Marie de Rabutin-Chantal Zitate
So leben und bewegen wir uns wie Blinde, nicht wissend, wohin wir gehen, halten Schlechtes für gut und Gutes für schlecht, schweben in völliger Ungewissheit.
Ich gehe viel spazieren, einmal einfach, weil strahlendes Wetter ist, dann auch, weil ich die kommenden Herbststürmme vorausahne. So nütze ich wie ein Geizhals aus, was Gott mir schenkt.
Die Tatsache, daß die Menschen mit zwei Augen und zwei Ohren, aber nur mit einem Mund geboren werden, läßt darauf schließen, daß sie zweimal soviel sehen und hören als reden sollten.
Der Ehestand ist eine gefährliche Krankheit. Meiner Meinung nach sollte man lieber zur Flasche greifen.
Ich fürchte nichts so sehr, als einen Mann, der den ganzen Tag über witzig ist.
Die Gerechtigkeit verlangt, daß man die Menschen nach ihren guten und schlechten Taten behandle.
Briefe: Es ist das Leben selbst, regt an, beschäftigt, nährt; bleiben sie aus, so schwindet man kraftlos dahin und kann die Umwelt nicht ertragen; kurz, ich stelle fest, dass es lebenswichtig ist, diese Mitteilungen eines so geliebten Menschen zu erhalten.
Je trouve plus poli d’admirer que de louer. – Ich finde bewundern höflicher als loben.
Die neugierigsten Frauen senken gern die Augen, – nur um sich anschauen zu lassen.
Sie sagen, die Hoffnung sei etwas Schönes. Ach, sie muß viel mehr als das sein, was Sie sagen, um mehr als die Hälfte der Welt zu nähren, wie sie es tut. Ich bin eine der Anhänglichsten an ihrem Hof.
Die Jugend ist so liebenswürdig, daß man sie anbeten müßte, wenn Seele und Geist ebenso vollkommen wären als der Körper.
