Honoré de Balzac Zitate
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Es gibt Empfindungen, die die Frauen erraten, so sorgfältig die Männer sie auch verbergen.
Die Eifersucht geistig hochstehender Menschen bewirkt einen edlen Wettstreit und ruft große Taten hervor.
Je weniger die menschliche Kraft in Anspruch genommen wird, desto mehr neigt sie zu Exzessen.
Eine Nation von Dummköpfen ist glücklich: Wenn sie kein Gefühl für die Freiheit hat, so kennt sie auch nicht deren Beunruhigungen und Gewitterstürme.
Ein ehrenhafter Politiker wäre einer Dampfmaschine mit Gefühl vergleichbar oder einem Lotsen, der das Steuerruder hält und gleichzeitig eine Frau liebt: Das Schiff geht dabei unter.
Der Journalismus ist eine Hölle, ein Abgrund, in dem alle Lügen, aller Verrat, alle Ungerechtigkeit lauert; niemand bleibt rein, der ihn durchschreitet.
Die Neigungen des Menschen erfüllen sich ebensowohl im engsten wie im weitesten Kreise.
Seinem Verliebten nachlaufen, ist ein Verstoß, den wenige Männer zu verzeihen wissen.
Eine Frau, die ihren Körper nicht zum Sprungbrett macht, um den von ihr bevorzugten Mann zum Ziel zu verhelfen, ist eine herzlose, selbstsüchtige Frau.
Viel größer noch als die Genüsse der Sinnenlust sind die befriedigten Gefühle der Rachsucht.
Das Epigramm ist der Geist des Hasses, jenes Hasses, der die Ausgeburt aller schlechten Leidenschaften des Menschen ist, so wie die Liebe alle seine guten Eigenschaften vereinigt.
Übrigens sind alle tugendhaften Leute, die Heuchler lassen wir ruhig aus dem Spiel, argwöhnisch und fühlen sich überall übervorteilt, was sie, nach Art der verkannten Genies, durch spitze Bemerkungen bei jeder passenden Gelegenheit anbringen.
Ein Ehemann darf sich in Gegenwart eines Dritten gegen seine Frau niemals ein feindseliges Wort erlauben.
Man hat die sozialen Kräfte, die den verschiedenen Berufen zugrunde liegen, noch nicht genügend studiert.
Eugenie befand sich noch an dem Ufer des Lebens, an dem die kindlichen Illusionen blühen, wo die Gänseblümchen mit Glücksgefühlen gepflückt werden, die man später nicht mehr kennt.
Die Unwissenheit: Durch sie allein erhält sich der Despotismus; er braucht die Finsternis und das Schweigen.
Die Schönheit können wir nicht verschenken; aber der Geschmack ist wie der Geist, etwas, worauf wir stolz sein können.
O ja, es gibt einen Gott, und er hat ein Paradies für uns bereit, denn sonst ist unsere Erde ein Unsinn.
Sie glauben, ein mit Vernunft begabtes Geschöpf geheiratet zu haben, Sie haben sich schwer getäuscht, mein Freund.
In der Ehe muss man einen unaufhörlichen Kampf gegen ein Ungeheuer führen, das alles verschlingt: die Gewohnheit.
Lust und Freude sind nicht ausgestorben, nein, sie sind da: macht also rasch und nicht viel Federlesens! Sonst habt ihr das Nachsehen, und aus ist’s und vorbei mit dem Spaß!
Jede Verpflichtung, auch die süßeste, bedrückt die Jugend. Erst die Lebenserfahrung bringt uns zur Einsicht, dass Joch und Arbeit notwendig sind.
Es ist leichter, ein Liebhaber zu sein, als ein Ehemann und zwar deshalb, weil es einfacher ist, gelegentlich einen Geistesblitz zu haben, als den ganzen Tag geistreich zu sein.
Sie ist 20 Jahre. In diesem Alter liebt man sich selbst. Man putzt sich, um sich geputzt zu sehen.
Und schließlich erfahren auch nur die keine Enttäuschung, die überhaupt passiv sind.
Die Mädchen werden zu Sklavinnen erzogen und gewöhnen sich an den Gedanken, sie seien lediglich auf der Welt, um es ebenso zu machen wie ihre Großmütter – Kanarienvögelhecken zu halten, Herbarien anzulegen, kleine bengalische Topfrosen zu begießen, zu sticken oder Kragen zu häkeln.