Zitate von Alphonse de Lamartine
page 2

Der heiligste, der gerechteste, der frömmste Gedanke, wenn er durch die unvollkommene Menschennatur hindurchgeht, kommt nur in Fetzen und Blut daraus hervor. Selbst diejenigen, welche ihn gefaßt, erkennen ihn nicht mehr an und verleugnen ihn.

Ein Phönix ist der Ruhm, ein aus sich selbst Geborner, Der alle hundert Jahre nur Sich niederläßt aufs Haupt Geliebter und Erkorner, Mit seinen Zeichen stirbt – ein ewig dann Verlorner, Des‘ Wiege keiner noch erfuhr.

Wie wir uns durch Rang oder Reichtum unterscheiden mögen, in den Freiheitsrechten sind wir alle gleich.

Die Natur hat in das Übermaß des Mißgeschicks die Ruhe gelegt, wie einen weichen Boden auf die Tiefe des Abgrunds, um für die Unglücklichen die Empfindung des Falles zu mildern.

Das Königtum ist die nach dem Bilde Gottes gemachte Regierung; sie ist ein Traum. Die Republik ist die nach dem Bilde des Menschen gemachte Regierung; sie ist die politische Wirklichkeit.

Ordnung und Ehre sind die zwei notwendigen Grundbedingungen eines Heeres. Ohne Kriegszucht gibt es kein Heer mehr.

Die Armut, ihrer Natur nach unruhig, aufrührerisch, ist die Angriffsarmee der Revolutionen. Der Reichtum, selbstsüchtig und am Bestehenden hängend, ist die Verteidigungsarmee der Institutionen.

Wer einen Schiffbrüchigen retten will, muß damit beginnen, daß er sich nackt dem Ozean hingibt.

Man hat nicht ein Herz für Menschen und eines für Tiere. Man hat ein einziges Herz oder gar keins.