Zitate von John Knittel
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Dieses nie endende, verwirrende Leben. Warum all diese Grausamkeiten, diese sinnlose Betrunkenheit, dieser ewige Alpdruck der Angst?

Nichts ist schmeichelhafter, als die Überzeugung, man könnte in Kunstdingen etwas leisten.

Es ist ganz einerlei, was man macht und was die Leute von einem denken, solange man Geld in der Tasche hat.

Das Schicksal zwingt nicht die Menschen, voreinander davon zulaufen, im Gegenteil, es führt sie zusammen.

Dadurch das Musiker zu oft konzertieren, müssen sie zwangsläufig ihre Kunst mechanisieren, um ihrer stets sicher zu sein. Sie sind unrettbare Opfer der Reklame, Einseitigkeit, Spezialisierung – und oft genug der Eitelkeit.

Der Wert des Menschen liegt in seinem Charakter und in seinen Taten, nicht in seinem Äußeren oder in seinen Verhältnissen.

Die meisten wirklichen Männer, die ihre Individualität zu achten wissen, fühlen sich unbehaglich, wenn eine Frau sich mit all der Kraft ihrer leidenschaftlichen Begierden an sie klammert.

Ich weiß nicht, welches das größere Laster ist, immer völlig nüchtern oder ab und zu völlig betrunken zu sein.

Unsere moderne, erkünstelte Musik, ist wie das schlimmste, in Töne gesetzte Barock und anscheinend bloß geschrieben, um unseren schäbigen, großstädtischen Kritikern hochtrabende Kommentare zu entlocken.

Das Publikum ist es, das in der Geschäft gewordenen Kunst den Erfolg verbürgt, nicht der Künstler selbst.

Gott hat Mann und Frau erschaffen, damit sie einander lieben, während die Menschen das Dogma erfunden haben, das Mann und Frau sich nur unter bestimmten Bedingungen lieben dürfen.

Was ist ein Professor schließlich? Ist er nicht so etwas wie eine Vogelmutter, die das Futter des Wissens in die aufgesperrten Schnäbel der Jungen fallen lässt?

Das schlimmste ist, dass die Leute immer etwas werden wollen, statt an dem festzuhalten, was sie sind.

Man hatte das unerbittliche Muss, die harte Schule des Lebens durchmachen müssen, die den Charakter des Künstlers formt.

Was Gesetze sind? Man befiehlt dir alle möglichen Dinge, und du musst den ganzen Tag gehorchen. Dabei erzählt man dir von morgens bis abends, du seiest ein freier Mensch und könntest tun und lassen, was dir gefällt.

Der Zweck der Musik ist es Menschen zu erbauen, zu entsetzen, zu erregen, zu trösten und zu beruhigen, ihre trägen Seelen für einige Augenblicke zu erheben, in ihnen das Verlangen zu wecken nach Liebe, Hass, Anbetung, das Verlangen Großes zu leiten über ihre Kraft hinaus.

Es ist einerlei, wie groß der Künstler ist. Mit der Zeit werden sie doch ein zum Mechanismus gewordener Spieler, der Musik verkauft, um damit Geld zu verdienen.

Ihr seid die Sklaven der tönernen Götter, die ihr vor euch aufgestellt habt, um sie anzubeten.

Verlass dich nicht auf andere, dass sie das tun, was du selber tun musst! Du musst um dein Leben kämpfen! Ein gestohlener Fisch ist mehr wert, als zehn geschenkte! Ein Freudentag ist mehr wert als hundert Tage der Reue.

Die ärztliche Kunst einen Beruf nennen, das beweist, wie sehr alle Werte durch den ständigen Gebrauch herunter gewürdigt werden.

Das Leben gleicht diesem tiefen Wasser, es hat keinen Grund und scheint uns unwirklich.

Hatte er tagelang gelesen und geschrieben, so machte er sich klar, dass er dadurch das Lebensrätsel nicht löste.

Ich habe angefangen, Kirchen, Kapellen, Bischöfe und das Ganze zu hassen. Ein Mensch kann auch ohne das tapfer vor seinen Gott treten.