Zitate von Ferdinand von Saar

Der höchste Drang des Lebens wünscht sich stets, wenn er sich nicht erfüllen kann, das Grab.

Der Schmerz erst ist die Grenze, wo wir weinend zurück und schaudernd vorwärts blicken.

Ein Fremdling bist du, Ein seltsamer Fremdling, o meine Seele, In diesem Erdengetriebe.

Wer vor der Wahrheit gerne sich verschließt, Wird sie zuletzt auch gar nicht mehr erkennen.

Es ist des Menschen Fluch und sein Verhängnis, Daß seine Fehler sicher wirkend schreiten Und, offenkundig rings, ihm gleich bereiten Jedweden Schmerz und jegliche Bedrängnis.

O nie in eitlem Hochmuth sprich es aus, Daß Dieser oder Jener nichts bedeute; Mit deinem letzten Urtheil halte Haus: Denn nicht so leicht ergründest du die Leute.

Wer da zu früh die Gunst der Welt erfahren Und ihres Beifalls Übermaß errungen, Der wird sofort, von Hochmut rasch durchdrungen, Die menschliche Gemeinheit offenbaren.
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Sie können daraus [aus der Geschichte der Familie Worel] entnehmen, wie die Schicksale der einzelnen mit dem Zuge der Zeit im Zusammenhang stehen – wie die Menschen von ihm ergriffen und je nach Umständen emporgetragen oder dem Untergange zugetrieben werden.

Das aber ist des Alters Schöne, Dass es die Saiten reiner stimmt, Dass es der Lust der grellen Töne, Dem Schmerz den herbsten Stachel nimmt.

Die Menschheit wird sich selber nicht entrinnen, Denn ob sie scheinbar auch nach außen leiten: Die Fäden führen doch zuletzt nach innen.