Paul Eßer Zitate

Ein Pelz kleidet nur die, die ihn genetisch erwerben. Allen anderen empfehle ich einen dicken Wollmantel, aber auf keinen Fall: ein dickes Fell!
Kein Vers hat je einen Panzer gestoppt, vielleicht aber den ein oder anderen Panzer an der Abfahrt gehindert.
Bei einem Museum kommt es mir nicht auf die Fassade an, sondern darauf, welche Schätze es in seinem Inneren birgt. Genauso geht es mir mit alten Menschen.
Diejenigen, die für ihre Mitmenschen nichts tun, neigen dazu, diejenigen, die wenigstens etwas tun, zu tadeln, weil sie nicht alles tun.
Ufologen-Kongresse provozieren die Frage, ob es überhaupt intelligentes Leben auf der Erde gibt.
Die Menschen meiner Umgebung wurden mir immer fremder, bis ich, immer älter werdend, ihnen immer ähnlicher wurde.
Die Lektüre eines Geschichtsbuches gleicht in mancher Hinsicht dem Studium eines Krankenberichts. Es geht um die Taten von Irren, in Reihenfolge gebracht und mühsam im Nachhinein mit einem Begründungszusammenhang versehen.
Der Kampf gegen das Böse ähnelt dem wütenden Hineinrammen eines Messers in einen Pudding. Kaum zieht man es wieder heraus, schließt sich der Riß, als ob nichts gewesen sei.
Warum nicht neckische Todesanzeige: Ich bin umgezogen. Meine neue Adresse ist: Friedhof Mönchengladbach, Kaldenkirchener Straße?
Der moderne Mensch lebt nicht immer länger, er stirbt immer länger. Er ist zum Ende hin immer länger krank, die Ärzte verlängern sein Alterssiechtum. Er lebt nicht, er wird am Leben gehalten, auch wenn er innerlich längst verblichen ist.
Die Arbeiterklasse ist dauerhaft gespalten. Die einen gehen ihrer Arbeit nach, die anderen laufen ihr hinterher.
Schlüsselanekdote: Ausstellungsbesucher zu Franz Marc: „Pferde sind aber doch nicht blau.“ Marc: „Das sind keine Pferde, das ist ein Bild.“
Gestattet sich jemand, auf die, die über ihm stehen, herabzublicken, heißt man ihn einen Zyniker.
Solange ein Künstler lebt, beurteilen wir ihn nach seinen schlimmsten Eigenschaften, sobald er tot ist, nach seinen besten.
Bei einigen Männern wird es peinlich, wenn sie betrunken werden, bei anderen, wenn sie nüchtern werden.
Die meisten Kriege sind tatsächlich für den Frieden geführt worden, für den ewigen Frieden von Millionen von Teilnehmern.
Man schätzt den Menschen, der gerade heraus sagt, was er denkt. Jedenfalls solange, wie er das gleiche denkt wie man selbst.
Die einzig wirksame Waffe gegen Klatsch und Tratsch: Öffentlich sündigen! Das vermeintlich Ungehörige, ans Licht gebracht, das gänzlich Unverhüllte, nimmt dem Spießer jegliche Freude am lüsternen Getuschel.
Während der ersten Sintflut retteten sich die Menschen vor der Natur, durch die zweite Sintflut versucht die Natur, sich vor den Menschen zu retten.
Lesen kann ich als Hobby nur empfehlen. Es macht keinen Krach, bringt einen selbst und seine Mitmenschen nicht in Gefahr, jedenfalls nicht unmittelbar, und es setzt einen keinem Gespräch aus, jedenfalls nicht, während man es ausübt.
Wenn Sie mit Gott reden, sind Sie religiös, wenn Gott mit Ihnen redet, sind Sie geistesgestört.