Arbeit ist dreyerley: Lehr, Wehr und mehr Arbeit.

Es ist leichter, einen Korb Flöhe zu hüten, als ein Dutzend junge Mädchen.

Wer irr gegangen ist, der kann einem andern desto besser den Weg zeigen.

Ein gut Amt vernaturet oft das Schaf in einen Wolf.

Vernunft macht niemand fromm.

Jugend und Weisheit ruhen nicht auf einem Stuhl.

Einer fragte ihn (Clauß), wie groß die Welt sey dem antwortet er: Sie reicht vom Abend biß zum Morgen und von Mittag biß zu Mitternacht und ist so groß als ich und du seindt.

Ein furchtsamer Mann fängt keine gute Tat an.

Zu viel Demuth ist ein schalkhaffter Hochmuth.

Eilender und verkürzter Rat bringt’s halb gekocht zu Tisch.

Lieb‘ hat weder Gesetz noch Zaum.

Eigener Nutz Ist ein böser Putz.

Viel seynd der Meinung, es könne niemand in Himmel kommen, als in einer Mascarad von Lambspeltz, sonst so einer in seiner alten Adamshaut dem alltags Kleid dahin kömmt, der werde in die eusserste Finsternüß geworffen!

Der ist für gesund zu schätzen, dem ums Herz wohl und warm ist.

Gott schläft nicht, daß du ihn aufwecken müßtest mit Geschrei.

Aufs Geratewohl ist kühn, aber nicht klug.

Man lernt mehr mit seinen Ohren als mit seinen Augen.

Heuchelei und Betrug haben kurze Flügel.

Ein guter Gesang wischt den Staub vom Herzen.

Eine schöne Jungfrau trägt ihr Heiratsgut im Angesicht.

Es sind viele Esel, die nicht Säcke tragen.

Besser blind an den Augen als blind am Gemüt.

Wer sich lobt, besudelt sich.

Tugend in Büchern seynd gemahlte Bilder.

Menschen regieren ist das schwerest Regiment.

Geschenktem Gaul schaut man nicht ins Maul.

Es spielen sich eher zehne arm als einer reich.

Fragen kostet nichts; es wird kein Zahn davon stumpf.

Geborgt Geld und Silber wird zu Bley, sobald mans wieder fordert.

Große Klugheit ohne Erfahrung ist Maulwitz.

Es gehen viel Straßen zur Armuth und auf die wüsten Häuser Darbstett und Mangelburg.

Ein Amt ohne guten Sold macht Diebe.

Das ist ein Freund, der vorn freundlich und hinterrucks getrew ist.

Wer dem Spiel zusieht, der kann es am besten.

Noth hat kein Herrn noch Kaiser; Noth hat kein Feyrtag.

Wer in Argwohn steckt, der steckt zunächst in Gefahr.

Das Armuth hat kein Freundschaft.

Kurz trauern ist langes Leben.

Wie die Frag, so die Antwort.

Wer fragt, der gibt nicht gern.

Es fliehen nicht alle, die den Rücken wenden.

Wer singen und lachen kann, der erschreckt sein Unglück.

Wahn ist eine blinde Kuh.

Wer sich des Fragens schämt, der schämt sich des Lernens.

Neutralisten wollen sich den Pelz waschen und nicht naß werden, auf Eiern gehen und keines zertreten.

Alte Häut dörffen viel schmierens.

Wer zuviel zweifelt, der verzweifelt.

Gefahr spitzt den Kopf und harnischt das Herz.

Neuer Theologus muß eine neue Höll‘ haben, Neuer Jurist muß einen neuen Galgen haben, Neuer Medicus muß einen neuen Kirchhof haben, Neuer Philosophus muß eine neue Narrenkappe haben.

Nichts teurer ist denn das, was man mit Bitten erkauft.