seite 1
Ich glaube, dass der Schriftsteller, der sogenannte freie Schriftsteller, eine der letzten Bastionen der Freiheit ist.
Heinrich BöllWie ist es möglich, dass 800 Millionen Christen diese Welt so wenig verändern vermögen, eine Welt des Terrors, der Unterdrückung, der Angst.
Heinrich BöllDer Krieg wird niemals zu Ende sein, solange noch eine Wunde blutet, die er geschlagen hat.
Heinrich BöllKarneval ist vulgär, mit aller Größe und allem Schrecken des Vulgären, aber nie frivol.
Heinrich BöllEs gibt nichts, kein Recht und keine Sache in der Welt, die die Anwendung der Atombombe rechtfertigen könnte.
Heinrich BöllDer Regen ist hier absolut, großartig und erschreckend. Diesen Regen schlechtes Wetter zu nennen, ist so unangemessen, wie es unangemessen ist, den brennenden Sonnenschein schönes Wetter zu nennen.
Heinrich BöllStaat und Kirchen können nur zwei Möglichkeiten dulden: Ehe oder Prostitution, und in den meisten Fällen ist ihnen die Liebe außerhalb dieser beiden Gehege verdächtig.
Heinrich BöllEs ist unsere Aufgabe daran zu erinnern, dass der Mensch nicht nur existiert, um verwaltet zu werden.
Heinrich BöllDer einzige, der Adenauer nach 1945 gewachsen war und ihm weiter entgegen gewachsen wäre, war Kurt Schumacher; er starb.
Heinrich BöllVon Politik versteht nur der etwas, der jeweils die Möglichkeit hat, seine Vorstellungen von der zu machenden Politik zu realisieren, also der, der an der Macht ist.
Heinrich BöllWir geben uns zu wenig Rechenschaft darüber, wie viele Enttäuschungen wir anderen bereiten.
Heinrich BöllIn Brandts Lebenslauf liegt Stoff für eine Legende. Der unehelich Geborene, der Sozialist, der Emigrant konnte Kanzler werden und war damit der erste, der aus der Herrenvolk-Tradition herausführte.
Heinrich BöllWie beängstigend ist doch eine gläubige Jugend. Die Staaten sollten Misstrauen säen an Stelle von Vertrauen.
Heinrich BöllDie Sprache kann der letzte Hort der Freiheit sein. Wir wissen, dass ein Gespräch, dass ein heimlich weitergereichtes Gedicht kostbarer sein kann als Brot, nach dem in allen Revolutionen die Aufständischen geschrien haben.
Heinrich BöllEs ist bitter genug, Torheiten zu begehen, noch bitterer aber sind vergebliche Torheiten.
Heinrich BöllDie einzige Drohung, die einem Deutschen Angst einjagt, ist die des sinkenden Umsatzes.
Heinrich BöllDer Karneval stammt aus dem Volk, er ist klassenlos, so wie eine ansteckende Krankheit keine Klassenunterschiede kennt.
Heinrich BöllIm Gedränge der Feiern wird genau das übertönt, auf das wir lauschen sollten; das Schweigen der Toten.
Heinrich BöllPersonen und Handlung dieser Erzählung sind frei erfunden. Sollten sich bei der Schilderung gewisser journalistischer Praktiken Ähnlichkeiten mit den Praktiken der Bild -Zeitung ergeben haben, so sind diese Ähnlichkeiten weder beabsichtigt noch zufällig, sondern unvermeidlich.
Heinrich BöllAdolf Hitler hatte die Welt nicht mit dem Auge eines Menschen gesehen, sondern in der Verzerrung, die sein Inneres sich davon gebildet hatte.
Heinrich BöllEin Schriftsteller und wohl jeder Künstler lernt am Missglückten mehr als an dem, was er für geglückt hält und das er vorzeigt.
Heinrich BöllDie Nestbeschmutzer sitzen ohnehin immer mitten im Nest. Es ist schwer, ein Nest von draußen zu beschmutzen.
Heinrich BöllVornehmerweise nennt man das Geld, das wir bekommen, Honorar. Das klingt, als wären wir sehr feine Leute. Ich fürchte, wir sind sehr feine Idioten.
Heinrich Böll