Jules Renard Zitate

Man tut nie, das was man will. - Zum Glück!

Es gibt kein Paradies, doch sollten wie uns bemühen zu verdienen, daß es eines geben könnte.

Es gibt Leute, die sind so langweilig, daß man bei ihnen in 5 Minuten einen ganzen Tag verliert.

Viele Menschen haben sich umbringen wollen und sich zuletzt damit begnügt, ihre Photographie zu zerreißen.

Es gibt keine Freunde, es gibt nur Momente der Freundschaft.

Neigung - was ist aus diesem hübschen Wort geworden!

Er war ein durch und durch methodischer Mensch: Das Mittagessen kaute er auf der rechten, das Abendessen auf der linken Seite.

Die Ratten töten, die meine Kirschen fressen, wozu? Ich kaufe mir lieber ein halbes Pfund Kirschen als ein halbes Pfund Rattengift.

Eine ganze Kategorie von Gefühlen ist veraltet.

Faulheit ist die Angewohnheit, sich auszuruhen, bevor man müde wird.

Wer die Einsamkeit fürchtet, sollte nicht versuchen, gerecht zu sein.

In meiner Kirche gibt es kein Gewölbe zwischen mir und dem Himmel.

Die Bigotten, Sonntags schlafen sie mit Gott, und die ganze Woche über betrügen sie ihn.

Man schweigt aus gewichtigen Gründen, handelt aber meist nur aus geringfügigen.

Ich bin lieber unhöflich als banal.

Sobald eine Wahrheit aus mehr als fünf Zeilen besteht, nähert sie sich schon dem Roman.

Das Gelehrte verallgemeinert, der Künstler unterscheidet.

Hunderttausend Seelen - wie viele Menschen mögen das sein?

Man muß den Mut haben, den intelligenten Menschen dem sehr freundlichen vorzuziehen.

Es fällt schwer, gut zu sei, wenn man scharfsinnig ist.

Wörter sind das Kleingeld unserer Gedanken.

Gerade die sogenannten "schönen" Schilderungen haben in mir den Sinn für Beschreibungen in nur drei Worten geweckt.

Die Ironie ist ein Element des Glücks.

Es fällt mir viel schwerer, meine Launen in den Griff zu bekommen als meine Konten.

Loben ist wie Geldanlegen: wir erwarten, daß es uns mit Zinsen zurückfließt.

Wenn ich das Leben noch einmal leben könnte,würde ich es wieder so wollen, wie es war. Ich würde nur mit offenen Augen durchs Leben gehen.

Ich möchte gern zu jenen großen Männern gehören, die wenig zu sagen hatten und das auch in wenigen Worten gesagt haben.

Da gibt es den Ängstlichen, der unter sein Bett schaut, und den Ängstlichen, der sich nicht einmal traut, unter sein Bett zu schauen.

Auf einem feindseligen Hintergrund nehmen alle Einzelheiten klare Formen an.

Der Schlaf ist die Halle der Erinnerungen. Er begünstigt ihre Rückkehr. Er ist ihr Treffpunkt.

Man ist nicht glücklich: Unser Glück, das ist das Schweigen des Unglücks.

Die Menschen werden alle gleich geboren, aber schon am Tag darauf sind sie es nicht mehr.

Es gibt Leute, die ziehen gerne zurück, was sie gesagt haben, so wie man ein Schwert aus dem Bauch seines Gegners zieht.

Auch ich lege Geld auf die Seite, aber auf die falsche.

Es geht nicht darum, der Erste zu sein, sondern der Einzige seiner Art.

Schreiben ist der einzige Beruf, mit dem man, ohne lächerlich zu wirken, kein Geld verdienen kann.

Ein Pedant ist ein Mensch, der geistig schlecht verdaut.

Jeder Mensch hat Zeiten, wo ihm alles gelingt. Aber das braucht niemanden zu erschrecken - das geht schnell vorüber.

Eine Zeitung ist nicht sehr viel literarischer als ein Stammtisch.

Das Altern fängt in dem Moment an, wo wir sagen: Noch nie habe ich mich so jung gefühlt.

Das Versagen ist nicht die einzige Strafe für Faulheit; da ist auch der Erfolg anderer.

Wie die Literatur sein mag, sie ist stets schöner als das Leben.

Sterne. Bei Gott brennt Licht.

Der Mensch ist ein Tier, das zum Himmel aufschaut und doch nur die Spinnweben an der Decke sieht.

Ich bin nicht einmal dann ehrlich, wenn ich sage, daß ich nicht ehrlich bin.

Für große Menschen ist es leicht, bescheiden zu sein. Unbedeutend und trotzdem bescheiden sein, das ist schwierig.

Gehirn. Der Mensch hat seine Wurzeln im Kopf.

Horizont. Was für ein Horizont? Etwas mehr, etwas weniger, Sie können ihn ja doch nie mitnehmen!

Trotz unserer eigenen, ununterbrochen anhaltenden Laster finden wir doch immer wieder einen kurzen Augenblick Zeit, um die anderen zu verachten.

Der Vogel im Käfig weiß nicht, daß er nicht fliegen kann.