Charles Baudelaire Zitate
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Das Leben ist ein Krankenhaus, in dem jeder Patient den Wunsch hat, sein Bett zu wechseln. Der eine möchte lieber vor dem Kaminfeuer leiden, der andere ist überzeugt, daß er nahe dem Fenster gesund werden würde.
Herr, gib mir die Kraft und den Mut, mein Herz und meinen Körper ohne Ekel zu betrachten.
Es ist das unvergleichliche Vorrecht des Dichters, daß er nach Lust und Laune er und ein anderer sein kann.
Es ist gut, die Glücklichen dieser Welt hin und wieder wissen zu lassen, und wäre es auch nur, um ihren törichten Hochmut ein wenig zu schmälern, dass es ein höheres Glück gibt als das ihre, umfassender und erlesener.
Es gibt keine langwierige Arbeit, ausgenommen die, mit der du nicht zu beginnen wagst.
Der Tanz ist die Poesie der Arme und Beine, er ist die anmutige, schreckliche, durch Bewegung beseelte und verschönte Materie.
Wenn ein schönes Gedicht Tränen in die Augen drängt, so sind diese Tränen nicht ein Beweis eines freudigen Überschwanges, sondern sie zeugen von einer Natur, die, in diese Unvollkommenheit verbannt, sich gleich auf der Erde schon eines geoffenbarten Paradieses bemächtigen möchte.
Ich selber bin es, der mein Herz aussaugt. Bin einer dieser Großen, ganz Verlorenen, zum ewigen Gelächter Auserkorenen. Von denen keiner mehr zum Lächeln taugt.
Es gibt nur eine vernünftige und gesicherte Regierungsform: die Aristokratie. Monarchie oder Republik, die sich auf Demokratie gründen, sind beide gleichermaßen absurd und schwach.
Sie ist der Hausgeist hier; sie richtet, herrscht, begeistert alle Dinge in ihrem Reich; vielleicht ist sie eine Fee, ist sie ein Gott.
Im Gebet vollzieht sich eine magische Verrichtung. Das Gebet ist eine der großen Kräfte der geistigen Dynamik. Es löst so etwas wie einen elektrischen Rückschlag aus.
Die einzige Möglichkeit, zu Geld zu kommen, liegt in einer Arbeit, die um ihrer selbst willen getan wird.
Wenn der Dichter einem moralischen Zweck nachjagt, begrenzt er seine poetische Stärke.
Wenn sich ein Mensch ins Bett legt, haben fast alle seine Freunde den heimlichen Wunsch, ihn sterben zu sehen; die einen um festzustellen, daß seine Gesundheit schwächer war als die ihrige; die anderen in der uneigennützigen Hoffnung, eine Agonie zu studieren.
Wer eine verführerische Eva und zugleich eine gute Hausfrau haben möchte, wird um Bigamie kaum herumkommen.
Man sagt, ich sei dreißig Jahre alt. Wenn ich aber drei Minuten in einer gelebet habe – bin ich dann nicht neunzig Jahre alt?
In dem man, was man zu tun hat, aufschiebt, läuft man Gefahr, es nie tun zu können.
Wer über die Geliebte im Liebesrausch sich neigt, gleicht einem Sterbenden, der meist sein Grab liebkost.
Warum ist der Anblick des Meeres so unendlich und so ewig angenehm? Weil das Meer gleichzeitig die Idee der Unermeßlichkeit und die der Bewegung bietet. Sechs oder sieben Meilen stellen für den Menschen den Bezirk des Unendlichen vor.
Es gibt Augenblicke in unserem Leben, in denen Zeit und Raum tiefer werden und das Gefühl des Daseins sich unendlich ausdehnt.
Man tut den regierenden Fürsten Unrecht, wenn man ihnen die Verdienste und die Laster des Volkes zuschreibt, das sie beherrschen.
Die Liebe ist der Hang zur Prostitution. Ja, es gibt keinen edlen Genuß, der nicht auf die Prostitution zurückgeführt werden könnte.
Ich begreife nicht, wie eine reine Hand eine Zeitung berühren kann, ohne Krämpfe von Ekel zu bekommen.
Der Engel züchtigt wie er liebt im treusten Und zwingt den Rebell mit Riesenfäusten; Doch stets spricht der Verdammte: ‚Ich will nicht!
Ein nützlicher Mensch zu sein Ein nützlicher Mensch zu sein Ein nützlicher Mensch zu sein Ein nützlicher Mensch zu sein Ein nützlicher Mensch zu sein Erschien mir immer als etwas Abscheuliches.