Hermann Graf Keyserling Zitate

Wovon hängt der relative Wert der bestimmten Leistung eines Autors ab? Unter der Voraussetzung gleichbleibenden Könnens vom Grad der Entsprechung zwischen Persönlichkeit und Thema, oder allgemeiner, zwischen Person und Sache.

Hermann Graf Keyserling

Fast jeder schöpferische Geist hat über ein schlechtes Gedächtnis geklagt, den meisten Gedächtniskräftigen fällt wenig ein.

Hermann Graf Keyserling

Man wird wesentlich nicht älter mit den Jahren, man wird jünger, sofern der Geist in einem dominiert.

Hermann Graf Keyserling

Man ist immer allein schuld, wenn man Enttäuschungen erlebt.

Hermann Graf Keyserling

Vorwärts kommt der allein, der alles von sich und von anderen nur so viel erwartet, als unumgänglich scheint, damit er seinen Weg dann selber finde.

Hermann Graf Keyserling

Jeder Einzelne ist für die Welt verantwortlich.

Hermann Graf Keyserling

Erst der Wissende darf es sich leisten, auf alle Vorurteile hinabzusehen.

Hermann Graf Keyserling

Die Welt wird mit jedem Tag ärger. Dass dies der eigentliche Sinn des Fortschritts ist, illustriert mit erschreckender Deutlichkeit Amerika.

Hermann Graf Keyserling

Die wenigsten Menschen vertragen es, ohne Rückversicherung etwas zu tun, was sie für recht halten.

Hermann Graf Keyserling

Alle Kulturen, deren Entstehung wir verfolgen können, sind aus einer Befruchtung des Bodenständigen durch Fremdes hervorgewachsen.

Hermann Graf Keyserling

Älterwerden bedeutet bei jenen, die fortschreiten, ein unaufhaltsames Aufhellen.

Hermann Graf Keyserling

Man darf nur Einsichten haben, Ansichten haben ist unmoralisch.

Hermann Graf Keyserling

Wesentlich erzieht einzig die Kinderstube. Was aus einem Menschen wird, entscheidet sich grundsätzlich vor seinem achten Lebensjahr.

Hermann Graf Keyserling

Die Wahrheit erweist sich darin, daß wahr wird, was vorher nicht wahr war.

Hermann Graf Keyserling

Kultur hat ihren sichersten Gradmesser an dem, wieviel einer aushält im Guten wie im Schlimmen. Der Kultivierte besteht die Niederlage geistig ungebrochen.

Hermann Graf Keyserling

Nur die wenigsten bemerken ja anderes, als sie zu sehen erwarten.

Hermann Graf Keyserling

Auch ohnmächtige Sehnsucht kann adeln, und Wahrhaftigkeit adelt in jedem Fall.

Hermann Graf Keyserling

Umgekehrt aber wäre notwendig auch die Welt vollkommener, wenn ich vollkommener wäre, so daß ihr künftiger Charakter allseitig bedingt wird vom Wollen und Vollbringen ihrer heutigen Elemente. Und zwar aller ohne Ausnahme: jedes Einzelnen flüchtige Gebärde wirkt durch Äonen nach.

Hermann Graf Keyserling

Vorgestelltes wird ja zwangsläufig wirklich, und in kritischen Lagen haben die letzten sich schon oft als die wesentlich ersten erwiesen…

Hermann Graf Keyserling

Jeder Teil der Seele muß persönlich eingesehen haben, was er [der Heilige] eigentlich will, was er soll, worin seine Vollendung besteht, unerfahrene Wahrheiten erkennt er nicht an, und, um genug zu erleben, muß er sich vielem aussetzen.

Hermann Graf Keyserling

Was mich hinaustreibt in die weite Welt, ist eben das, was so viele ins Kloster getrieben hat: die Sehnsucht nach der Selbstverwirklichung.

Hermann Graf Keyserling

Aber was gehen uns die Nachteile der anderen an? Unter seinen Fehlern leidet jeder selbst genug. Das Positive allein sollen wir beachten.

Hermann Graf Keyserling

Wesentliches lernt der Mensch allein von solchen, deren Natur von der seinen verschieden ist.

Hermann Graf Keyserling

Nur kleine Leute sind auf letzte Selbständigkeit erpicht.

Hermann Graf Keyserling

Gott wird als Du oder Ich erlebt, je nachdem, wo das Bewusstseinszentrum ruht; doch wer ihn als Ich erlebt, erlebt ihn tiefer.

Hermann Graf Keyserling

Der Arbeitende muß sich […] dazu erziehen, bei allem, was er tut, unmittelbar den Sinn der Sache im Auge zu haben.

Hermann Graf Keyserling

Vernichtung allein bahnt den Weg zu radikaler Erneuerung.

Hermann Graf Keyserling

Frei ist der Mensch nur dann, wenn er auf das Geborgensein verzichtet und sich auf das Risiko einläßt.

Hermann Graf Keyserling

Die Frage nach dem Wert einer Weltanschauung ist eine Frage nach dem Stil. Natürlich meine ich nicht den Stil der Sprache: ich meine den des Denkens.

Hermann Graf Keyserling

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