Otto Ernst Zitate
Der Alltag ist das Brot auf dem Tische des Lebens, und wem das Brot nicht schmeckt, der hat eine verdorbene Zunge und ist ein bitterarmer Mensch.
Otto ErnstIch weiß, ich habe viel und große Mängel! Er spricht es nicht mit Scham, nein, mit Erdreisten und denkt bei sich: Ein so famoser Bengel wie ich kann sich ein Schock von Fehlern leisten.
Otto ErnstSchande ist Menschenurteil, und Menschen haben kein Recht zum Urteil. Wer aber wirklich seine Schande verdient hat, der war schon lange vorher unglücklich.
Otto ErnstAuf einen Pornographen Er hat Talent. Nur muß er sich ergehen In Schweinerein: so glückt ihm sein Gedicht. Die Muse hat – verzeihlichstes Versehen! – Geküßt ihn aufs konträre Angesicht.
Otto ErnstWenn jede Hoffnung ganze Erfüllung fände, so würde niemand mehr hoffen, und das sogenannte „Glück“, wäre eine trübselige Selbstverständlichkeit.
Otto ErnstEin Korrekter Das ist ein Kerl nach der Zeiten Gebot! Und bät ihn Gott selbst um ein Stücklein Brot, Er fragte zunächst, was, wenn er’s verschenke, Die vorgesetzte Behörde denke.
Otto ErnstMenschenfreude ist so ergreifend wie Menschenleid.
Otto ErnstSoviel hat der „wirkliche Mann“ wenigstens vom Sinn des Lebens begriffen: daß Ungestüm und Überschwang der Jugend genau so notwendig und heilig ist wie die Ruhe des Mannes und die Bedächtigkeit des Greises.
Otto ErnstVon der Freude der Kindheit und Jugend ernährt sich unser ganzes Leben.
Otto ErnstSchwerer als auf anderen Zeiten der schwarze Tod, lastet auf unserem Zeitalter die Seuche des grellen Lebens.
Otto ErnstWie würden sich deine Feinde freuen, wenn du um ihretwillen wachtest.
Otto ErnstEr stieg von Amt zu Amt mit stetem Glück, verkehrte höflich selbst mit Erzhalunken, wich freundlich hier und freundlich dort zurück, und so ist er gemach emporgesunken.
Otto ErnstIch liebe die Frauen über alles. Sie sind das Beste, was wir auf der Erde haben. Sie sind so viel besser als wir, darum ist es ja so töricht von ihnen, wenn sie uns ähnlich werden wollen.
Otto ErnstTägliche Austern schmecken entweder genau so wie tägliches Rindfleisch oder – schlechter, und der Schlaf, das „nährendste Gericht am Tisch des Lebens“, pflegt über einer gewissen Steuerstufe an Qualität einzubüßen.
Otto ErnstWas die öffentliche Meinung wirkt, Könnt am Aberglauben ihr gewahren. Anstandshalber spottet jeder drüber, Aber niemand läßt den eignen fahren.
Otto ErnstEin Land des Lichtes träumen Wir armen Seelen all!
Otto ErnstDenn wenn auch ein gewisses Quantum erlittenen Unrechts zur täglichen Würze des Lebens gehört und die Menschheit zur Beschaffung dieses Gewürzes eine Versicherung auf Gegenseitigkeit geschlossen hat – ein Unrecht mit Widerhaken soll man nicht verschlucken.
Otto ErnstDie Halunken suchen immer Deckung hinter den guten Manieren ihrer Gegner.
Otto ErnstO hättest du immer „dunkel“ geschrieben, Du wärst ein Symbolist geblieben! Zum ersten Male schrieb er klar – Da sah man’s, daß er ein Simpel war.
Otto ErnstMan zählt am Sarge eines Menschen nicht seine Fehler auf, denn man ist nicht die Weltgeschichte, aber als anständiger Mensch sagt man nicht: „Er hatte keine Fehler“. Man ist wahr.
Otto ErnstBei dem heiligen Bureaukrazius ist nichts unmöglich.
Otto ErnstEs ist schön, wenn ein Lehrer Humor hat. Humor ist Feuchtigkeit und nichts braucht die Schulluft nötiger.
Otto ErnstAm Ende des Weges mag der Pessimist recht bekommen, aber unterwegs hat es der Optimist leichter.
Otto ErnstIch habe die Hunde gern, soweit sie vier Beine haben, und soweit sie vier Beine haben, scheinen sie diese Zuneigung auch zu erwidern.
Otto ErnstDie Rosinen, die wir von der Zukunft erwarten, malen wir uns immer in der Größe von Orangen aus, und wenn wir ein wenig darauf warten müssen, werden sie wie Kürbisse.
Otto ErnstDer Weltenherr hat uns einen herrlichen Bissen in die Wolken gehängt. „Das reine Glück“. Wenn wir glauben, es erschnappt zu haben, zieht er es höher hinauf, immer höher, bis in die Sterne.
Otto ErnstZu den verheerendsten Irrtümern der überregen Menschheit von heute gehört die Meinung, daß ein thätiger Mensch überall mitarbeiten müsse und daß der Ernst des Lebens niemals weniger von uns verlange als das Leben.
Otto ErnstEs ist bekannt, daß improvisierte Vergnügungen die besten sind. Warum? Weil keine Erwartung vorhergeht, die sie enttäuschen könnten.
Otto ErnstUnsere Protestanten Kampf gegen jede Fäulnis und Zermorschung! Gewissensfreiheit! Freie Bibelforschung! Wie hab ich euern Mut so oft bewundert; Das alles fordert ihr – fürs sechzehnte Jahrhundert!
Otto Ernst