Emil Baschnonga Zitate
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Ideale heißen die Aufstöße der Seele – und sind meistens kurzfristig, wie die des Magens.
Er hielt sich an die Kehrseite der Welt, weil er sich von vorne nicht an sie heranwagte.
Jeder schale Witz kitzelt sein Gaumenzäpfchen. Ich möchte einen finden, der daran wie an einem Glockenstrang zieht.
Jedes Volk verdient seine Sprache. Sagen wir „auswendig“, meint der Engländer „by heart“ und der Franzose „par coeur“.
Nicht jeder Bruch ist mathematischer Auflösung wert. Es genügt, ihm den Bruchstrich zu rauben.
Die Natur tischt allen auf. Sie verlangt deswegen nicht, daß ihr jeder eine Tischrede hält.
Die Kinder werden dazu angehalten, nichts auf dem Teller zurück zu lassen. Beim Spinat werden sie störrisch.
Gewisse Autoren sind so sehr von sich eingenommen, daß sie glauben, mit bloßem Zeigefinger der Ewigkeit eine Leuchtspur zu hinterlassen.
Es würde erstaunen, wüßte man, wieviel verkannte Intelligenz ringsum besteht, erfaßte man sie und richtete sie auf, bände sie an den Halt, der ihr in den entscheidenden Kindheitsjahren gefehlt hat. Mehr noch erstaunte, wieviel der heute akkreditierten dann nicht mehr bestände.
Wer bei den Größten zur Schule geht, merkt, daß sie gerade das, was uns nebensächlich vorkommt, mit größter Mühe und peinlichster Sorgfalt am ergiebigsten behandeln.
Unlustgefühlen kann niemand ausweichen. Das heißt aber noch lange nicht, daß man sich mit ihnen abgeben muß.
Routine ist reibungslos, angenehm und leicht erwerbbar. Aus diesem Grund wird der Zustand, wie er ist, so selten und zögernd mit dem Zustand, wie er sein sollte, ausgetauscht.
Zur Spinne kam der Computerfachmann und programmierte ihr die Maschen ins Netz. Ei, wie freuten sich die Mücken!
Wie lange dauert es noch, bis das Hufeisen als Glückssymbol durch die Radkappe ersetzt wird? (Nachsatz heute: Radkappen haben den gleichen Seltenheitswert wie Hufeisen.)