In der Demokratie geht die Macht vom Volk aus, doch häufig kehrt sie nicht mehr zu ihm zurück.

Jedes Ding hat zwei Seiten. Fanatiker sehen nur die eine.

Die heißen Eisen werden angepackt – und fallengelassen.

Im Gegensatz zu den Menschen müssen Autoreifen mindestens einen Millimenter Profil haben.

Was eindeutig und endgültig ist, hat etwas Beruhigendes, so auch der Tod.

Der Mensch möchte beim Zahlen erst die Ware sehen, allein das Schicksal schickt grundsätzlich per Nachnahme.

Zu Katastrophen kommt es, wenn ein Überfluß keinen Abfluß mehr hat.

Kein Anstand ohne Abstand.

Wer bei der Wahl seine Stimme abgibt, darf sich nicht wundern, wenn er nachher nichts mehr zu sagen hat.

Um sich ruhig niederlassen zu können, wäre es wichtig zu wissen, was man so singt.

Ein Herr ist, wer noch nicht weiß, wessen Knecht er ist.

Das Schicksal schickt grundsätzlich per Nachnahme.

Das gute Gedächtnis ist wie ein Sack: es behält alles. Das bessere Gedächtnis ist wie ein Sieb: es behält nur, worauf es ankommt.

Nicht Philosophen stellen die radikalsten Fragen, sondern Kinder.

Der Rücken des kleinen Mannes ist der Amboß, auf dem die große Zeit geschmiedet ist.

Die meisten Menschen bewegen sich auf dem goldenen Mittelweg und wundern sich, wenn er verstopft ist.

Mit jeder Sprosse, die man erklimmt, schwankt die Leiter mehr.

Wer seine Pflicht erfüllt, hat Charakter, wer NUR seine Pflicht erfüllt, hat keinen.

Der Mangel an Nächstenliebe kommt daher, dass man zu viel fern- und zu wenig nahsieht.

Jeder Abschied ist eine Mobilmachung für die Erinnerung.

In der Kindheit hat man zu viele Dinge und zu wenig Wörter, später hat man zu viele Wörter und zu wenig Dinge.

Unsere Zeit kennt keinen schöneren Satz als den Umsatz.

Die meisten Dialoge sind Monologe zu zweit.

Die Gegenwart wäre sonniger, wenn nicht so viel Sonne zum vergolden der Vergangenheit verbraucht würde.

Der beste Geburtshelfer ist die Geduld.

Abseits der Straße beginnen die Entdeckungen.

Jede Schönheit braucht einen Spiegel.

Denker sind Verfolgte ihres Gedankenregimes.

Es ist viel einfacher, sich um die Menschheit zu sorgen als um den Menschen.

Vergangenheit ist Gegenwart, von der man den Staub nicht abbläst.

Häufig leidet man daran, daß man zwar viel Arbeit, aber keine Aufgabe hat.

Wo mit Feuerzungen geredet wird, müssen die Feuerwehren mobil machen.

Es ist ein Unterschied, ob man von Kindheit an lernt, die Hände zu falten oder sie zur Faust zu ballen.

Flirten heißt, auf Distanz intim werden.

Der Fleiß führt die Gedanken aus, die der Faulheit einfallen.

Vorurteile sind Fertigteile. Damit kann man sich die Welt leicht und schnell zusammenbauen.

Auch die Lüge hat einen technischen Notdienst: die Notlüge.

Was man mit Samthandschuhen angefaßt hat, läßt man oft mit Daumenschrauben nicht wieder los.

Die Kunst des Alterns besteht darin, sich in zunehmendem Maße überflüssig zu machen.

Das Leben besteht in Anbetracht dessen, wohin man fliegen wollte, aus Notlandungen.

Das Zweiparteiensystem ist deswegen so ideal, weil es dabei einen eindeutigen Sündenbock gibt.

Wir wären gesünder, wenn wir weniger Laufbahnen – und mehr Spazierwege hätten.

Gedanken, die länger leben wollen, müssen im Bilde sein.

Wer etwas loslässt, hat zwei Hände frei.

Was den Wolf sympatisch macht: man weiß, wie man dran ist.

Gott hat immer Sprechstunde, und die Ewigkeit hat immer Saison.