Zitate von Francis Bacon
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Der Pfad des Glückes gleicht der Milchstraße am Himmel, die eine Anhäufung oder ein Knäuel von einer Anzahl kleiner, nicht einzeln wahrnehmbarer, doch im Verein lichtstrahlender Sterne ist.

Führe jede Sache auf ihren Ursprung zurück und beobachte, worin und wodurch sie ausgeartet ist, zugleich aber ziehe beide Zeichen zu Rate – was von der alten Zeit am besten und was von der jüngsten Zeit am passendsten ist.

Diejenigen, die sich nicht auf neue Methoden einlassen, müssen immer wieder mit den alten Unzulänglichkeiten rechnen. Zeit ist nämlich der größte Erneuerer.

Nichts gewinnt so sehr durch das Alter wie Brennholz, Wein, Freundschaften und Bücher.

Ohne Frage ist die Betrachtung des Todes, als der Lohn der Sünde und der Übergang in eine andere Welt, erhaben und gottgefällig; aber die Furcht vor ihm, aber die Furcht vor ihm, der doch der Natur geschuldet wird, ist schwächlich.

Ein schlechter Mensch ist immer schlecht, aber am schlechtesten ist er, wenn er sich als ein Heiliger ausgibt.

Lesen macht einen Menschen vielseitig, Verhandlungen machen ihn geistesgegenwärtig, Schreiben genau.

Denn die Enthüllung des Innern eines Mannes durch den Gesichtsausdruck ist eine große Schwäche und Unvorsichtigkeit, zumal sie bei weitem leichter bemerkt und geglaubt wird, als eines Mannes Worte.

Es gibt nur einen Erfolg: Wenn du dein Leben so leben kannst, wie du es dir erträumt hattest.

Die Engherzigkeit der Eltern in Geldbewilligungen an ihre Kinder ist ein verhängnisvoller Irrtum: er macht sie schlecht, lehrt sie Ränke, führt sie böser Gesellschaft zu und macht sie zu umso größeren Schlemmern, wenn sie zu Überfluß gelangen.

Ohne Zweifel sind die besten und für das Gemeinwohl verdienstvollsten Werke von ledigen oder kinderlosen Männern vollbracht worden.

Junggesellen sind die besten Freunde, die besten Herren, die besten Diener, aber nicht immer die besten Untertanen; denn sie sind gleich dabei, fortzulaufen, und fast alle Flüchtlinge gehören ihrem Stand an.

Zeit ist der Maßstab der Arbeit, wie Geld der Maßstab der Waren ist: und Arbeit wird um so teurer, je weniger man eilt.

Wenn Zukunft eine Perspektive ist, dann sollte man in der Gegenwart damit beginnen, sie zu gestalten.

Zusammenfassung des Benehmens: die eigene Würde zu bewahren, ohne die Freiheit anderer zu zerstören.

Oberflächliches Philosophieren verführt den menschlichen Geist zur Gottesleugnung; allein tieferes Eindringen lenkt ihn zur Religion zurück.

Ein oberflächliches Studium der Natur mag leicht vom Glauben an Gott ablenken, ein tieferes Eindringen in dieselbe führt jedoch sicher zu ihm zurück.

Der unverschleierte Aberglaube ist abstoßend; denn wie es die Häßlichkeit eines Affen erhöht, daß er dem Menschen so ähnlich sieht, ebenso macht auch die Ähnlichkeit mit der Religion den Aberglauben um so abstoßender.

Denn es hat noch nie einen dünkelhaften Menschen gegeben, der eine so lächerlich gute Meinung von sich hatte wie ein Liebender von der geliebten Person.

Als Jesus in diese Welt kam, wurde der Friede verkündigt. Als er diese Welt verließ, hat er uns den Frieden hinterlassen.

Die hauptsächlichste Frucht der Freundschaft ist, daß man das Herz von der Fülle der Bedrängnisse erleichtern und befreien kann, die Leidenschaften aller Art ihm verursachen und einflößen.

Zur Grobheit ist zu bemerken, daß sie die überflüssige Erzeugerin von Mißvergnügen ist; denn Strenge gebiert Frucht, Grobheit aber gebiert Haß.

Es gibt kein besseres Heilmittel für Schmeichelei als die Aufrichtigkeit eines Freundes.

Wer in seiner Wirtschaft gut auskommen will, dürfte nur die Hälfte von dem ausgeben, was er einnimmt; will er reich werden, sogar nur ein Drittel. Auch vergibt sich sogar der Größte nichts, wenn er sich herabläßt, selbst abzurechnen.

Einige Bücher muß man nur anlesen, andere wohl durchlesen… und ganz wenige gründlich mit Fleiß und Aufmerksamkeit durchstudieren.

Es ist unbedingt nötig, daß eine bessere und vollkommenere Weise, den Geist und Verstand zu gebrauchen und anzuwenden, eingeführt werde.
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Engherziges Knausern der Eltern gegenüber den Kindern ist ein folgenschwerer Irrtum. […] Die beste Regel ist die, die Autorität gegenüber den Kindern festzuhalten, nicht aber die Börse.

Die Logik der Verliebten ist wie eine Leuchtkugel im Nebel. Sie leuchtet, aber sie löst nicht auf.

Gewohnheit heißt die große Lenkerin des Lebens; daher sollen wir uns auf alle Weise bestreben, Gute Gewohnheiten einzuimpfen.

Lesen gibt einem Menschen Inhalt, Verhandlungsfertigkeit, Schreibgenauigkeit. Und deshalb braucht ein Mensch, der wenig schreibt, ein großes Gedächtnis, der wenig verhandelt, einen fertigen Witz, und der wenig liest, so viel Verstand, daß er inne wird, was ihm fehlt.

Aphorismen, da sie ein gebrochenes Wissen darstellen, laden die Menschen ein, weiter zu forschen.

Was geschehen ist, ist vorbei und unwiederbringlich, und der Weise hat genug zu tun mit gegenwärtigen und zukünftigen Dingen.

Wer auf Rache sinnt, der reißt seine eigenen Wunden auf. Sie würden heilen, wenn er es nicht täte.

Kinder machen des Lebens Mühsal süß, aber das Unglück um so bitterer. Sie vermehren die Sorgen des Lebens, aber lindern den Gedanken an den Tod.