Todähnlich ist das Leben der meisten Menschen; – unser Leben müsse des Namens Leben wert sein!

Jeden Morgen erwache, zu meistern, zu bessern, zu loben!

Liebe, dein Accent ist ein Laut aus dem himmlischen Lichtreich!

Treue im Kleinsten macht die Treue dir leicht in dem Größten.

Nichts verdirbt uns mehr, als das stille Flieh’n vor uns selber.

Frage dich oft: Wie würd‘ ich nun handeln, erblickt‘ ich die Engel, welche Zeugen sind von den ungesehensten Taten?

Sei, was du bist!

Lerne dankbar stets empfangen und fröhlicher geben!

Wer sich selber kennt, ist strenge gegen sich selber, jedem Schwachen gelind und richtet ungern den Bösen.

Offenbare nie, was allein gewußt nur beseligt!

Wann willst du säen, du, – wenn nicht jetzt in der einzigen Saatzeit?

Nicht Schüler irgend eines Menschen sein, aber Hörer aller!

Erhaben ist, was durch äußere Einfachheit und Unerschöpflichkeit uns sanft und immer erhebt, d.i. mit frommer Ehrfurcht erfüllt.

Liebe, nur Liebe – sonst nichts! – führt zur Quelle der Liebe.

Werde Liebender stets, so kommst du näher der Liebe.

Sei unabhängig stets vom Phänomen der Zeitwelt!

Schöpfer, deine Herrlichkeit leuchtet auch zur Winterzeit in der wolkenlosen Luft, in dem Schnee, im Reif und Duft.

Sammle dir jeden Tag was Ewiges, das dir kein Tod raubt, Das den Tod und das Leben dir lieblicher jeglichen Tag macht!

Ganz gut bist dui nur dann, wenn du strebest, besser zu werden, Gutes nicht verachtest und nie den Besten beneidest, Liebender täglich wirst und demuthsvoller in Liebe.

Wenn wir glauben können, daß wir sind, werden wir je zweifeln können, daß wir sein werden?

Forsche schärfer nach nichts als nach deinen Schwächen und Kräften!

So wäre denn auch dieses Stück Erdenweg wieder zurückgelegt, – und ich kann hoffen, auf demselben wieder etwas in mein Inneres aufgesammelt zu haben.

Der Herr stärke Sie im Glauben, wo Sie nicht sehen, und in der Hoffnung, wo nichts zu hoffen ist!

Willst du getrost durchs Leben gehn, blick über dich! Willst du nicht fremd im Leben stehn, blick um dich! Willst du dich selbst in deinem Werte sehn, blick in dich!

Deine Ruhe gründe sich nie auf Menschen, auf Freundschaft, auf dein günstiges Glück; auf den Gott in dir gründe sie stets sich!

Was ist schöner als schön? – Die Großmut im Kleide der Demut.

Vergiß nicht die Ernte beim Säen, – und laß mich beim Säen der Ernte nicht vergessen!

Für den, der an einen Gott glaubt, ist alles, was geschieht, das Beste. – Ans Entbehren, Missen, Verlieren, Nichtshaben gewöhnt der Himmel deine Geliebten.

Lerne Gutes von Bösen – und Weisheit auch von Thoren!

Der Mensch ist frei wie der Vogel im Käfig. Er hat seinen bestimmten, unüberschreitbaren Wirkungs- und Empfindungskreis.

All dein verschiedenes Thun sei eins nur im Auge der Wahrheit!

Zeit des Duldens, dir folgt die des Genusses auf dem Fuß nach!

Wer das Beste will, muß oft das Bitterste kosten.

Lerne jeden Tag mehr zu schätzen, jeglichen Tages Wert.

Lerne täglich mehr durch das Sprechen anderer – schweigen!

Alle Dinge will Gott lebendig machen! O Freude! Welche Aussicht, welche Hoffnung!

Einzelnes wohl zu benutzen: des Lebens weiseste Weisheit!

Ist es Weisheit zu tun, wovon man weiß: es gereut bald?

Bald tu‘, was du sollst! Verschub macht Schurken und Toren.

Freust du der Freuden des Frohen dich nicht – so sprich nicht von Freude!

Welche Höhen und Tiefen entdeckt in sich selbst, wer sich selbst kennt!

Keine Wonne, wie die, im Stillen Gutes zu wirken!

Wer noch nie einem Feind verziehen hat, hat noch nie eine der höchsten Lebensfreuden genossen.

Jeder Mensch ist ein Genie, in irgendeiner großen oder kleinen Welt.

Jeder treue Freund sei dir Pfand der Freundlichkeit Gottes.

Wo du Boden findest, da streu auf den Boden was Gutes.

Zeige dich, wie du bist, doch ganz nur: Gott und dem Freunde!

Lieber, wo bist du? – Du bist in der Hand der allmächtigen Liebe!

Frage bei jedem Beginnen: Was will ich tun? Darf ich es wollen?

Strebe, daß du nach deinem Hinscheiden fühlest, du habest gelebt! –