Hartmann von Aue Zitate
Ich warn‘ euch beizeiten und ohne Hehl, daß ihr nicht fallt in deren Fehl, die im Hause müßig und verlegen einrosten ihrer Frauen wegen.
Deshalb sei verflucht wer Frauen Leid zufügt, denn das ist weder männlich noch gut.
Pfui über Eure Zunge, Die alles Gute verschweigt Und nur das Übelste sagt, Das Euer Herz sich ausdenken kann.
Auch fängt ja der den Streit nicht an, der den ersten Streich getan: wenn der andere ihn schweigend erträgt, ist aller Hader beigelegt.
Manch einer macht die Ohren auf, wenn er es aber nicht mit dem Herzen aufnimmt, dann hat er nichts als leeren Schall.
Wie sehe ich meinen Wald stehen? Den habt ihr mir verwüstet Und mein Wild umgebracht Und meine Vögel verjagt Ich sage euch Fehde an.
Mir gefällt die Welt nicht so gut: Ihre Annehmlichkeit ist große Mühsal, ihre größte Freude ist Herzeleid, ihr süßer Lohn eine bittere Not, ihr langes Leben ein plötzlicher Tod.
Nur der ist ein viel weiser Mann, Der dummen Gedanken verdecken kann Mit weislicher Tat.
Wirklich glaubte ich, ungetrübtes Glück sorglos immer zu haben: Seht, die Hoffnung täuschte mich.
Es ist in Wahrheit allzeit gut, wenn einer gern das Rechte tut, soll man ihm danken, wie’s ihm gebührt, auf daß er nicht Lieb‘ und Lust verliert.
Auch fängt keiner ja einen Streit an, wenn er den ersten Schlag tut: solange der andre ihn einsteckt, ist der Streit hinfällig.
Solange ein Mensch nicht zum Tode bestimmt ist, kann ihn schon ein kleiner Kunstgriff retten.