Johann Jakob Engel Zitate
Wünsche können ohne Kraft und Talent sein; aber nie sind Kraft und Talent ohne Wünsche.
Menschenkenntnis…, denn so nennt man ja gern den Unglauben an Tugend und Rechtschaffenheit.
… ewige Gesetze stimmen alles von Himmel zu Himmel, von Sonne zu Sonne, und von Erde zu Erde in entzückende Harmonie.
Es giebt unter den Menschen viele solcher Charaktere, in denen sich zwei entgegengesetzte Eigenschaften vereinigen.
Das Denken giebt uns ein so reines und so lebhaftes Vergnügen, daß, wer es nur einmal in seinem Leben gekostet hat, es nie wieder entbehren kann.
Jedes, auch das verächtlichste Thier, sobald es mir als aufmerksame liebende Mutter erscheint, ist mir gleich so achtungswürdig.
In der Erwartung liegt… immer mehr als in der Erfüllung, oder langes Schmachten des Bedürfnisses erhöht auch den Wert des Ersehnten unmäßig.
Verstellung ist für edle Seelen unerträglicher Zwang; ihr Element, worin sie leben, ist Wahrheit.
Den Arzt, den die Natur mit eigener Hand geweiht, der unbetrüglichste, ist unsere Mäßigkeit.
Die Geschichte ist für Könige eine treffliche Lehrerin, die aber so unglücklich ist, etwas unachtsame Schüler zu haben.
Es ist wahr, man darf die Tugend nur kennen, um sie zu lieben, aber um sie recht zu lieben, muß man noch mehr, muß man auch noch das Laster kennen.
Laßt die Menschen, nur Ein Menschenalter hindurch, nicht mehr laut mit einander denken dürfen; und seid gewiß, sie haben ihre Denkkraft verloren.
Der Mensch, der einmal unglücklich genug ist, daß er nichts mehr außer sich liebt, der kann auch sich selbst nicht mehr lieben.
Ein großer Geist ist ein tätiger Geist, dem Muße bald unerträglich, Wollust ekelhaft wird.
Wer selbst gut ist, hegt einen fast unüberwindlichen Trieb, die Menschen zu lieben; wer selbst böse ist, sie zu hassen.
Wir können gegen den Tyrannen, das Schicksal, nichts; aber gegen die Sirene, die Sinnlichkeit, Alles.
O, sie sind süß, die Verwandtschaften des Blutes, die schon selbst die Natur stiftet; aber wie viel süßer sind die Verwandtschaften der Seele.
Der Mensch hat in seiner Natur einen gewissen Trieb zur Vollendung, vermöge dessen er nichts gern halb läßt.
Eben deßwegen sind Menschenverachtung und Menschenhaß… fast immer eine Schande für den, der sie nährt.
Weder für die Wollüste des Geistes, noch für die Wollüste des Körpers ist der Mensch allein geschaffen; in beiden stürzt Übermaaß ihn ins Elend.