Marcel Proust Zitate
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Loslassen – Setz dich an einen Bach und sei einfach da. Das Lied des Wassers wird deine Sorgen aufnehmen und sie hinab zum Meer tragen.
Zweifellos findet jedesmal, wenn wir eine Person wiedersehen, zu der unsere – auch noch so belanglosen – Beziehungen sich geändert haben, eine Gegenüberstellung zweier Epochen statt.
Wir empfangen die Weisheit nicht. Wir müssen sie für uns selbst entdecken im Verlauf einer Reise, die niemand für uns unternehmen oder uns ersparen kann.
Die Gewohnheit ist eine zweite Natur: sie hindert uns, die Enge kennenzulernen, deren Grausamkeiten und deren Zauber sie nicht hat.
Die eigentlichen Entdeckungsreisen bestehen nicht im Kennenlernen neuer Landstriche, sondern darin, etwas mit anderen Augen zu sehen.
Der beste Arzt ist die Krankheit. Dem Wissen und der Güte macht man Versprechungen, dem Leiden gehorcht man.
Schweigen ist nicht nur Nicht-Sprechen, sondern bewußtes Erleben der Stille, Ausschwingung der Erregungen und Bewegungen, körperlich und innerlich. Man sammelt sich, gewinnt Kraft und kommt wirklich zu sich selbst.
Alle unsere endgültigen Entschlüsse werden in einem sehr vergänglichen Gemütszustand gefaßt.
Wohl ist ihre Seele, wie Tolstoi sagt, ein dunkler Forst. Aber die Bäume sind von besonderer Art, es sind Stammbäume.
Nichts geschieht so wie wir es fürchten, noch so, wie wir es hoffen. Aber alles geschieht, so wie wir es wollen.
Alle Menschen sind immer eilig, und man geht schon fort, wenn man erst ankommen sollte.
Nur dem guten Geschmack zuliebe versuche ich, wenn überhaupt, moralisch rein zu bleiben.
…die Liebe hat schon etwas Mysteriöses an sich… Es ist einfach eine Frage der Intelligenz, daß man die Wahl von Liebenden gar nicht erst diskutiert.