Maxim Gorki Zitate
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Wie mag nun aber das Leben dort sein, dort oben, von wo die Menschen so entsetzlich tief fallen können?
Ein unfreundliches Willkommen läßt sich leicht vergessen, wenn einem ein guter Abschied bereitet wird.
Man streitet ja meistens nicht zu dem Zweck, die Wahrheit zu finden, sondern um sie zu verbergen.
Die Dichter bauen Luftschlösser, die Leser bewohnen sie, und die Verleger kassieren die Miete.
Frankreich! Du warst der Glockenturm der Welt, von dessen Höhe einstmals über die ganze Erde hin drei Glockenschläge der Gerechtigkeit hallten, drei Schreie erklangen, die den jahrhundertelangen Schlaf der Völker aufweckten – Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.
Die Menschen sind wie Gras, sag ich dir – ein Hieb, und sie liegen da. Oder wie Stroh – brennen an und sind weg! Nur die Augen behält man im Gedächtnis, weiter nichts!
Eine Herde Stiere gebiert keine Kälber, ohne Sonne blühen keine Blumen, ohne Liebe gibt es kein Glück, ohne Weib keine Liebe, und ohne die Mutter gibt es keine Dichter und Helden.
Das Leben ist ein Kampf; Höflichkeit aber ist das Feigenblatt, mit dem man das Viehische und Tierische im Menschen verdecken kann.
Wenn erst alle Köpfe sich ans Denken gewöhnt haben, werden auch alle Irrtümer zutage kommen.
Auf der Verschiedenheit der menschlichen Meinungen hat Satan seine Herrschaft begründet…
Je mehr der Besitz sich anhäuft, desto stärker werden bei den Menschen Erbitterung und Neid.
Wir gehen vielleicht mit unseren Gefühlen zu sparsam um, leben zu sehr mit Gedanken, und das verdirbt uns.
Aber wo die Liebe herrscht, haben wir, die wir eben noch wilde Tiere waren, jetzt Kultur – Kunst und alles Große, dessen wir uns mit Recht rühmen.
Offenbar kommt jeder von uns als Lehrer des anderen auf die Welt, um den Wirrwarr des Lebens möglichst zu komplizieren.
Nach manchem Gespräch mit einem Menschen hat man das Verlangen, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzunicken oder vor einem Elefanten den Hut zu ziehen.
Der Mensch wird wahrscheinlich ideal gut sein, wenn es auf der Welt keinen einzigen Sklaven, keinen Besiegten mehr gibt.
Der Teufel ist eine Erfindung des listigen Verstandes, die Menschen haben sich den zur Rechtfertigung für ihre eigene Niederträchtigkeit ausgedacht.
Die Gier nach Bereicherung – dieser uralte Wahnsinn der Händler mit Menschen und Dingen – ist in unserer Zeit durch das Vorgefühl des Untergangs des Kapitalismus kompliziert und verstärkt.