Heinrich von Kleist Zitate
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Ich sehe die Elbhöhen und die Felsen im Hintergrund, die wie ein bewegtes Meer von Erde aussehen und in den schönsten Linien geformt sind, als hätten da die Engel im Sande gespielt.
Heinrich von KleistDenn festhalten müssen wir, was wir uns selbst erworben haben.
Heinrich von KleistDas Wissen macht uns weder besser, noch glücklicher.
Heinrich von KleistWenn die Unwissenheit unsre Einfalt, unsre Unschuld und alle Genüsse der friedlichen Natur sichert, so öffnet sie dagegen allen Greueln des Aberglaubens die Tore…
Heinrich von KleistIch komme, ich weiß nicht, von wo? Ich bin, ich weiß nicht, was? Ich fahre, ich weiß nicht wohin? Mich wundert, dass ich so fröhlich bin.
Heinrich von KleistFernab am Horizont, auf Felsenrissen, Liegt der gewitterschwarze Krieg getürmt.
Heinrich von KleistWie unglücklich wäre ich, wenn ich nicht mehr stolz sein könnte.
Heinrich von KleistNirgends kann man den Grad der Kultur einer Stadt und überhaupt den Geist ihres herrschenden Geschmacks schneller und doch zugleich richtiger kennenlernen als – in den Lesebibliotheken.
Heinrich von KleistTugend und Liebe begründen zwar das Familienglück, aber nur Talente machen es wirklich anziehend.
Heinrich von KleistNun, Unsterblichkeit, bist du ganz mein.
Heinrich von KleistDer Kummer steht einsam und vermieden von allen Glücklichen wie ein gefallener Günstling. Nur die Freundschaft lächelt ihm.
Heinrich von KleistDas nenne ich würdig, fürwahr, sich im Alter zu beschäftigen!
Heinrich von KleistEs bricht der Wolf, o Deutschland, in deine Herden ein, und deine Hirten streiten um eine Handvoll Wolle sich.
Heinrich von KleistKeine Tugend ist doch weiblicher als Sorge für das Wohl anderer, und nichts dagegen macht das Weib häßlicher und gleichsam der Katze ähnlicher als der schmutzige Eigennutz, das gierige Einhaschen für den eignen Genuß.
Heinrich von KleistDenn niemals, wohin ich mich auch durch die Umstände gedrängt wenden muß, wird mein Herz ein anderes Vaterland wählen als das, worin ich geboren bin.
Heinrich von KleistDas Maß, mit dem Ihr auf dem Markt die Dinge meßt, ist falsch.
Heinrich von KleistFür Zukunft leben zu wollen – ach, es ist ein Knabentraum, und nur wer für den Augenblick lebt, lebt für die Zukunft.
Heinrich von KleistWir mögen am Ende aufgeklärt oder unwissend sein, so haben wir dabei so viel verloren als gewonnen.
Heinrich von KleistAch, dem Landmann ist ein Gatte unentbehrlich. Der Städter mag seiner entbehren, ich will es glauben, das Geräusch der Stadt kann seine geheimen Wünsche unterdrücken, er lernt das Glück nicht vermissen, das er entbehrt. Aber der Landmann ist ohne Gattin immer unglücklich.
Heinrich von KleistJa, wahrlich, kann man weniger tun, als den Diamanten in Gold fassen?
Heinrich von KleistIn ein großes Verhältnis, das fand ich oft, ist die Einsicht leicht, das Kleinliche ist’s, was sich mit Mühe begreift.
Heinrich von KleistDenke dir einmal die glückliche Welt, wenn jeder seinen eignen Vorteil gegen den Vorteil des andern vergäße.
Heinrich von KleistAber eine ganze Nation errötet niemals.
Heinrich von KleistOhne Reiseplan sich auf die Reise begeben, heißt erwarten, dass der Zufall uns an das Ziel führe, das wir selbst nicht kennen.
Heinrich von KleistIn Eurem Kopf liegt Wissenschaft und Irrtum geknetet, innig, wie ein Teig, zusammen.
Heinrich von KleistKäse macht erst geschickt die Zunge, Wein zu schmecken.
Heinrich von KleistNie in meinem Leben, und wenn das Schicksal noch so sehr drängte, werde ich etwas tun, das meinen inneren Forderungen, sei es auch noch so leise, widerspräche.
Heinrich von KleistIm Recht zu sein, kann vor Gericht zu einem entscheidenden Nachteil werden.
Heinrich von KleistEilf Ehstandsjahr‘ erschöpfen das Gespräch.
Heinrich von KleistEi der Tausend! Wie man doch die dummen Leute anführen kann! Diese Menschen sitzen sämtlich wie die Raupe auf einem Blatte, jeder glaubt, seines sei das Beste und um den Baum bekümmern sie sich nicht.
Heinrich von KleistWenn dagegen die Wissenschaften uns in das Labyrinth des Luxus führen, so schützen sie uns vor allen Greueln des Aberglaubens. Jede reicht uns Tugenden und Laster, und wir mögen am Ende aufgeklärt oder unwissend sein, so haben wir dabei so viel verloren, als gewonnen.
Heinrich von KleistDie zwei obersten Grundsätze: Was das Volk nicht weiß, macht das Volk nicht heiß. Was man dem Volk dreimal sagt, hält das Volk für wahr.
Heinrich von KleistEs liegt ein sonderbarer Quell der Begeisterung für denjenigen, der spricht, in einem menschlichen Antlitz, das ihm gegenübersteht; und ein Blick, der uns einen halbausgedrückten Gedanken schon als begriffen ankündigt, schenkt uns oft den Ausdruck für die ganze andere Hälfte desselben.
Heinrich von KleistGenießen! Genießen! Wo genießen wir? Mit dem Verstande oder mit dem Herzen?
Heinrich von KleistJedwedes Übel ist ein Zwilling.
Heinrich von KleistDas Paradies ist verriegelt und der Cherub hinter uns; wir müssen die Reise um die Welt machen und sehen, ob es vielleicht von hinten irgendwo wieder offen ist.
Heinrich von KleistMan büßt es schwer, unsterblich zu sein, man stirbt dafür mehrere Male bei Lebzeiten.
Heinrich von KleistWas! Du nimmst sie jetzt nicht, und warst der Dame versprochen? Antwort: Lieber! Vergib, man verspricht sich ja wohl.
Heinrich von KleistAch der unseelige Ehrgeiz, er ist ein Gift für alle Freuden.
Heinrich von KleistJa, mein Freund, Tätigkeit verlangt ein Opfer, ein Opfer verlangt Liebe, und so muß sich die Tätigkeit auf wahre innige Menschenliebe gründen, sie müßte denn eigennützig sein, und nur für sich selbst schaffen wollen.
Heinrich von KleistReue ist die Unschuld der Gefallenen.
Heinrich von KleistEs ist nichts ekelhafter, als diese Furcht vor dem Tode.
Heinrich von KleistIch fürchte nicht die Höllenstrafe der Zukunft, weil ich mein eignes Gewissen fürchte, und rechne nicht auf einen Lohn jenseits des Grabes, weil ich ihn mir diesseits desselben schon erwerben kann.
Heinrich von KleistDer Tugend folgt die Belohnung, dem Laster die Strafe.
Heinrich von KleistUnd siehe da, wenn ich mit meiner Schwester davon rede, welche hinter mir sitzt, und arbeitet, so erfahre ich, was ich durch ein vielleicht stundenlanges Brüten nicht herausgebracht haben würde.
Heinrich von KleistDie Begriffe von Glück sind so verschieden wie die Genüsse und Sinne, mit welchen sie genossen werden.
Heinrich von KleistNur unsere äußeren Schicksale interessieren die Menschen, die inneren nur den Freund.
Heinrich von KleistNie besser ist der Mensch, als wenn er recht innig fühlt, wie schlecht er ist.
Heinrich von KleistKann man auch nur den Gedanken wagen, glücklich zu sein, wenn alles in Elend darnieder liegt?
Heinrich von KleistDie Welt ist groß, man kann sich darin wohl vergessen.
Heinrich von Kleist