Mengzi Zitate

Die menschliche Natur gleicht einem Wasserstrudel. Öffnet man ihm einen Ausweg nach Osten, so fließt das Wasser ostwärts; öffnet man ihm einen Weg nach Westen, so fließt es westwärts.

Der Fehler der Menschen ist, daß sie ihre eigenen Fehler liegen lassen und auf anderer Leute Fehler Unkraut jäten, daß sie Schweres von andern verlangen und sich selbst nur Geringes zumuten.

Wohlwollen ist des Menschen Geist und Rechtschaffenheit sein Pfad.

Gehen dem Menschen Hühner und Hunde verloren, so weiß er, wo er sie suchen soll. Geht ihm sein Herz verloren, so weiß er nicht, wo er es suchen soll.

Der Trieb zum Guten ist dem Menschen eingepflanzt von Natur wie dem Wasser der Trieb, bergab zu fließen. Es gibt keinen Menschen ohne diesen natürlichen Trieb zum Guten, wie es kein Wasser gibt, das nicht abwärts flösse.

Worte, die von Nahem sprechen und doch in die Ferne deuten, sind gute Worte. Sich mit Wichtigem befassen und doch in die Breite wirken, ist ein guter Grundsatz.

In der Freundschaft zählen nicht Alter, weder Rang noch Verwandtschaft und Beziehung. Wer einen Freund sucht, sucht den Charakter.

Werde nie zornig! Sonst könntest du an einem einzigen Tag das Holz verbrennen, das du in vielen sauren Wochen gesammelt hast.

Wer breites Wissen erworben hat, der strebe danach, sich kurz und verständlich auszudrücken.

Ein großer Mensch ist, wer sein kindliches Herz nicht verliert.

Wenn wir stark sind in der Nächstenliebe und danach handeln: Das ist ist der Weg zu Vollkommenheit.

Nur der Mensch, der zu manchen Taten nicht fähig ist, ist fähig, Taten zu vollbringen.

Der Gütige läßt die Art, wie er einen geliebten Menschen behandelt, auch den Ungeliebten zuteil werden.

Männer von Charakter, Tapferkeit, Klugheit und Weisheit haben meist lange in Not und Bedrängnis gelebt.

Wenn du ruhig leben willst, darfst du nicht alles sagen, was du weißt, und nicht alles glauben, was du hörst.

Gütige Worte gehen den Menschen nicht so tief zu Herzen wie ein gütiger Ton.

Die Verantwortung für sich selbst ist die Wurzel jeder Verantwortung.

Gott redet nicht; er unterweist nur durch Wirkungen und Geschehnisse.

Die Bildung sollte dazu dienen unser verlorengegangenes Herz zu suchen.

Worauf es ankommt, ist die Reife.

In alter Zeit befestigte man Pässe, um Gewalttaten abzuhalten. Heutzutage befestigt man Pässe, um selbst Gewalttaten zu verüben.

Tue nichts, was dir nicht entspricht zu tun; wünsche nichts, was dir nicht entspricht zu wünschen.

Liebe ist der höchste göttliche Adel und des Menschen friedliches Zuhause.

Ein Gelehrter mag zwar große Gelehrsamkeit besitzen; aber das Wichtigste ist, wie er sich verhält.

Das Mitleid ist der Anfang der Menschlichkeit, das Gefühl der Scham ist der Anfang der Rechtschaffenheit, die Höflichkeit ist der Anfang des Anstands, das Gefühl für Recht und Unrecht ist der Anfang der Weisheit.

Ich habe nie gehört, daß einer, der sich selbst krümmt, andere gerade machen kann.

Der Mensch ist ein großes Fragezeichen im Buch der Natur.

Sprich langsam, aber handle schnell.

Wem der Himmel eine große Aufgabe zugedacht hat, dessen Herz und Willen zermürbt er erst durch Leid.

Der edle Mensch ist seinem Herrscher zu Diensten, indem er sich gewissenhaft müht, ihn auf den rechten Weg zu führen, und sein Wille dient einzig der Menschlichkeit.

Der Mensch sollt nicht ohne Scham sein. Scham über schamloses Betragen ist der sichere Weg, Beschämendem zu entgehen.

Für Geld kann man gar den Teufel tanzen lassen.

Wenn einer ein Amt hat und handelt nicht, wie es das Amt verlangt, soll er zurücktreten.

Ach, das Glück kommt nie doppelt, aber das Unheil selten allein!

Darum ist der Edle sein Leben lang besorgt, aber er ist nicht einen Morgen lang betrübt.

Die Weisen machten durch ihre eigene Erleuchtung die Menschen erleuchtet. Heutzutage macht man durch die eigene Umnachtung die Menschen erleuchtet.

Bescheidenheit ist der Anfang der Sitte, Recht und Unrecht unterscheiden ist der Anfang der Weisheit.

Die Menschen fangen erst mit Fehlern an, bevor sie sich bessern können.

Der große Mann bewahrt sich sein kindliches Herz.

Wer die Menschen mit Waffengewalt bezwingt und sich unterwirft, unterjocht nicht die Herzen; dazu ist jedwede äußere Gewalt unzureichend.

Alles ist in uns selbst vorhanden, wenn wir in uns gehen, und sind wahrhaftig: das ist die höchste Freude.

Verbietest Du den Gebrauch fein geknüpfter Netze in großen Teichen, dann werden dort mehr Fische und Schildkröten sein, als die Menschen essen können. Wenn Du Äxte und Hacken im Wald nur zur richtigen Saison erlaubst, dann wird man dort mehr Holz ernten, als die Menschen benötigen.

Streben nach Ehrlichkeit ist menschlich, Ehrlichkeit ist göttlich.

Der Weise ist wie der Bogenschütze. Dieser nimmt zuerst die richtige Stellung ein und schnellt dann den Pfeil ab. Wenn er trotzdem das Ziel nicht erreicht, so gibt er nicht anderen die Schuld, sondern sucht den Fehler bei sich.

Das fließende Wasser kommt nicht von der Stelle, ehe es alle Höhlungen in seinem Laufe ausgefüllt hat. Der Lernende, der seinen Sinn auf die Lehren der Weisen richtet, dringt nur stufenweise zu ihnen vor.