Ich kann in einem Tag tausend adeln und zu Rittern machen; aber so mächtig bin ich nicht, dass ich in tausend Jahren einen Gelehrten machen könnte.
Julius Wilhelm ZincgrefDie Juden verschwenden ihr Geld mit Festmahlen, die Mohren mit Hochzeiten und die Christen mit Rechten.
Julius Wilhelm ZincgrefFortuna setzt uns auf ein Rad. Wer heute den Lustsitz oben hat, liegt morgen unten. Bist du klug, so schicke dich in den Betrug.
Julius Wilhelm ZincgrefHast du Glück in der Faust, so halte sie fest zu, denn es ist sehr schlüpfrig und lässt sich nicht gern wider Willen halten.
Julius Wilhelm Zincgref"Wenn du mein Feind wärest, wollte ich dir wohl leihen; dann machte ich dich damit zum Freunde. Weil du aber mein Freund bist, mag ich dich nicht zum Feinde machen", sagte der Hofnarr Claus von Ranstet einem, der etwas von ihm leihen wollte.
Julius Wilhelm ZincgrefEs ist besser, einen Freund haben, der viel wert ist, als viele haben, die nichts wert sind.
Julius Wilhelm ZincgrefWer einen Rechtshandel um eine Henne hat, soll ein Ei nehmen und die Sache geschlichtet sein lassen.
Julius Wilhelm ZincgrefEin Mann wunderte sich, daß die Griechen ein Gesetz gemacht hatten wider diejenigen, die einander Gewalt täten, und doch die Fechter, die einander täglich und öffentlich schlugen, so hoch verehrten.
Julius Wilhelm ZincgrefEine Magd zu ihrer Frau: "Warum verschließt ihr alles dergestalt vor mir? Ich bin ja keine Diebin." Der antwortete die Frau: "Darum, daß du keine werdest!"
Julius Wilhelm ZincgrefDie Alten hatten ein Gewissen ohne Wissen; wir heutzutag haben das Wissen ohne Gewissen.
Julius Wilhelm ZincgrefGesetze und Polizeiverordnungen sind den Spinnweben zu vergleichen, an denen die großen Mücken durchwischen, die kleinen hängenbleiben.
Julius Wilhelm ZincgrefDie Welt ist des Teufels Haus; darum, wo man hinkommt, findet man den Wirt daheim.
Julius Wilhelm ZincgrefEin einfältiger Mann fragte einen Gewappneten, was er vorhätte. Der antwortete, er wolle in den Krieg ziehen. Was tun? Leute umbringen. Städte und Dörfer anstecken. Warum? Auf daß man Frieden habe. Antwortete jener: Warum macht man dann nicht Frieden, ehe man solche Untat anrichtet?
Julius Wilhelm ZincgrefMan sieht die Flöhe viel eher auf einem weißen Tuch als auf einem schwarzen, pflegte Johann Geiler von Kaysersberg denen zu sagen, die gute, ehrliche Leute wegen kleiner Mängel verhöhnten.
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