise Schalk, wann tat er das? Als er es leer getrunken…

Freiheit ist der Zweck des Zwanges, Wie man eine Rebe bindet, Daß sie, statt im Staub zu kriechen, Froh sich in die Lüfte windet.

Gelber Neidhart, alter Uhu. Wohl versteh‘ ich deine Meinung: Bist du doch der seelenfrohen Gotterlösten Welt Verneinung!

Wissen heißt die Welt verstehen, Wissen lehrt verrauschter Zeiten Und der Stunde, die da flattert, Wunderliche Zeiten deuten.

„Weise sagen: Vieles Denken Muß der arme Kopf entgelten; Weil er Durst und Kopfweh haßte, Trank er gern und dachte selten.

Das Leben ist eine Kunst, und ehrliches Leben der feinste und schwerste Theil dieser Kunst.

Es frommt nicht, daß du zagst und klagst: Wenn rückwärts ohne Reue ins alte Jahr du blicken magst, so zieh mit Mut ins neue.

Eh‘ du den Nebenmann verklagst, gib acht, daß du dich prüfst und fragst, ob des Vergeh’ns, des du ihn zeihst, du selber nicht zwiefach schuldig seist.

Nur Gutes von den Toten Nur Gutes von den Toten! Wer das geboten, Der hatte, frommer Tropf, Mehr Herz als Kopf. Soll aus Tatberichten Das Schlimme bleiben; Wer kann noch die Geschichten Der Großen schreiben?

Beschäftigung ist manchem lieb und wert, Gemächlich will er dies und das verrichten; Das Tasten und das Tappen frommt mitnichten, Nur saure Arbeits ist’s, die ehrt und nährt.

Die Erkenntnis ist das Erbe nicht der Weisen, nein, der Frommen. Nicht im Grübeln, nein, im Beten wird die Offenbarung kommen.

Eines ist dein Mögen, und ein Andres ist dein Müssen; Nicht dein Herz nach seinem Wunsche, Nach der Pflicht frag‘ dein Gewissen.

Dienen muß der faltenreiche Kirchenmantel hundert Zwecken: Ehrsucht, Habsucht, Machtgelüste muß er decken.

Glühte auch der Erdenball, sie hätten nicht gesehn die Flammen; stürzte auch die Welt zusammen, sie hätten nicht gehört den Fall.

Ob mir’s gelang bei Tag und Nacht Mein Glück, mein eig’nes Glück zu schmieden? Oft hab‘ ich and’re froh gemacht Und stets an mich zuletzt gedacht. Ich diente, und mein Lohn ist Frieden.

Vergiß nicht, daß jede schwarze Wolke eine dem Himmel zugewandte Sonnenseite hat.

Einsamkeit ist Seelennahrung; In der Stille kommt dem Geiste Rechte Geistesoffenbarung.

Auf der Heid‘ ein Wolkenschatten fährt dahin des Menschenleben. Sind vom Tode wir umgeben. Zittert! in des Lebens Mitte.

Menschen müssen sich einmal aneinander reiben. Höflichkeit aber ist das Fett, welches das Unangenehme des Reibens vermindert oder erleichtert.

Und deucht die Welt dir öd und leer, und sind die Tage rauh und schwer, sei still und habe des Wandels Acht: Es wächst viel Brot in der Winternacht.