Unbelehrbarkeit wird oft von dem Mächtigen erhofft.

Eilig fliehender Jahre Gewinn: Verschenkte Freude, erkannter Sinn.

Die Nachbarschaft wird stets bekräftigt, wenn jeder mit sich selbst beschäftigt.

Der Verstand führt zum Erkennen – die Seele zum Erleben.

Wer seine Seele vernachlässigt, betrügt sich um den Sinn des Lebens.

Vom Dulden zum Verschulden führt häufig nur ein kurzer Weg.

Die Anziehungskraft des Nimbus endet dort, wo die Überlegenheit der Realität beginnt.

Ruinen können schöner sein, als mancher Bau aus Glas und Stein.

Der Besinnung ist nur fähig, wer Gesinnung hat.

Unterdrückung ist so manchem großen Gedanken förderlicher gewesen, als es seine Begünstigung jemals hätte sein können.

Wo man Dunkelheit verbreitet, kann man Wunder leuchten lassen.

Über die Verfälschung der Vergangenheit eines Volkes führt der sicherste Weg zur Vernichtung seiner Zukunft.

Auch falsche Töne können Seelen töten.

Wer ohne Maß sein Können überschätzt, bleibt fern dem Ziel, das sich sein Wollen setzt.

Wie gut, daß das Rindvieh, das zum Schlachthof geführt wird, nicht weiß, was ihm bevorsteht. Auch die zweibeinigen Artgenossen haben dieses zweifelhafte Glück.

Das Schönste, was die Freundschaft leiht, ist schweigende Gemeinsamkeit.

Taktgefühl ist nicht erlernbar.

In schrankenloser Freiheit wird die Jugend zu einem Zerrbild ihrer selbst.

Wer mit sich selbst nicht recht zufrieden, ist anderen zur Qual beschieden.

Disharmonien haben ein ganz besonderes Ausstrahlungsvermögen auf die Umwelt.

Dein Buch – dein stiller Freund, schweigsam bereit, bedrängt dich nicht und bleibt doch freundlich nah. Wenn Menschen dich verlassen, steht es da. Es wartet nur auf seine Zeit.

Sehend fühlen, heißt erschauen.

Die Quantität kann die nicht leiden, die sich mit Qualität bescheiden.

Nicht jeder, der da hoch besoldet, hat seine Zeit mit Geist vergoldet.

Durch Abstandsmangel wir bedingt, daß mancher Funke überspringt.

Meist macht das Alter uns erst klar, wie viel doch überflüssig war.

Die Massenmedien unserer Zeit bieten dem aufmerksamen Beobachter immerhin eine Chance, die Lüge von gestern mit der Lüge von heute vergleichen zu können.

Die meisten Theorien sterben in der Praxis.

Es wird der Haß, der keine Grenzen kennt, zur Flamme, die den Hassenden verbrennt.

Wie kann eine Politik Früchte tragen, die keine Wurzeln hat?

Wünsche haben und doch zufrieden sein, das ist’s.

Der ärgste Feind der Klugheit ist die Unwägbarkeit.

Der Humor ist eine Blüte des Herzens, der Witz ist eine Frucht des Verstandes.

Echte Dichtung ist mit der Seele geschautes Leben.

Sehr oft sind die Prunkfassaden Tarnung für Charakterschaden.

Sehr viele Menschen wähnen überzeugt worden zu sein – und wurden doch nur überredet.

Geltungsbedürfnis hat mit Gültigkeit nicht gemein.

Wer and’re für sich denken läßt, bezahlt die Zeche – das steht fest.

Viel besser mit sich selbst allein, als einsam unter vielen sein.

Es ist sehr wesentlich, zu unterscheiden zwischen dem, was man vergessen kann, und dem, was man nicht vergessen darf.

Ein Mensch, der keine Heimat hat, gleicht einem windverwehten Blatt.

Der Nimbus, den wir wähnend seh’n, verliert sich leicht beim Nahestehn.

Das Gefühl ist häufig ein allzu leichtfertiger Streiter wider die Vernunft.

Wenn die öffentliche Meinung nicht gemacht wäre, könnte sie eine Macht gegen die Mächtigen sein.

Die Pforte der Vernunft schlägt zu, wenn das Tor der Liebe sich öffnet.

Je mehr der Luxus sich vermehrt, je desto wen’ger ist er wert.

Man beugt sich vor des Geldes Macht – und in der Seele wird es Nacht.

Angst haben ist das sicherste Mittel, den Zustand herbeizuführen, vor dem man sich fürchtet.

Die Sterne der Zukunft leuchten nur denen, die sich von Strahlungen der Gegenwart nicht blenden lassen.

Es gibt nur einen ehrenvollen Gesinnungswandel – der, den neue Erkenntnisse aus Selbstachtung zu vollziehen zwingen.