Heinz Körber Zitate
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Die Tragik der Gegenwart: Wir sind Chronos so sehr verfallen, dass wir unseren persönlichen Kairos nicht mehr wahrnehmen können; in anderen Worten: Wir sind Sklaven unserer Fließband-Termine und damit nicht in der Lage, dem inneren Wertekalender zu vertrauen.
Bindungs- und Verlustängste lassen so manch aussichtsreiche Beziehung gar nicht erst entstehen.
Der kulturelle Zeitgeist: Hinter jedem nur möglichen Mozart Stehen Dutzende Salieris parat.
Kein Todesbewusstsein zu haben ist die Gnade der Tierwelt. Der Mensch kann das seinige nur mit Fetischen verdrängen.
Für halbherzig begangene Sünden Ist alleine schon der Genußentgang eine angemessene Strafe
Das Ausmaß von Glück und Unglück entspricht der Amplitude. Zur jüngst vergangenen Befindlichkeit.
Der Schmerz hört die furchtsame Stimme seiner möglichen Folgen. Und schon beginnt er zu wachsen.
Im Wort „Erziehung“ herrscht die Überwindung eines Widerstandes vor, während in der „Edukation“ das Element des Begleitens hervortritt.
Die Klimaschützer und die Klimaschäden-Verursacher sprechen verschiedene Sprachen. Erstere analysieren und kommentieren, letztere bauen bloß Verteidigungsstrategien auf, warum gerade sie sich nicht zu Gegenmaßnahmen aufgerufen fühlen wollen.
Wir fürchten uns angesichts der Vorstellung des eigenen Sterbens. Angst haben wir jedoch vor dem Zustand Der eigenen Nicht-Existenz im Tode.
Ein großes Übel: mangelnde Begeisterungsfähigkeit. Ein noch größeres: allzu rasche Begeisterung.
Die Zahl der Erdenbewohner ist erschreckend groß und dennoch ist jeder einzelne das Ergebnis unzähliger Zufälle, die von Generation zu Generation zu seiner Existenz geführt haben.
Arme verwirrte Zivilisation: Alle wollen lange gesund und gut leben und nur nicht altern.
Der Generationenkonflikt ist ein Spiegelbild des Zeitgeistes. Je weniger Substanz eine Epoche aufweist, desto größer auch das Unverständnis zwischen Alt und Jung.
Meine Beharrlichkeit nenne ich Konsequenz, die deine Sturheit. Meine Meinungsänderung nenne ich Flexibilität. Die deine ist bloß Resultat der jeweiligen Windrichtung.
Als weise ist derjenige anzusehen Dem es gelingt die Winde voll auszunutzen Bei Flaute jedoch gelassen abzudrehen.
In Zeiten hämischer Schuldzuweisungen bietet jedes neue Problem eine willkommene Gelegenheit zum Etikettenschwindel mit Motiven.
Ein Leben ist nicht mehr Als die Summe der bewältigten Aufgaben Und der genossenen Freuden – Es ist aber auch nicht weniger als das
Seelisches Fitneßprogramm: Jedem der fünf Sinne Herausforderung und Genuß zuführen… und eine Gewohnheit ein klein wenig ändern
Bei einem Selbstmörder ist es nicht immer ersichtlich, ob er seinem Schicksal entgehen – oder entgegengehen wollte.
Das Alter hat auch einen Vorteil: dass man einen Großteil seines Lebens bereits bewältigt hat.
Millionenfach grinst sie einem entgegen, die Unaufrichtigkeit des Kommerzes – in Form all der Neuner-Ziffern auf den Preisschildern.