Zitate von Henry David Thoreau
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Ich brauche deinen Haß so gut wie deine Liebe. Du verstößt mich nicht ganz, wenn du das verstößt, was schlecht ist in mir.

Nichts läßt die Erde so geräumig erscheinen, als wenn man Freunde in der Ferne hat.

Wenn Tag und Nacht so sind, dass du sie mit Freuden begrüßt und das Leben einen Duft ausströmt wie Blumen und wohlriechende Kräuter – das ist dein Erfolg.

Gott sei Dank, daß die Menschen noch nicht fliegen können und den Himmel ebenso verschmutzen wie die Erde.

Sei nicht zu „moralisch“, du bringst dich sonst um viele Lebenswerte. Sei mehr als moralisch: sei nicht bloß gut im allgemeinen, sondern sei zu etwas gut.

Ich wollte tief leben, alles Mark des Lebens aussaugen, so hart und spartanisch leben, dass alles, was nicht Leben war, in die Flucht geschlagen wurde.

Auf die Beschaffenheit des Tages selbst einzuwirken, das ist die höchste aller Künste.

Der größte Gefallen, den wir anderen tun können, ist nicht, mit ihnen unsern Reichtum zu teilen, sondern ihnen ihren eigenen zu offenbaren.

Wenn ich höre, wie die Hügel vom Donnerschnauben des Dampfrosses widerhallen, wie es mit seinen Füßen die Erde erschüttert und Feuer und Rauch aus seinen Nüstern atmet… dann scheint es, als hätte die Erde nun ein Volk, das würdig ist, sie zu besiedeln.

Gehe vertrauensvoll in die Richtung deiner Träume! Führe das Leben, das du dir vorgestellt hast. Wenn du dein Leben vereinfachst, werden auch die Gesetze des Lebens einfacher.

Das Kapital dessen wir bedürfen, ist völlige Unabhängigkeit von jeglichem Kapital, außer von reinem Gewissen und entschlossenem Willen.

Wie die wahrhafteste Gesellschaft sich immer weiter der Einsamkeit nähert, so endet die hervorragendste Rede schließlich in Schweigen. Schweigen ist für alle Menschen zu allen Zeiten und an allen Orten hörbar.

Lebe jede Jahreszeit, wie sie kommt! Atme die Luft, trinke, schmecke die Früchte und überlasse dich ihrem Einfluss.

Bei den Wilden hat jede Familie ihr Obdach, ihre Wohnung, die den Vergleich mit jeder anderen aushält und für gröbere und einfachere Bedürfnisse genügt.

Mit eingezogenen Pfoten wacht die Katze einen guten Teil des Tages gelassen vor irgendeinem lächerlichen kleinen Loch, das eventuell der Eingang einer Maus ist.

Warum leben wir in solcher Eile, solcher Lebensverschwendung? Wir sind entschlossen zu verhungern, ehe wir hungrig sind.

Wenn du das Bedürfnis nach Kräftigung empfindest – ziehe dich zurück von der Welt.

Zur Mitteilung der Wahrheit sind ihrer zwei erforderlich: ein Sprechender und ein Hörer. Das einzige Mittel die Wahrheit mitzuteilen, ist liebevoll sprechen. Nur auf die Worte eines liebenden Menschen hört man. Der Überlegungssinn darf nicht sprechen. Seine Laute sind unnatürlich.

Nicht dann, wenn ich mich zu Ihm begebe, sondern gerade dann, wenn ich mich von Ihm abwende, wenn ich Ihn verlasse, – gerade dann erkenne ich, daß Gott ist. Ich sage „Gott“, jedoch ich weiß nicht sicher, ob ich ihn recht nenne. Sie werden verstehen, was ich meine.

Bücher müssen mit ebensoviel Überlegung und Zurückhaltung gelesen werden, wie sie geschrieben wurden.

Die Hochzeit der Seele mit der Natur macht den Verstand fruchtbar und erzeugt die Phantasie.

Besser ist’s für den Menschen, sofort den Hungertod zu erleiden, als des Broterwerbs halber die Unschuld zu verlieren.

Wie können wir an unser Unwissen erinnern, das für unser Wachstum notwendig ist, wenn wir die ganze Zeit über unser Wissen benutzen?

Ein Mann ist reich im Verhältnis zur Zahl der Dinge, auf die er verzichten kann.

Es ist gut für den Menschen, am Ende des Jahres besser zu sein, als er am Anfang war.

Ein Mensch sollte lieber gleich hungern, als seine Unschuld beim Broterwerb verlieren.

Ein Mann ist gerade so reich, wie er sich zu den Dingen verhält, die er entbehren kann.

In einem Staat, der seine Bürger willkürlich einsperrt, ist es eine Ehre für einen Mann, im Gefängnis zu sitzen.

Ihr macht einen Menschen in dem Maße reicher im Geist, als ihr ihm irdischen Luxus und Bequemlichkeit raubt.