Boethius Zitate

Wahrlich nur das ist Elend, was du selbst dafür hältst, und jedes Los ist ein glückliches für den, der es mit Seelenruhe aufnimmt.

Wen das Glück zum Freunde macht, macht Unglück zum Feinde.

Du möchtest Ruhm erstreben? Aber durch harte Dinge nach allen Seiten in Anspruch genommen, hörst du auf, frei von Sorge zu sein.

Die vollends, die sich der Vorzüge des Körpers brüsten, auf einen wie geringen, wie gebrechlichen Besitz stützen sie sich!

Der Ast, der mit aller Gewalt nach unten bis auf den Boden gedrückt worden ist, ragt sofort wieder zum Himmel, sobald die Hand, die ihn niederdrückte, losgelassen hat.

Hast du also das Glück dir zum Herrn gewählt, so füge dich seinen Launen.

Also besitzen Selbstgenügsamkeit und Macht ein und dasselbe Wesen.

Bei den Weisen bleibt überhaupt kein Platz für Haß. Denn wer - außer ganz großen Dummköpfen - haßt wohl die Guten? Die Schlechten aber zu hassen, ist sinnlos.

Haschen nach Wohlwollen

Ich kenne nun sehr wohl die vielgestaltigen Trugkünste jenes seltsamen Wesens, des Glücks, und ich weiß, dass es mit denen, die es zum besten haben will, so lange in schmeichelnder Vertraulichkeit lebt, bis es sie durch sein unvermutetes Verschwinden in unerträglichen Schmerz versetzt.

Wer kann Liebenden ein Gesetz vorgeben? Liebe in sich ist ein bedeutenderes Gesetz.

Alles, was ihr bewundert, kann sich in dem bisschen Glut eines Dreitagefiebers auflösen.

Der Tugendhafte ist weise. Der Weise ist gut. Der Gute ist glücklich.

Wenn du geschwiegen hättest, hätte ich es eingesehen.

Alles Geschick ist von Grund auf gut.

Nichts ist flüchtiger als die äußere Form, sie welkt und vergeht wie die Blumen des Feldes beim Anbruch des Herbstes.

Auf zweierlei beruht alle Wirkung menschlicher Handlungen, auf Wille und Macht.

Alles Dichten und Trachten der Menschen, wie es sich in ihren so mannigfaltigen Bestrebungen bestätigt, schlägt zwar äußerlich sehr verschiedene Wege ein, aber schließlich läuft es doch immer auf das eine letzte Ziel hinaus, die Erlangung der Glückseligkeit.

Bei jeder Ungunst des Schicksals ist dies die unseligste Art des Unglücks: glücklich gewesen zu sein.

Aber willst du, daß wir die Gründe für und wider aufeinander prallen lassen? Vielleicht mag aus solchem Streit ein schöner Funke der Wahrheit hervorspringen.

Besiegte Erde schenkt euch die Sterne.

Du ersehnst Macht? Den Nachstellungen der Unterworfenen verfallen, wirst du unter Gefahren leben.

Blickt auf die Weite, die Festigkeit, die Raschheit des Himmels und hört einmal auf, Wertloses zu bewundern!

Wer will der Liebe ein Gesetz auflegen? Die Liebe ist sich selbst das größte Gesetz.

Wenn du geschwiegen hättest, wärest du ein Philosoph geblieben.