Georg Forster Zitate
Wie arm ist der, dessen schwache Weichherzigkeit ihm nicht erlaubt, einen unersättlichen Bettler abzuweisen!
Georg ForsterWahrheit war die Botschaft, die alle großen Männer an die Menschheit zu verkündigen hatten; Wahrheit, Verhältnis der Dinge unter einander und zu uns.
Georg ForsterZum Selbstgefühl erwachen, heißt schon frei sein.
Georg ForsterWir sind Aufbewahrer der unzähligen Begebenheiten, der Erfahrungen, der Erfindungen und der Werke des menschlichen Geistes.
Georg ForsterMännliche Schönheit glückt überhaupt den Künstlern seltner, vielleicht weil sie wirklich seltner ist.
Georg ForsterWie schnell endlich stürzt unter einem Nachfolger das bodenlose Gebäude zusammen, welches sein größerer Vorgänger zu rasch und prunkend, mehr zu den Zwecken seiner eigenen Phantasie als für die Dauer aufgetürmt hatte.
Georg ForsterWer ist so blödsinnig, daß er die Wahrheit nicht erkennen, wer so neidisch, daß er die erkannte Wahrheit nicht mitteilen möchte?
Georg ForsterArmes Menschengeschlecht! aus welchen Abgründen hast du dich noch emporzuarbeiten!
Georg ForsterMit Haben, Gewinnen, Besitzen, Genießen schließt der Ideenkreis eine Kette um den Menschen, die ihn an Staub und Erde fesselt.
Georg ForsterAuch des Räubers letzte Zwecke sind ruhiger Besitz und Genuß.
Georg ForsterDie Tyrannei der Vernunft, vielleicht die eifrigste von allen, steht der Welt noch bevor. Feuer und Wasser sind nichts gegen das Übel, welches die Vernunft ohne Gefühl stiften wird.
Georg ForsterDie Wissenschaften werden verächtlich im Munde des Lehrers, der sie mechanisch erlernte, um sie mechanisch herzuleiern.
Georg ForsterWeisheit und Glück sind unverträgliche Dinge, wenn die Weisheit nicht ihr eigenes Glück in sich hätte.
Georg ForsterDas Ziel, wohin wir streben, ist uneingeschränkte Herrschaft der Vernunft bei unverminderter Reizbarkeit des Gefühls.
Georg ForsterOhne Tugend und Weisheit kann keine freie Verfassung bestehen.
Georg ForsterAuch der müde Arbeiter ist nicht immer zum Denken zu stumpf; die Freude des Erringens öffnet auch bei ihm die Thore der Empfänglichkeit.
Georg ForsterDer Mensch ist der höchste Gegenstand der schönheitsbildenden Kunst.
Georg ForsterDie Natur, die weniger stiefmütterlich ist, als ihre Verläumder sie schildern, legt oft in ihre Kargheit selbst den Sporn, der neue Anstrengung hervorruft und die Geistesanlagen entwickelt.
Georg ForsterZu Schiffe fällt aber auch alles weg, was in Städten den Umgang in vermischter Gesellschaft erträglich oder wünschenswerth macht.
Georg ForsterEs ist besser frei zu sein, oder nennen wir’s nach Freiheit streben, als elend um Brot betteln bei einem Despoten…
Georg ForsterAllein, was liegt denn auch daran, ob die Bilder, die wir uns selbst aus der bloßen Kraft unseres Wesens schaffen müssen, einem Vorbilde genau entsprechen?
Georg ForsterEs gibt nur zwei Wege, wie man auf die Überzeugung eines Menschen wirken kann: durch den Kopf und durch das Herz.
Georg ForsterDer Sklav seiner Bedürfnisse ist die Beute aller die ihn umgehen; er schleppt eine Kette, an der man ihn leiten kann, wohin man will.
Georg ForsterParis empfindet, denkt, genießt und verdauet für das ganze Land.
Georg ForsterZwietracht und Streit sind das Werk anmaßender Begierden und Leidenschaften.
Georg ForsterDie Formeln des gesitteten Umganges ekeln uns an, wenn kein Gefühl des Schicklichen, keine wahre Achtung für die eigene und die fremde Moralität sie länger würzt, ob sie gleich ursprünglich daraus entstanden.
Georg ForsterMißbrauch kann den Wert der Dinge nicht schmälern.
Georg ForsterSo sind denn also die Menschen in allen Ländern zu herrschsüchtiger Tyrannei geneigt, und selbst der ärmste Indianer […] weiß schon, wie er seine schwächere Gehilfin zur Sklavin machen soll, bloß damit er sich die Mühe ersparen möge, jenen Bedürfnissen durch eigene Anstrengung abzuhelfen.
Georg ForsterDie Gothische Bauart, wie auffallend auch ihre Mißverhältnisse sind, ergreift die Phantasie auf eine unwiderstehliche Weise. Wie leicht schießen diese schlanken Säulen so himmelhoch hinan! Durch welche Zauberkraft begegnen sich ihre höher sprossenden Äste, und schließen den spitzen kühnen Bogen!
Georg ForsterWas man glücklich nennt, war ich nie.
Georg ForsterDie Weisesten merken höchstens nur, wie das Schicksal sie leitet und sind es zufrieden.
Georg ForsterLeben und Empfindung – sie sind es, die großen Zwecke der Natur.
Georg ForsterAllein ächtes Genie ist am litterarischen Horizonte noch seltener als Kometen und neue Irrsterne an der Bühne des Himmels: Jahrhunderte können verfließen, ohne daß ein so wohlthätiges Phänomen sie der Vergessenheit entreißt, und die Nationen mit seinem bleibenden Lichte beglückt.
Georg ForsterWo das Gefühl spricht, muß alles andere schweigen!
Georg ForsterWissen macht nicht glücklich, auch selbst göttliche Weisheit nicht, ohne die Liebe, wie es im 1. Cor. 13 steht.
Georg ForsterZwar sieht man oft im Anfang einer Reise, zumal unter jungen Leuten, jene ungeschliffene Familiarität entstehen, die entweder Unerfahrenheit und Leichtsinn, oder Mangel eines edlen Selbstgefühls verräth; doch eben diese betrügliche Grundlage macht, daß sie sehr vergänglich ist.
Georg ForsterDer Despotismus forderte Automaten; – und Priester und Leviten waren fühllos genug, sie ihm aus Menschen zu schnitzen.
Georg ForsterNur wahres Genie dringt in das finstre Chaos der Gelehrsamkeit, und schafft es zur organischen Gestalt um: es verdauet gleichsam das Ganze, und bereitet aus seiner heterogenen Mischung gesunden, gleichartigen Lebenssaft.
Georg ForsterDie Religion selbst ist eben darum so tief herabgesunken, weil sie bei den meisten Menschen als ein bloß überkommenes Erbstück im Gedächtniß haftet und nicht bis ins Herz und aus dem Herzen wieder, als eine schöne Blume der individuellen Menschheit, an das Licht gedrungen ist.
Georg Forster