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Ich bin ein Mensch, nicht ohne Schwachheit und Fehler; sonst wäre ich Adams Kind nicht! Aber ich bemühe mich, täglich vollkommener zu werden, sonst wäre ich Christi Jünger nicht.
Johann Peter HebelDas hat Gott in die Herzen der Eltern gegeben, daß sie also ihre Kinder lieben und ihren Undank vergessen können. Nie will ich solche Liebe betrüben.
Johann Peter HebelAber der allzu große Eifer im Guten kann zu allen Zeiten selbst das Gute hindern und das Böse befördern
Johann Peter HebelDer Jugend wird oft der Vorwurf gemacht, sie glaube, dass die Welt mit ihr erst anfange. Aber das Alter glaubt noch öfter, dass mit ihm die Welt aufhört.
Johann Peter HebelWer sein Glück für einen Segen Gottes erkennt, der ist auch gütig und freundlich gegen die Menschen.
Johann Peter HebelEinmal ist keinmal! Das ist das erlogenste und schlimmste unter allen Sprichwörtern, und wer es gemacht hat, der war ein schlechter Rechenmeister oder ein boshafter. Einmal ist zehnmal und hundert und tausendmal, denn wer das Böse einmal angefangen, der setzt es gemeiniglich fort.
Johann Peter HebelWer nie anfängt, der hört nie auf, und wem wenig auf einmal nicht genug ist, der erfährt nie, wie man nach und nach zu vielem kommt.
Johann Peter HebelWeißt du den Weg zum Taler? Sieh, er geht dem roten Pfennig nach; Denn wer nicht um den Pfennig sorgt, Der bringt es auch zum Taler nie.
Johann Peter HebelSolche Sprüchlein, wenn man oft daran denkt und sie befolgt, sind gleich, als leuchtende Sternlein, mit welchen wir auf guten Wegen bleiben, und zu Gott kommen.
Johann Peter HebelDas alte Jahr hat's schlau gemacht, Fort ist's bei Nebel und bei Nacht. Zum großen Glück für fern und nah, war auf der Stell ein andres da.
Johann Peter HebelHerzensanliegen Vater: Was liegt dir auf dem Herzen mein Kind, so bang? Tochter: Ach, unterm Herzen liegt mirs nun schon sechs Monden lang.
Johann Peter HebelAlle sind oben, so lang sie die Erde unter den Füßen und den Himmel voll Licht oder Sterne über dem Haupte haben.
Johann Peter HebelDer Mensch hat wohl täglich Gelegenheit, in Emmendingen und Gundelfingen, so gut als in Amsterdam Betrachtungen über den Unbestand aller irdischen Dinge anzustellen, wenn er will, und zufrieden zu werden mit seinem Schicksal, wenn auch nicht viel gebratene Tauben für ihn in der Luft herum fliegen.
Johann Peter HebelIst nicht die Kindheit der verborgene Keim, aus welchem nach und nach der reiche Baum des Lebens mit allen seinen Leiden und Freuden sich auseinander schlägt?
Johann Peter HebelWir sind Pflanzen, die - wir mögen es uns gerne gestehen oder nicht - mit den Wurzeln aus der Erde steigen müssen, um im Äther zu blühen und Früchte tragen zu können.
Johann Peter HebelGeiz ist die Wurzel alles Übels; Verschwendung ist ein Baum voll bitterer Früchte.
Johann Peter HebelWir können vieler Ding entbehren Und dies und jenes nicht begehren, Doch werden wenig Männer sein, Die Weiber hassen und den Wein.
Johann Peter HebelJetzt schwingen wir den Hut der Wein, der war so gut. Der Kaiser trinkt Burgunder Wein, sein schönster Junker schenkt ihm ein, und schmeckt ihm doch nicht besser, nicht besser.
Johann Peter HebelEiner wurde gefragt, wo er seine feinen und wohlgefälligen Sitten gelernt habe? Er antwortete, bei lauter unhöflichen und groben Menschen. Ich habe immer das Gegenteil von demjenigen getan, was mir an ihnen nicht gefallen hat.
Johann Peter HebelJetzt hemmer's un jetzt simmer do; es chunt e Zyt, würd's anderst goh. 's währt alles churzi Zyt, der Chilchhof isch nit wyt.
Johann Peter HebelDie Erde ist eine Gondel, die an der Sonne hängt, und auf der wir aus einer Jahreszeit in die andere fahren.
Johann Peter HebelAlle Gelegenheit, glücklich zu werden, hilft nichts, wenn einer den Verstand nicht hat, sie zu benutzen.
Johann Peter Hebel