Zitate von Andreas Bechstein
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Viele genießen ihren Urlaub merkwürdigerweise erst dann, wenn es in der Fremde wie daheim ist.

Zögerlich und zu still sind Menschen, die zweifeln. Bewundernswert sind Menschen, die an etwas glauben. Gering an Zahl sind Menschen, die etwas wissen. Gefährlich sind Menschen, die glauben, zweifellos zu wissen.

Wenn Demagogen tatsächlich für die schweigende Mehrheit sprechen, dann hoffe ich, die Mehrheit schweigt weiter.

Alle rufen immer: „Ändert das System!“ Wir sollten uns lieber selbst ändern. Das System bedürfte dann wohl keiner Änderung mehr.

Fernseh-Apparate sind heute schon fast genauso flach wie das Niveau der Sendungen, die wir uns damit ansehen.

Wir können in der Geschichte nach Gründen für Vergeltung oder nach Gründen für Vergebung suchen. Für welchen Weg wir uns entscheiden, liegt ganz bei uns.

Wir berühren täglich Menschen. Viele beschränken sich dabei jedoch auf das Anrempeln.

Es ist leicht, wahre Liebe zu erkennen. Mit ihr scheint die Sonne auch im Sturm. Ohne sie regnet es selbst bei Sonnenschein.

Weisheit hängt nicht vom Alter des Körpers ab, sondern von der Jugend des Geistes.

Eigentlich braucht Glück nur zweierlei: einen gesunden Körper und einen Geist, der in sich ruht.

Mut ist ohne Wissen nicht viel wert. Selbst für den Tanz auf dem Vulkan muß man das Tanzen gelernt haben.

Wer „Freiheit“ sagt und an seine denkt, hat noch nicht viel erreicht – weder für sich noch für andere.

Warum Vorurteile so gut an den Stammtisch passen? Weil sie viel mit Bier gemeinsam haben: Es bleibt meist nicht bei einem; mit ihnen können wir viel reden, ohne etwas zu sagen; sie lassen uns schnell „Freunde“ finden und haben letztlich einen ganz üblen Nachgeschmack am nächsten Morgen.

Eine lange Reise hört nicht am Ziel auf. Ein Stück von uns wird im Geist immer weiterreisen.

Wer den Kern der Sache trifft, zerstört dabei oft die Frucht, die ihn so attraktiv macht.

Um Traditionen und Meinungen kritisieren zu dürfen, muss man sie erst einmal kennen lernen. Alles andere ist eitle Dummheit.

Wer hinters Licht geführt wurde, sollte das tunlichst nicht für eine Erleuchtung halten.

Die Menschen beneiden einander nicht wegen des Geldes oder des Ruhms. Sie neiden den Mut und das Glück, die es dazu braucht.

Viele lehnen das Fremde ab, weil es die Frage nach dem eigenen Lebenssinn aufwirft.

Trauer zerreißt das Herz, nimmt den Atem, fesselt die Hände und öffnet dabei doch die Augen für das, was wesentlich ist.

Das Leben wird nicht reich durch die Dinge, die wir beschreiben und durchschauen, sondern durch die, die wir fühlen und erleben.

Philosophie heißt, nie die Lust am Fragen zu verlieren und doch nicht immer nach Antworten zu suchen.

Viele hassen das Neue auf der Welt nur, weil sie schon mit dem Alten nicht wirklich zurecht gekommen sind.

Verallgemeinerungen treffen nie den Kern der Sache, aber stets den Nerv der Zuhörer.

Wir haben schon so viele Werte verloren. Das einzige, was wir jetzt noch entwerten können, sind Pfandflaschen am Automaten.

Wer Freundlichkeit mit Schwäche verwechselt, hält fälschlicherweise Härte des Herzens für Stärke des Geistes.