Erhard Blanck Zitate
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Unter den Dummen gibt es so viele Erfolgreiche. Unter den Gescheiten so viele Gescheiterte. Irgendwas läuft da falsch.
Früher duellierte man sich noch für die Ehre. Heute schneidet man sie lieber anderen einfach ab.
Der Kapitalismus begeht gerade Selbstmord. Langsam, qualvoll für beide Seiten. Durch Überfressen.
Eine friedliche Diskussion erreicht gewöhnlich ihr Ausgangsthema auch zum Ausgang wieder.
Erfolg hat man nie allein. Nur durch viele, viele andere. Versagen tut man stets allein. Oft genug wegen anderen.
Optimisten kann man kaum bestrafen. Denn sie werden auch darin noch einen Sinn für sich finden.
Religionen tragen nicht zur Lösung vorhandener Probleme bei, sondern zur Schaffung anderer, aber zusätzlicher.
Wenn die Würstchen an der Macht sind, nützt es auch nichts mehr, wenn man seinen Senf dazu gibt.
Heute sitzen nicht mehr die Prinzessinnen in der Höhle, die vom Drachen bewacht werden. Heute bewachen sie die Drachen.
Erst hört man ständig jahrelang: „Dazu bist du noch zu klein; dazu sind Sie noch zu jung.“ Bis man eines Tages erwacht und nun zu allem zu alt ist.
Geschichte ist das Phänomen, das man nicht versteht solange man sie erlebt – und danach erst recht nicht.
Warum hat noch kein Staatsmann gesagt: In meinem Land muß jeder nach seiner Fasson selig werden!
Die Tatsache, daß Edelsteine seltener sind als Kiesel, tröstet mich etwas. Warum sollte es dann nicht auch Liebe geben?
Genau die Frauen, die heute beteuern, nie so werden zu wollen wie ihre Mutter, werden es am ehesten.
Leidenschaft – welch perverses Wort für Dinge, die wir besonders gerne tun oder haben.
Gott hat die Frauen erschaffen, um ein Gefühl der Unsicherheit nicht allein zu verursachen.
Deine einstige Liebe auf den ersten Blick, würdigt mich nun keines letzten Blickes mehr.
Meist wird man anzüglich genannt, wenn man über Dinge spricht,die im ausgezogenen Zustand stattfinden, die aber dabei doch sehr anziehend sind.
Einen Freund versteht man auch mit dem Herzen. Aber einem Gegner kann man nur begegnen, wenn man seine Sprache beherrscht.
Aphorismen sind zwar keine Gedanken, die die Welt bewegen. Aber, vielleicht, von denen die Welt bewegt sein wird.