Aphorismen nennt man die Gedanken der Zähne.
Billy
Freunde sind Leute, mit denen man nie reden darf wie mit sich selbst.
Billy
Ganz am Ende bist du erst, wenn dir das Anfangen mißlingt.
Billy
Was der Kaktus in Perfektion beherrscht, das kann der Mensch immer noch nicht: er kann nicht Nein sagen.
Billy
Das muß man der Idiotie lassen: sie weiß, wie man erwachsen wird, ohne zu leiden.
Billy
Für jedes Elend muss schließlich jemand bezahlen, der das Geld dazu gar nicht hat.
Billy
Helden: so nennt man die Verbraucher ganzer Völker.
Billy
Das Ja kann nicht anders: es bestätigt das Nein.
Billy
Was die Denker verloren haben, finden die Dichter.
Billy
Im Schatten des Reichtums wächst auch was: Ideen.
Billy
Das Fernsehen macht die Angst zu billig und die Sorgen zu teuer.
Billy
Gefühllose Menschen sind dauernd glücklich.
Billy
Altern ist ein Prozess unter Ausschluss des Ich.
Billy
Böse Erfahrungen sind nie allein – sie werden von guten Ratschlägen begleitet.
Billy
Wenn ich mit zwei Wörtern sagen wollte, was ich von mir, von meinem Leben und von allem überhaupt denke: ich würde es französisch sagen. „Mon dieu“, würde ich sagen, den Blick maliziös auf die Hände gesenkt.
Billy
Aphorismen sind die atmosphärischen Störungen unserer Sorgen.
Billy
Wahr nennen wir, was zu keiner Gattung gehört.
Billy
Wenn Menschen bei Tieren zu Gast sind, ist Gott immer dabei.
Billy
Einsamkeit lässt sich ertragen. Doch nicht, was sie denkt.
Billy
Wie schön: der Mensch kann sich mit dem Untergang in der gleichen Sprache unterhalten.
Billy
Glücklich ist, wem die richtigen Fehler gelingen.
Billy
Der größte aller Irrtümer ist der Glaube, daß es irgendwo in der Welt ordentlich zugeht.
Billy
Der Prophet läßt der Zeit Zeit.
Billy
Der Aphoristiker ist der Tonmeister des Schweigens, und Wahrnehmungen sind sein Kapital.
Billy
Der Versammlungsort der Wissenden: das Paradoxon.
Billy
Auch das Verstehen hat seine Launen und Schrullen.
Billy
Merkwürdig: wie laut Gott ausruht und wie leise er arbeitet.
Billy
Wer korrekt spricht, widerlegt alles, sogar das Leben.
Billy
Das häufigste Leiden: das Leiden ohne Not.
Billy
Grundfalsche Theorien haben einen Mäzen: die Öffentlichkeit.
Billy
Physikalisch korrekt verhalten sich vor allem die Toten.
Billy
Auch die Zeit macht Schreibfehler.
Billy
Napoleon: ein Mann, ein Wort, ein Berg von Scherben.
Billy
Aphorismen sind wie Muscheln: halte sie an dein Ohr und höre dich denken.
Billy
Alltag ist Niemandstag.
Billy
Das menschliche Hirn ist kein Vehikel zur Überwindung großer Distanzen: Es liebt das Abenteuer der Kürze. Das Lange Weite Endlose ist ein großartiges Zubehör unseres Lebens – doch wirklich gebrauchen läßt es sich nicht.
Billy
Denken ist der Entschluss, den Notausgang bei sich selber zu suchen.
Billy
Der schwache Punkt der Gattung Mensch: ich.
Billy
Haben und sein – zwei Verben ohne Gedächtnis.
Billy
Im Reich der Gedanken regieren die Floskeln.
Billy
Die Vergangenheit braucht nur ein Wort zu sagen, schon sind wir beleidigt.
Billy
Mein Beitrag zur Erforschung des Menschen ist die Wiederentdeckung des Satzes.
Billy
Der seelische Knackpunkt heißt Krise – der geistige Lösung.
Billy
Die Wahrheit ist selten die Wahrheit allein.
Billy
Das Haus der zwei heulenden Hälften: das menschliche Hirn.
Billy
Begeisterung trommelt, Geselligkeit klimpert, Fröhlichkeit lärmt – und im Hintergrund spielt die Narrenmusik.
Billy
Das beste Handbuch der Biologie sind unsere Füße.
Billy
Die Haltestellen des Augenblicks nennt man Gedanken.
Billy
Das Denken in Sätzen hat einen ruhmreichen Vorfahren: den Jäger.
Billy
Geld ist unser aller Ziel, doch wir schießen jeden Tag schlechter. Die Worte der Großen und Mächtigen hören sich an wie die permanente Eröffnungsrede zum allgemeinen Konkurs.
Billy