Zitate von Alexander Pope
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Zwei Dinge sind gleicherweise für den Verstand unerklärlich und kein Gegenstand, über den man nachdenken soll: die Weisheit Gottes und der Wahnwitz des Menschen.
Solang wir jung sind, arbeiten wir wie die Sklaven, um uns etwas zu schaffen, von dem wir bequem leben können, wenn wir alt geworden sind; und wenn wir alt sind, merken wir, daß es zu spät ist, so zu leben.
Mein ganzes Leben kannte ich keinen Menschen, der eines andern Unglück nicht mit wahrhaft christlicher Fassung getragen hätte.
Ein Gott ohne Souveränität, Fürsorge und einem Endzweck, ist nichts anderes als Schicksal und Natur.
Man muß die Menschen so belehren, als ob man sie nicht belehrte, und unbekannte Dinge so vorbringen, als ob es sich um vergessene handelte.
Die Gewalt der Komplimente kann dazu führen, eine bessere Meinung von sich selbst zu erhalten, als man wirklich verdient.
Die eigensinnigsten Menschen sind zugleich die leichtgläubigsten, da sie mehr sich selber glauben und sich mit dem falschesten Schmeichler und ärgsten Feind beraten: ihrer eigenen Selbstliebe.
Die Übereinstimmung der Gemüter ist unstreitig ein weit besseres Band, als alles Geblüt in unserem Körper knüpfen kann.
Den größten Vorteil, den man meines Wissens in der Welt davon hat, für geistreich zu gelten, ist, daß es einem um so größere Freiheit gibt, den Hanswurst zu spielen.
Reichtümer können so wenig dem Geizigen, als dem Verschwender Glückseligkeit geben; kaum die Notwendigkeiten. Geiz ist eine Raserei, die weder Endzweck noch Absicht hat.
Leute mit enger Seele sind wie Flaschen mit engen Hälsen: je weniger sie in sich haben, desto mehr Lärm machen sie, wenn sie es heraussprudeln.
Das, was man bei Weibern gewöhnlich Tugend nennt, ist sehr von dem verschieden, was man mit diesem Namen bei Männern bezeichnet; ein sehr gutes Weib würde noch immer einen erbärmlichen Mann abgeben.
In unserer Jugend schuften wir wie Sklaven, um etwas zu erreichen, wovon wir im Alter sorgenlos leben könnten: und wenn wir alt sind, sehen wir, daß es zu spät ist, so zu leben.
Wer eine Lüge sagt, ist sich nicht bewußt, welch große Aufgabe er damit unternimmt; um diese eine Lüge aufrecht zu erhalten, wird er gezwungen sein, zwanzig neue zu erfinden.
Viele Leute sind nie geneigter, etwas für erhaben zu halten, als wenn es seltsam und wunderlich ist, und unbedachtsame Schriftsteller wollen lieber bewundert, als verstanden werden.
Mit den Meinungen ist es wie mit den Uhren: Sie stimmen nie überein, und jeder verläßt sich auf die eigene!
Es gibt eine spezielle Erhabenheit in der Natürlichkeit, die weit überlegener ist als jede Eleganz des Geistes.
Jeder Charakter in der gesellschaftlichen Unterhaltung, der gewöhnlich als angenehm gilt, ist aus Höflichkeit und Falschheit zusammengesetzt.
So oft ich einen hohen Grad von Dankbarkeit in einem Armen finde, bin ich davon überzeugt, er wäre ebenso freigebig, wenn er reich wäre.
Seid doch zu groß, von jeder Kleinigkeit beleidigt zu werden. Dies zeugt stets von großem Hochmut oder von schlechtem Verstande.
Es ist gefährlich, nur ein wenig zu lernen. Tu‘ einen tiefen Zug – oder koste nicht vom Born des Wissens!
Haben wir Verstand, so beweist Bescheidenheit ihn am besten; haben wir keinen, so verbirgt sie am besten sein Fehlen.
Die Natur und ihre Gesetze lagen verborgen im Dunkel der Nacht. Gott sprach: Es werde Newton! Und alles wurde ans Licht gebracht.
Wer eine Lüge sagt, merkt nicht, welch große Aufgabe er übernimmt; denn er wird gezwungen sein, zwanzig weitere zu erfinden, um diese aufrecht zu erhalten.
Alle Vergnügen des Verstandes, alle Sinnenfreuden sind in drei Worten enthalten: Gesundheit, Friede, Fähigkeit.
Ein Philosoph soll kräftig zulangen, wenn Leckerbissen auf die Tafel kommen. Oder glaubt man, Gott der Allmächtige habe sie nur für die Narren geschaffen?
Mutlose Männer sind wie jämmerliche Pferde, die gerade genug Mut und Feuer behalten haben, um bockig zu sein.
Nie hält der Mensch sich selbst für glücklich, außer, wenn er das genießen kann, was die anderen nicht haben und ersehnen.
Der Teufel ist jetzt weiser als vordem, er macht uns reich, nicht arm, uns zu versuchen.
Wenn der Himmel sein letztes, bestes Geschöpf aufs beste ausarbeiten will, so schaffet er nur einen zärtlicheren Mann.