Zitate von Georg Wilhelm Friedrich Hegel
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Die Reue ist das Gefühl der Nichtübereinstimmung meines Tuns mit meiner Pflicht oder nur mit meinem Vorteil – in jedem Fall also mit etwas An-und-für-sich-Bestimmten.

Die Rätsel der alten Ägypter waren ebenso die Rätsel für die Ägypter selbst.

Ein Hauptmoment in der Erziehung ist die Zucht, welche den Sinn hat, den Eigenwillen des Kindes zu brechen, damit das bloß Sinnliche und Natürliche ausgereudet werde.

Das wahrhafte Gewissen ist die Gesinnung, das, was an und für sich gut ist, zu wollen; es hat daher feste Grundsätze, und zwar sind ihm diese die für sich objektiven Bestimmungen und Pflichten.

Durch den Eigensinn, diese Parodie des Charakters, erhält die Individualität des Menschen eine die Gemeinschaft mit anderen störende Zuspitzung.
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Die Freiheit, welche [im Staat] beschränkt wird, ist die Willkür, die sich auf das Besondere der Bedürfnisse bezieht.

Glücklich ist derjenige, welcher sein Dasein seinem besonderen Charakter, Wollen und Willkür angemessen hat und so in seinem Dasein sich selbst genießt.

In unserer reflektionsreichen und räsonnierenden Zeit muß einer es noch nicht weit gebracht haben, der nicht für alles, auch für das Schlechteste und Verkehrteste, einen guten Grund anzugeben weiß. Alles, was in der Welt verdorben worden ist, das ist aus guten Gründen verdorben worden.

Bildung nennen wir eben den in der Wirklichkeit angewandten Begriff, insofern er nicht rein in seiner Abstraktion erscheint, sondern in Einheit mit dem mannigfaltigen Inhalt alles Vorstellens.

Die Weltgeschichte ist nicht der Boden des Glücks. Die Perioden des Glücks sind leere Blätter in ihr; denn sie sind die Perioden der Zusammenstimmung, des fehlenden Gegensatzes.

Das Vernünftige ist die Landstraße, wo jeder geht, wo niemand sich auszeichnet.

Der Staat ist die Wirklichkeit der sittlichen Idee – der sittliche Geist, als der offenbare, sich selbst deutliche, substantielle Wille, der sich denkt und weiß und das, was er weiß und insofern er es weiß, vollführt.

Der Mut der Wahrheit, der Glaube an die Macht des Geistes ist die erste Bedingung der Philosophie. Der Mensch, da er Geist ist, darf und soll sich selbst des Höchsten würdig achten; von der Größe und Macht seines Geistes kann er nicht groß genug denken.

Stehen Frauen an der Spitze der Regierung, so ist der Staat in Gefahr, denn sie handeln nicht nach den Anforderungen der Allgemeinheit, sondern nach zufälliger Neigung und Meinung.

Die Person muß sich eine äußere Sphäre ihrer Freiheit geben, um als Idee zu sein.

Das Absolute soll nicht begriffen, sondern gefühlt und angeschaut, nicht sein Begriff, sondern sein Gefühl und Anschauung sollen das Wort führen und ausgesprochen werden.

Jedes System ist ein System der Freiheit und der Notwendigkeit zugleich.

Willst du leben, mußt du dienen; willst du frei sein, mußt du sterben.
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Von der Größe und Macht des Geistes kann er [der Mensch] nicht groß genug denken.

Nur aus diesem Irrtum geht die Wahrheit hervor und hierin liegt die Versöhnung mit dem Irrtum und mit der Endlichkeit.

Höchste Geistes- und Seelenbildung bekundet es, alles in der Muttersprache ausdrücken zu können.

Lernen heißt nicht nur, mit dem Gedächtnis die Worte auswendig lernen – die Gedanken anderer können nur durch Denken aufgefaßt werden, und dies Nach-denken ist auch Lernen.

Das „Du sollst!“ setzt ein „Du kannst!“ voraus. Der Mensch soll das Sittengesetz erfüllen. Um es aber zu erfüllen, muß er frei sein. Soll es also Sittlichkeit geben, dann muß es Willensfreiheit geben.

Der Staat an und für sich ist das sittlichste Ganze, die Verwirklichung der Freiheit; und es ist absoluter Zweck der Vernunft, das die Freiheit wirklich sei.

Die Weltgeschichte ist die Zucht von der Unabhängigkeit des natürlichen Willens zum Allgemeinen und zur subjektiven Freiheit.

Zum Handeln gehört wesentlich Charakter, und ein Mensch von Charakter ist ein verständiger Mensch, der als solcher bestimmte Zwecke vor Augen hat und diese mit Festigkeit verfolgt.

Der Gegenstand ist dem Wesen nach dasselbe, was die Bewegung ist, sie die Entfaltung und Unterscheidung der Momente, er das Zusammengefaßtsein derselben.

Die Wahrheit ist Übereinstimmung des Begriffs mit seiner Gegenständlichkeit. Im Urteil fängt diese Darstellung des Begriffs und seiner Gegenständlichkeit, somit das Gebiet der Wahrheit, an.

Zweck des Staates ist, daß ein Volk nicht als solches Aggregat zur Existenz, zur Gewalt und Handlung komme.

Was die Erfahrung aber und die Geschichte lehren, ist dieses, daß Völker und Regierungen niemals etwas aus der Geschichte gelernt und nach Lehren, die aus derselben zu ziehen gewesen wären, gehandelt haben.

Der Begriff ist das Ganze der Bestimmungen, zusammengefasst in ihre einfache Einheit.

Was vernünftig ist, das ist wirklich; und was wirklich ist, das ist vernünftig.

Der Widerspruch ist das Erheben der Vernunft über die Beschränkungen des Verstandes.

Wir müssen überzeugt sein, daß das Wahre die Natur hat, durchzudringen, wenn seine Zeit gekommen, und daß es nur erscheint, wenn diese gekommen, und deswegen nie zu früh erscheint noch ein unreifes Publikum findet.

Der Kampf der Vernunft besteht darin, dasjenige, was der Verstand fixiert hat, zu überwinden.

Aus Lügen, die wir ständig wiederholen, werden Wahrheiten, die unser tägliches Leben bestimmen.

Pferd und Eisen sind die absoluten Organe, wodurch eine gegründete Macht herbeizuführen ist.

Regierungen sind die Segel, das Volk ist der Wind, der Staat ist das Schiff, die Zeit ist die See.

Das Volk, insofern mit diesem Worte ein besonderer Teil der Mitglieder eines Staats bezeichnet ist, drückt den Teil aus, der nicht weiß, was er will.