O hüte deine Zunge wohl! Bald ist ein böses Wort gesagt; O Gott! Es war nicht bös' gemeint, Der andre aber geht und klagt.
Ferdinand FreiligrathWo das Recht ist, da wohnen von selber schon Freie, und immer wo Freie sind, waltet das Recht! Die Freiheit, das Recht!
Ferdinand FreiligrathNun werden grün die Brombeerhecken, hier schon ein Veilchen - welch ein Fest! Die Amsel sucht sich dürre Stecken, und auch der Buchfink baut sein Nest.
Ferdinand FreiligrathDurch die Mitwelt geht Einsam mit flammender Stirn der Poet; Das Mal der Dichtung ist ein Kainsstempel.
Ferdinand FreiligrathWer je dir seine Brust erschließt, O, thu ihm, was du kannst, zulieb, Und mach' ihm jede Stunde froh, Und mach' ihm keine Stunde trüb!
Ferdinand FreiligrathO lieb, solang du lieben kannst, O lieb, solang du lieben magst! Die Stunde kommt, die Stunde kommt, wo du an Gräbern stehst und klagst.
Ferdinand FreiligrathDer Genius ist immer einsam gewesen. Einsam schafft er und bringt das Geschlecht durch einen Gedankenblitz weiter, als Millionen raisonierender, brüderlich mit einander faselnder Hohlköpfe.
Ferdinand FreiligrathDann trät ich froh ins kleine Zimmer Und riefe: Vater, Geld genug! Dann flucht' er nicht, dann sagt' er immer: Ich web' euch nur ein Hungertuch!
Ferdinand Freiligrath