Heinrich Heine Zitate
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Der Knecht singt gern ein Freiheitslied, des Abends in der Schenke. Das fördert die Verdauungskraft und würzet die Getränke.
Heinrich HeineDie Musik beim Hochzeitsgeleite erinnert mich immer an die Musik bei in die Schlacht ziehenden Soldaten.
Heinrich HeineOb sie tugendhaft war, weiß ich nicht; aber sie war immer häßlich, und Häßlichkeit bei einem Weibe ist schon der halbe Weg zur Tugend.
Heinrich HeineAch! wenn ich nicht gar zu vernünftig wär‘, Ich tät mir was zu leide.
Heinrich HeineGott wird mir verzeihen, das ist sein Beruf.
Heinrich HeineDie Sonettenwut grassiert so in Deutschland, daß man eine Sonettensteuer einrichten sollte.
Heinrich HeineSelten habt ihr mich verstanden, Selten auch verstand ich euch, Nur wenn wir im Kot uns fanden, So verstanden wir uns gleich.
Heinrich HeineAm Ganges duftet’s und leuchtet’s, Und Riesenbäume blühn, Und schöne, stille Menschen Vor Lotosblumen knien.
Heinrich HeineDie hervorragendste Eigenschaft ist sein Stolz: Wenn er in den Himmel zum lieben Gott kommt, wird er diesem ein Kompliment darüber machen, daß er ihn so gut erschaffen.
Heinrich HeineMan schreibt nicht so ausführlich, wenn man den Abschied gibt.
Heinrich HeineDie Wahrheit schwindet von der Erde, Auch mit der Treu‘ ist es vorbei. Die Hunde wedeln noch und stinken Wie sonst, doch sind sie nicht mehr treu.
Heinrich HeineAm fernen Horizonte Erscheint, wie ein Nebelbild, Die Stadt mit ihren Türmen In Abenddämmerung gehüllt.
Heinrich HeineWie mancher ging aus, die Kirche zu schmähen, zu befeinden, und änderte plötzlich seinen Sinn und kniete nieder und betete an.
Heinrich HeineJede Generation ist eine Fortsetzung der andern und ist verantwortlich für ihre Taten.
Heinrich HeineIn seinem Streben nach dem Positiven hatte der arme Mensch sich alles Herrliche aus dem Leben hinausphilosophiert, alle Sonnenstrahlen, allen Glauben und alle Blumen, und es blieb ihm nichts übrig, als das kalte positive Grab.
Heinrich HeineKennt ihr China, das Vaterland der geflügelten Drachen und porzellanenen Teekannen? Das ganze Land ist ein Raritätenkabinett, umgeben von einer unmenschlich langen Mauer und hunderttausend tatarischen Schildwachen.
Heinrich HeineUnser deutscher Sommer ist nur ein grün angestrichener Winter.
Heinrich HeineIn der Kunst ist die Form alles, der Stoff gilt nichts.
Heinrich HeineVernichtet ist das Zweierlei, Das uns so lang betöret; Die dumme Leiberquälerei Hat endlich aufgehöret.
Heinrich HeineVon dem Augenblick an, wo eine Religion bei der Philosophie Hülfe begehrt, ist ihr Untergang unabwendlich.
Heinrich HeineWahre Prinzen aus Genie-Land Zahlen bar, was sie verzehrt; Schiller, Goethe, Lessing, Wieland Haben nie Kredit begehrt.
Heinrich HeineAndre Zeiten, andre Vögel! Andre Vögel, andre Lieder! Sie gefielen mir vielleicht, wenn ich andre Ohren hätte.
Heinrich HeineDer Engländer liebt die Freiheit wie sein rechtmäßiges Weib. Der Franzose wie seine Braut – der Deutsche wie seine alte Großmutter.
Heinrich HeineDie Göttin hat mir Thee gekocht Und Rum hineingegossen; Sie selber aber hat den Rum Ganz ohne Thee genossen.
Heinrich HeineIch bin nicht mehr der große Heide Nr. II, den man mit dem weinlaubumkränzten Dionysus verglich, während man meinem Kollegen Nr. I den Titel eines großherzoglich Weimarschen Jupiters erteilte.
Heinrich HeineDie Verleumdung, das freche Gespenst, setzt sich auf die edelsten Gräber.
Heinrich HeineHässlichkeit bei einem Weibe ist schon der halbe Weg zur Tugend.
Heinrich HeineAus meinen großen Schmerzen Mach ich die kleinen Lieder.
Heinrich HeineMit Liebe und Fleiß lesen – das ist das Verbindlichste und Liebreichste, was man einem Poeten erzeigen kann.
Heinrich HeineWenn der liebe Gott sich im Himmel langweilt, dann öffnet er das Fenster und betrachtet die Boulevards von Paris.
Heinrich HeineDas Schweigen ist der Liebe keusche Blüte.
Heinrich HeineWer heute nicht kommt, kommt morgen gewiß.
Heinrich HeineDie Engel, die nennen es Himmelsfreud, die Teufel, die nennen es Höllenleid, die Menschen, die nennen es – Liebe!
Heinrich HeineNach den fetten Kühen kommen die magern, nach den mageren gar kein Fleisch.
Heinrich HeineSie fechten gut, sie trinken gut, Und wenn sie die Hand dir reichen, Zum Freundschaftsbündnis, dann weinen sie; Sind sentimentale Eichen.
Heinrich HeineTirili! Tirili! ich lebe! Ich fühle den süßen Schmerz der Existenz, ich fühle alle Freuden und Qualen der Welt, ich leide für das Heil des ganzen Menschengeschlechts, ich büße dessen Sünden, aber ich genieße sie auch.
Heinrich HeineDie starrsten Aristokraten sind froh, wenn sie Gelegenheit finden zur Herablassung, denn dadurch eben fühlen sie, wie hoch sie gestellt sind.
Heinrich HeineBrotloseste der Künste, Poesie!
Heinrich HeineDie schönste Jungfrau sitzet Dort oben wunderbar, Ihr goldnes Geschmeide blitzet, Sie kämmt ihr goldenes Haar.
Heinrich HeineWahre Liebe ist sehr verschämt und hasst allen Wortkram; sie kann nur weinen und verbluten.
Heinrich HeineDer Geist hat seine ewigen Rechte, er läßt sich nicht eindämmen durch Satzungen.
Heinrich HeineDer Tag ist nur der weiße Schatten der Nacht.
Heinrich HeineEben wie ein großer Dichter weiß die Natur auch mit den wenigsten Mitteln die größten Effekte hervorzubringen.
Heinrich HeineLieben und Hassen, Hassen und Lieben, Ist alles über mich hingegangen; Doch blieb von allem nichts an mir hangen, Ich bin der allerselbe geblieben.
Heinrich HeineWir haben das körperliche Indien gesucht und haben Amerika gefunden; wir suchen jetzt das geistige Indien – was werden wir finden?
Heinrich HeineLächelnd scheidet der Despot, Denn er weiß, nach seinem Tod Wechselt Willkür nur die Hände, Und die Knechtschaft hat kein Ende.
Heinrich HeineWir fuhren allein im dunkeln Postwagen die ganze Nacht; wir ruhten einander am Herzen, wir haben gescherzt und gelacht. Doch als es morgens tagte, mein Kind, wie staunten wir! Denn zwischen uns saß Amor, der blinde Passagier.
Heinrich HeineIch bin das Schwert, ich bin die Flamme.
Heinrich HeineAlles wird man dir verzeihen, aber man ist unerbittlich gegen das Genie.
Heinrich HeineDie deutschen Censoren – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – Dummköpfe –
Heinrich Heine