Ernst R. Hauschka Zitate
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Die Ehe ist kein Dessert, das es zu schlecken, sondern eine Suppe, die es auszulöffeln gilt.
Wer Welt und Menschen nüchtern und unvoreingenommen kennen lernen will, der muss wegschauen lernen.
Vor jeder Entscheidung sollte man bedenken, dass man an mancher Erinnerung lange trägt.
Ein Vater auf Erden kann den Vater im Himmel nicht ersetzen, aber er kann ihn vertreten.
Ideologie macht den Künstler blind, den Dichter steril und den Philosophen zum Fanatiker.
Wer viel weiß, für den ist jedes Problem allzu schnell erledigt, weil alles schon einmal dagewesen ist.
Mögen wir auch seit Jahrhunderten seßhaft geworden sein: Nomaden des Denkens sind wir noch immer.
Man hüte sich vor denen, die laut verkünden, man solle ruhig seine Meinung über sie sagen – gerade die wollen sie nicht hören.
Aphorismen und Statistik haben eines gemeinsam: Jeder liest aus ihnen heraus, was er braucht.
Soviel wir in unserem Leben auch gelesen haben mögen – der Tod schlägt eine ganz neue Seite auf.
Schlimmer, als jemandem eine Hoffnung auszureden, ist, ihm eine Hoffnungslosigkeit einzureden.
Nicht um glücklich oder unglücklich zu werden, sind wir auf der Welt, sondern um aufrecht stehen zu lernen und um standzuhalten.
Das Telefon hat beinahe etwas Überirdisches an sich: Man kann theoretisch jederzeit jeden erreichen und trotzdem selber unerreichbar bleiben.
Gegen das zunehmende Wissen der Menschen wäre nichts einzuwenden, wenn sie dadurch gescheiter würden.
Nichts greift so tief in unser Leben ein wie eine Handvoll Entscheidungen, die wir getroffen haben – und nachher bereuen.
Verhandeln, statt Krieg führen, heißt, Zugeständnisse machen, statt getötet werden.
Verwundete Menschen tragen ihre Wunden gern zur Schau und ziehen sich dadurch neue Wunden zu.
Manche Leute brauchen uns die Geschichte ihres Lebens gar nicht zu erzählen: man kann sie ihnen vom Gesicht ablesen.
Manche Gedanken setzen sich in unseren Herzen nieder wie der leise fallende Schnee.
Entscheidungen, die man nachher bereut, sind die Rechtschreibfehler in unserem Leben: Man meinte, es sei richtig, aber es war falsch.
Wer nicht treu sein kann, ist gewöhnlich auch nicht tolerant, denn beide, Treue und Toleranz, setzen Bereitschaft zur Bindung voraus.
Einen wichtigen Platz innerhalb der Theologie der Befreiung sollte die Theologie des Lachens einnehmen.
Seien wir froh um jeden Namen; wären die Menschen beziffert, könnten wir sie uns noch viel schlechter merken.
Daß Frauen bisweilen boshafter sein können als Männer, mag daran liegen, daß die Erbsünde zuerst in sie gefahren ist.
Für jeden Menschen auf dieser Welt geht einmal die Sonne auf, nur der Zeitpunkt ist verschieden.
Wenn viele Mitmenschen einer Meinung sind, so ist entweder die Wahrheit oder die Demokratie in Gefahr.
Liebe ist das am meisten ausgebeutete, geschändete, gefolterte, unterdrückte, versklavte, geschlagene und verkannte Wort unserer Zeit.
Es ist erstaunlich, daß trotz aller Siege der Technik die Natur noch immer am Boden liegt.
Ehrlicher wäre es, jemanden auf die Zehen zu treten als ihm auf die Nerven zu gehen.
Anstatt von Armen oder Reichen zu reden, sollte man vorher fragen, wie jemand arm oder reich geworden ist.
Dichtung erweitert unseren Horizont, vertieft unsere Menschenkenntnis, bestärkt unser Selbstbewußtsein und erhöht unseren Glauben.
Manches, das ein Autor in sein Buch hineingeschrieben hat, wird nie herausgelesen, während anderes hineingelesen wird, was jener nicht einmal herausgelesen haben wollte.