Georg Skrypzak Zitate
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Durchsagen, Verlautbarungen, Brandreden, Kampfansagen – unverständliches Gerede. Schweigen – daß versteht jeder.
Georg SkrypzakEin Haustier macht manche erst menschlich.
Georg SkrypzakAuch in den Wahnvorstellungen gibt es Fortschritt – vom Hexenwahn zum Glauben an die Wissenschaft.
Georg SkrypzakDer Gradmesser der Angst einer Gesellschaft sind ihre Comedy-Shows.
Georg SkrypzakDie Frage von Macht und Ohnmacht ist letztendlich eine von tun und lassen.
Georg SkrypzakAuch der vernünftige Schlaf vorm Fernseher gebiert am Ende ein Ungeheuer – die Tagesschau.
Georg SkrypzakWer die Wahrheit findet, hat sie nie gesucht.
Georg SkrypzakIch kenne Aphorismen, die sind einfach, richtig und schön – haben aber nichts zu lachen.
Georg SkrypzakWie groß ist eigentlich die Wahrscheinlichkeit, daß der entscheidende Gedanke für die Zukunft noch rechtzeitig aus einer der Myriaden Gehirnzellen auf dieser Welt befreit wird?
Georg SkrypzakGutes Timing ist schwer – besonders schwer, den Augenblick zu treffen, in dem man die Schnauze halten muß.
Georg SkrypzakDer langsame Blues ist eine Musik für das ganze Jahr. Er hat zwölf Takte, für jeden Monat einen.
Georg SkrypzakNur wenige haben Gedanken, deren Sprengkraft in ihrer Gewaltlosigkeit liegt.
Georg SkrypzakNur der Mutige kommt hinter seiner Angst hervor.
Georg SkrypzakAls Schlußlicht bist du die Leuchte für den Rückzug.
Georg SkrypzakLerne mit den Ohren sehen, übe die Askese des Blickes! Die Welt wird von Bildern tyrannisiert!
Georg SkrypzakTheoretiker machen nichts – Praktiker reden nichts. Ich mache beides.
Georg SkrypzakKönnen Raucher den letzten Zug verpassen?
Georg SkrypzakZeitgenosse: Sozialist auf Zeit.
Georg SkrypzakDer Angriff auf die Gewißheiten dieser Welt gelingt nur mit einer aus einer anderen.
Georg SkrypzakSein blanker Hohn entsprang einer glänzenden Gehässigkeit.
Georg SkrypzakDie Sprache läßt uns scheitern.
Georg SkrypzakEs gibt eine Qualität der Komik – aber keine der Trauer.
Georg SkrypzakDas Problem des Nihilisten ist nicht, daß er nicht glaubt. Sein Problem ist, daß er nicht glaubt, daß noch irgendwer an ihn glaubt.
Georg SkrypzakWas ist der Normalfall? Immer nach unten!
Georg SkrypzakAkademiker: Legale Besetzer leerer Gedankengebäude.
Georg SkrypzakAtmen – bis zum letzten Atemzug, das ist alles.
Georg SkrypzakDas Böse ist banal, (Hannah Arendt) das Gute auch (Martin Walser). Wahrscheinlich ist das Denken der Banalität das Banalste.
Georg SkrypzakAm Kalauer scheiden sich die Geister, selbst wenn sie nicht verheiratet sind.
Georg SkrypzakMorgengrauen: Heraufdämmernde Angst.
Georg SkrypzakJeder ist seines Glückes Knecht.
Georg SkrypzakDie Überwindung von Raum und Zeit schafft die unendliche Distanz zwischen uns.
Georg SkrypzakPassion eines Aphoristikers: „… Und alsbald krähte der Hahn. Und er ging hinaus und lachte bitterlich!“
Georg SkrypzakDer Nährboden des „gemeinen Faschismus“ ist das kleinbürgerliche Milieu – das katholische, das protestantische, das utilitaristische, das literarische, das kommunistische, das atheistische, das nihilistische, das intellektuelle, das kulturelle, das aufgeklärte, kurz: das ganz gemeine Universelle.
Georg SkrypzakSelbst mit nur einem Bleistiftstummel im Maul, kann ein Aphoristiker noch schmerzhaft zubeißen.
Georg SkrypzakWirklich unfaßbar – die tägliche Angst.
Georg SkrypzakAvantgardisten glauben Tabubrüche würden durch Fortschritt geheilt.
Georg SkrypzakWarum ich Karl Valentin liebe? Wegen seines „Atheismus“! Er schlug sich zwar auch mit Gott herum – aber die Sprache war für ihn erledigt!
Georg SkrypzakDas Problem ist immer mehr unser persönlicher Spielraum, die PlayStation – diese Spielhölle, in der wir unsere Seele verzocken.
Georg SkrypzakDie erste Enttäuschung einer kindlichen Liebe: wenn sie entdeckt, daß der Kern ihres geliebten Teddybären Holzwolle ist.
Georg SkrypzakNur die verbeulte Wirklichkeit ist komisch.
Georg SkrypzakRisikomanager: Kaskoversicherter Narr.
Georg SkrypzakAuch der konservativste Aphoristiker kann nicht verhindern, daß er mit der Zeit gehen muß.
Georg SkrypzakGeschäft des Aphoristikers: Ein Bauchladen mit philosophischen Kurzwaren.
Georg SkrypzakJunge Frauen reden über ihre Schwierigkeiten beim Kinderkriegen, alte übers Sterben. Frauen reden immer über etwas allgemein Menschliches. Männer sind alle gemeiner, sie reden über Fußball.
Georg SkrypzakAtheisten glauben an die Gewißheiten dieser Welt, Gläubige an die einer anderen.
Georg SkrypzakImmer deine letzte Chance – die Welt in einem Kalauer zerlachen!
Georg SkrypzakWenn Gegner ihre Meinung austauschen, ändert sich nichts.
Georg SkrypzakAphorismen, die zu philosophisch sind, versinken in ihren eigenen Untiefen.
Georg SkrypzakMinderdichter: Erfindung eines deutschen Philisters, der minder dicht war.
Georg SkrypzakEin gedrechselter Satz brennt auch nicht länger.
Georg Skrypzak