Heinrich Heine Zitate
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Verfolgung der Andersdenkenden ist überall das Monopol der Geistlichkeit.
Heinrich HeineWir erwarten nicht viel Gutes vom Pietismus… Wir teilen die Meinung eines witzigen Mannes, der keck behauptet: Unter hundert Pietisten sind neunundneunzig Schurken und ein Esel.
Heinrich HeineIch rief den Teufel und er kam, Und ich sah ihn mit Verwundrung an. Er ist nicht hässlich und nicht lahm, Er ist ein lieber, charmanter Mann.
Heinrich HeineEr ward nicht vollendet – und das ist gut Denn eben die Nichtvollendung Macht ihn zum Denkmal von Deutschlands Kraft und protestantischer Sendung.
Heinrich HeineDie Freiheit der Meinung setzt voraus, daß man überhaupt eine hat.
Heinrich HeineIch habe das Merkwürdigste gesehen, was die Welt dem staunenden Geiste zeigen kann, ich habe es gesehen und staune noch immer – ich spreche von London.
Heinrich HeineMein Magen hat wenig Sinn für Unsterblichkeit.
Heinrich HeineIn der Poetenwelt ist der tiers état (Dritter Stand: Bürgertum, Masse des Volkes) nicht nützlich, sondern schädlich.
Heinrich HeineSonderbar, sowie das Weib zum denkenden Selbstbewußtsein kommt, ist ihr erster Gedanke ein neues Kleid!
Heinrich HeineDer gewöhnliche Witz ist bloß ein Niesen des Verstandes.
Heinrich HeineIch glaube, die Wellen verschlingen Am Ende Schiffer und Kahn; Und das hat mit ihrem Singen Die Lorelei getan.
Heinrich HeineDie Helgoländer sind die kecken Nomaden der Nordsee.
Heinrich HeineEin Traum, gar seltsam schauerlich, Ergötzte und erschreckte mich.
Heinrich HeineDer Taufzettel ist das Entréebillett zur europäischen Kultur.
Heinrich HeineWohlan, ich will mich ruhig wie die andern aufs träumerische Polster hinstrecken und meine Geschichte erzählen. Die philosophische Moral, die darin enthalten sein soll, besteht in dem Satze: daß wir zuweilen lächerlich werden können, ohne im Geringsten selbst daran Schuld zu sein.
Heinrich HeineIch möchte nicht den Menschen gleichen, die den ganzen Tag über Kopfschmerzen klagen, doch nachts Wein trinken, der eben diese Kopfschmerzen hervorruft.
Heinrich HeineDer Wind zieht seine Hosen an.
Heinrich HeineDie Musik bei einem Hochzeitszug erinnert mich immer an die Musik von Soldaten, die in den Krieg ziehen.
Heinrich HeineEin Schwert sollt ihr mir auf den Sarg legen; denn ich war ein braver Soldat im Befreiungskriege der Menschheit.
Heinrich HeineWir Deutschen hassen gründlich, dauernd; da wir zu ehrlich, auch zu unbeholfen sind, um uns mit schneller Perfidie zu rächen, so hassen wir bis zu unserem letzten Atemzug.
Heinrich HeineEs gibt jetzt in Europa keine Nationen mehr, sondern nur Parteien.
Heinrich HeineWie ein guter Dichter liebt die Natur keine schroffen Übergänge.
Heinrich HeineWelch ein Schlachtfeld, diese Erde!
Heinrich HeineGeorg Herwegh ist die eiserne Lerche der Revolution.
Heinrich HeineDas Fleisch war so frech geworden in dieser Römerwelt, daß es wohl der christlichen Disziplin bedurfte, um es zu züchtigen. Nach dem Gastmahl eines Trimaikion bedurfte man einer Hungerkur gleich dem Christentum.
Heinrich HeineSeit ich auf deutsche Erde trat, Durchströmen mich Zaubersäfte – Der Riese hat wieder die Mutter berührt, Und es wuchsen ihm neu die Kräfte.
Heinrich HeineIn der kleinen Brust eines Menschen kann sich gar viel Elend verstecken.
Heinrich HeineDer Teufel versteht Logik, er ist Meister in der Metaphysik, und mit seinen Spitzfindigkeiten und Ausdeuteleien überlistet er alle seine Verbündeten.
Heinrich HeineWer uns vor nutzlosen Wegen warnt, leistet uns einen ebenso guten Dienst, wie derjenige, der uns den rechten Weg anzeigt.
Heinrich HeineWer die Zukunft fürchtet, der ist in der Gegenwart wenig gefährlich –
Heinrich HeineSei mir gegrüßt mein Sauerkraut holdselig sind deine Gerüche.
Heinrich HeineNimm Dich in acht, die Hamburgerinnen sind schön.
Heinrich HeineDer Hund, dem man einen Maulkorb anlegt, bellt mit dem H[inter]n. – Das Denken auf Umweg äußert sich noch mißduftiger, durch Perfidie des Ausdrucks.
Heinrich HeineDie Ehe ist eine stürmische See, wofür es noch keinen Kompaß gibt.
Heinrich HeineEin Posten ist vakant, die Wunden klaffen, der eine fällt, die andern rücken nach. Doch fall ich unbesiegt und meine Waffen sind ungebrochen – nur mein Herz brach.
Heinrich HeineDein Wort ist süß, doch süßer ist der Kuß, den ich dir abgeküßt.
Heinrich HeineWenn man mit dem dümmsten Engländer über Politik spricht, so wird er doch immer etwas Vernünftiges zu sagen wissen. Sobald man aber das Gespräch auf Religion lenkt, wird der gescheiteste Engländer nichts als Dummheiten zutage fördern.
Heinrich HeineAndere Völker mögen gewandter sein und witziger und ergötzlicher; aber keins ist so treu wie das treue deutsche Volk.
Heinrich HeineSchweigen ist die wesentlichste Bedingung des Glückes.
Heinrich HeineIch bitte Dich, geh viel spazieren, damit Du nicht zu dick wirst – Ich bitte Dich, werde keine Hamburgerin!
Heinrich HeineDas Geld ist der Gott unserer Zeit und Rothschild ist sein Prophet.
Heinrich HeineDie Zeitschriften sind freilich nur die Pissecken der Literatur, aber alle Annoncen sind dort angeschlagen.
Heinrich HeineGlücklich der Mann, der den Hafen erreicht hat, Und hinter sich ließ das Meer und die Stürme, Und jetzo warm und ruhig sitzt Im guten Ratskeller zu Bremen.
Heinrich HeineDer Sohn Albions, obgleich er weiße Wäsche trägt und alles bar bezahlt, ist doch ein zivilisierter Barbar, in Vergleichung mit dem Italiener, der vielmehr eine in Barbarei übergehende Zivilisation bekundet.
Heinrich HeineFür die Güte einer Bibliothek könnte man denselben Beweis anführen, den Boccaccio für die Religion anführt: sie besteht trotz ihrer Beamten.
Heinrich HeineDu fragst mich, Kind, was Liebe ist? Ein Stern in einem Haufen Mist.
Heinrich HeineGott gab uns nur einen Mund, weil zwei Mäuler ungesund. Mit dem einen Munde schon schwatzt zuviel der Erdensohn.
Heinrich HeineDie Werke des Geistes sind ewig feststehend, aber die Kritik ist etwas Wandelbares, sie geht hervor aus den Ansichten der Zeit, hat nur für diese ihre Bedeutung.
Heinrich HeineTrotz seinem Nationalismus bleibt Frankreich der Repräsentant der Revolution, und die Franzosen kämpfen nur für diese, wenn sie sich selbst aus Eitelkeit, Eigennutz und Torheit schlagen.
Heinrich HeineEin junger Gelehrter hat gern seine Privathypothese.
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