Zitate von Honoré de Balzac
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Zur Unzeit Mut zeigen, das taugt ebensowenig, als ob man in einem Korbe Wasser tragen wollte.
Die Liebe ist das Bewußtsein, Freude zu geben und zu empfangen, die Liebe ist ein ewig wechselndes Verlangen, ewig befriedigt und ewig unersättlich.
Die Tugend ist, sozial gesehen, die Gefährtin des Wohllebens, und sie beginnt mit der Bildung.
Freiheit, die einem verderbten Volk gegeben ward, ist wie eine Jungfrau, die den Sittenlosen überlassen wurde.
Ich habe die Ewigkeit vor mir und eine Einsamkeit, in der niemand von meinen Tränen Rechenschaft verlangt.
Die meisten Ehemänner benehmen sich wie ein Orang-Utan, der Geige zu spielen versucht.
Liebe beinhaltet alles, aber nur für Verliebte. Nach der Hochzeit wollen die Verliebten mehr als nur einen blauen Himmel und den wohlriechenden grünen Teppich der Wiesen.
Mögen auch die Gesetze diese oder jene Ausschweifungen untersagen, das Glücksspiel, die Lotterie, die Straßenmädchen, alles was ihr wollt, die Leidenschaften werden sie niemals ausrotten.
Der Mensch besteht aus Materie und Geist; in ihm hört die Tierheit auf und beginnt das Göttliche.
Nur das Genie kann sich erneuern wie eine Schlange; und was die Anmut betrifft, ist es wie in allen, nur das Herz altert nicht.
Wir werden es nicht durchsetzen, daß der Adel des Geistes von denen erkannt wird, die die Aristokratie der Dummheit sind.
Man gibt zwar nicht zu, dass die Gefühle sich plötzlich ändern können, aber es ist sicher, daß zwei Liebende sich manchmal schneller trennen, als sie sich gefunden haben.
In der Liebe gibt es einen Moment, wo sie sich selbst genügt, wo sie glücklich ist, zu existieren.
Wir hängen an den Dingen dieser Welt mit größerer oder geringerer Ausdauer, je nach dem Begehren, dem Fleiß und der Anstrengung, die sie uns verursacht haben.
Die Wärme und Kälte der Hand weisen so unmerkliche Nuancen auf, daß diese Wahrnehmungen oberflächlichen Menschen entgehen; aber wer sich auch nur ein wenig mit der Anatomie der Gefühle und der Dinge des Menschenlebens beschäftigt hat, der weiß diese Nuancen zu unterscheiden.
Jede Verpflichtung, auch die süßeste, bedrückt die Jugend. Erst die Lebenserfahrung bringt uns zur Einsicht, dass Joch und Arbeit notwendig sind.
Es gibt eine Art körperlicher Bewegungen, deren unbeholfenes Tempo und mit Gewalt erzwungenes Federn ein gewisses Alter unbarmherzig enthüllen.
… quetscht noch so viel an der Ehe herum – es wird nie etwas anderes herauskommen, als Vergnügen für die Junggesellen und Verdruß für die Ehemänner. Das ist die ewige Moral.
Während das Elend für viele Menschen ein Kräftigungsmittel ist, wirkt es auf andere zersetzend.
Die Frauen wollen alle, dass man sich mit allein mit ihnen beschäftigt. Das ist der Grund, warum die meisten Frauen gerade die Dummköpfe lieben.
Es ist leichter, ein Liebhaber zu sein, als ein Ehemann und zwar deshalb, weil es einfacher ist, gelegentlich einen Geistesblitz zu haben, als den ganzen Tag geistreich zu sein.
Die Eitelkeit veranlaßt uns stets, die Kräfte eines besiegten Feindes höher anzuschlagen.
Liebe kann nicht ohne die Überlegenheit bestehen, auf die der Mensch stolz ist, und man wird so selten geliebt, wenn man geringgeschätzt wird.
Mengt somit ein bißchen mehr Freundschaft in eure Gehässigkeiten und etwas weniger Haß in eure Freundschaftsbeweise.
Narrheiten, die nicht von kleinbürgerlichen, sondern von vornehmen Leuten begangen werden, nennen die Engländer exzentrisch.
Die Behauptung, ein Mann könne nicht immer dieselbe Frau lieben, ist so unsinnig wie die Behauptung, ein Geigenspieler brauche für dasselbe Musikstück mehrere Violinen.
Du hast ein Feuerwerk abgebrannt, von dem im Augenblick, da dein Gast sich einfindet, nur das verkohlte Skelett übrig ist.
Kann ich meinem Herzen befehlen? Kann ich im Nu die Erinnerung an fünfzehn Schmerzensjahre auslöschen? Ich liebe nicht mehr.