Zitate von Anonym
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Gott ist wie ein Spiegel. Spiegel bleiben sich immer gleich, aber jeder, der hineinblickt, sieht etwas anderes
Der alte Sascha Guitry saß in der Eisenbahn nach Monte Carlo einer jungen Dame gegenüber, die schwarze Schuhe und rote Strümpfe trug. Rouge et Noir, sinnierte er. Faites votre jeu! entgegnete die Dame. Er schüttelte den Kopf: Rien ne va plus!
Weisheit ist der Lohn dafür, daß man ein Leben lang zugehört hat, obwohl man viel lieber selber geredet hätte.
Wir Männer sind feiger als Frauen. Wie viele von uns hätten den Mut, in einem Laden zehn Anzüge zu probieren, wenn wir nur ein bißchen Kleingeld in der Tasche haben?
Es ist übrigens nicht wahr, daß Herrchen oder Frauchen im Laufe der Zeit den Gesichtsausdruck ihres Hundes annehmen, nein, manche Hunde sind wirklich hübsch!
Wir werden als Persönlichkeit geboren und versuchen unser Leben lang herauszufinden, wer wir sind.
Kinder erziehen ist ab sofort im gesamten Stadtgebiet verboten. Zuwiderhandlungen werden mit Prügel, Liebesentzug, Stubenarrest, „Ab ins Bett“, Taschengeldentzug und Fernsehverbot bestraft. Gleichberechtigung ohne Altersgrenze!
Daß Schulden machen leichter ist, als Schulden zu bezahlen, das wissen nicht bloß die gewöhnlichen Sterblichen, das wissen auch die Finanzminister aller Staaten.
Wem du einmal eine Schmeichelei gesagt hast, dem darfst du zehn Grobheiten sagen – sie schaden nichts.
Die geschäftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse werden immer ärgerlicher, unsere wirtschaftlichen, politischen und moralischen Zustände gestalten sich immer hoffnungsloser. Was Wunder, wenn sich unter der Last solcher Eindrücke das Bedürfnis der Betäubung geltend macht!
Der Chef zur Sekretärin: Warum gehen Sie denn nicht ran, wenn das Telefon klingelt? – Ach, ist doch sowieso immer nur für Sie!
Ein Mann liegt im Sterben und sagt, von tiefer Reue geknickt, zu seiner Frau: Liebste, ich muß dir was beichten. Ich habe dich mit deiner Freundin betrogen. Sagt die Frau mit einem Lächeln: Was meinst du, warum ich dich vergiftet habe?
Wenn beim Wiegen die Dürren schwer, und die Dicken leicht befunden werden, stimmt die ganze Waage nicht!
Die Verschwendung frühstückt beim Überflusse, speiset zu Mittag beim Mangel und zur Nachtzeit bei der Schande.
Ich hoffe nun, den noch vor mir liegenden Lebensabschnitt so verbringen zu können, daß ich privat Verpaßtes in Ruhe nachholen kann.