Paul Keller Zitate
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Und allen Gewissensbissen ist die Nacht eine Auspeitscherin.
Paul KellerWiderwille ist Feigheit der Schwäche gegenüber.
Paul KellerEs ist immer so: je mehr es um den Menschen tobt und wirbelt, desto stiller wird es in ihm selbst.
Paul KellerDie Sehnsucht der Menschen geht immer aufs Wandern. Drüben, im andern Lande, über den Grenzen, die sie nicht überschreiten können, vermuten die Menschen Glück und Heil. Das alte Märchen vom König und Bauern wiederholt sich alle Tage: „Wo du nicht bist, da wohnt das Glück.“
Paul KellerWir glauben an unsere Kraft; dieser Glaube hält uns aufrecht. Kommen uns Zweifel an ihr, so bereitet uns das bange Stunden, und kommt jemand, der unsern Glauben an uns selbst leugnet oder gar verlacht, so kann er uns nicht weher tun als dadurch.
Paul KellerDas Kind ist für die Mutter der Inbegriff allen Glückes. Kleine Sorgen können ihre ständige Seligkeit vorübergehend trüben, doch ihre große königliche Freude kann kein Leid töten.
Paul KellerDas Leben sagt kein „gardez“ an, wenn Gefahr im Verzuge ist.
Paul KellerDie Musen haben einen Hang zu proletarischem Liebesleben; sie gebären ihre kräftigsten Kindlein gern in kalten Dachkammern.
Paul KellerEine Lüge läßt sich nie ganz widerrufen, so wie man das Gift, das man in einen Strom geschüttet hat, nicht tropfenweise wieder herausfischen kann.
Paul KellerDie Pflichterfüllung in schwerer Zeit ist das Herrlichste des Menschenloses.
Paul KellerHinter allem Bösen schreitet die Rache. Die Rache hält nicht Schritt mit dem Bösen, das voranschreitet, die Rache holt auf dem Marsch jede Stunde etwas auf, seien es auch nur drei Schritte.
Paul KellerDie einfachen Freuden der Seele sind die süßesten. Sie lassen sich nicht motivieren, zergliedern, deuten, beschreiben, sie sind als Elemente unseres Glücksgefühls unzerlegbar und eben darum so mächtig.
Paul KellerKinder brauchen Küsse, Liebkosungen, sanfte, freigebige Hände, freundliche Worte, die schelmisch sein und jammern können, liebe Augen, denn das sind die Blumen des Frühlings.
Paul KellerWer keinen Hof und keinen Fußbreit eigenen Boden besitzt, kann doch eine Heimat haben; aber wem die Mitbürger ein Plätzchen idealen Baugrundes in ihrem Herzen verweigern, der ist heimatlos.
Paul KellerWir Menschen lernen erst dann recht und wahr und tief, wenn wir uns ehrlich bemühen, zu lehren, und finden immer dann den rechten Weg am ehesten, wenn wir ihn getreu einem anderen zeigen wollen.
Paul KellerGenialität ist nie etwas anderes als das Ursprüngliche, das Kindhafte.
Paul KellerDer Sommer macht den Menschen zum Träumer.
Paul KellerWie vergänglich ist doch der Mensch auf dieser Erde, ein Baum überdauert ihn, eine Steinstufe wird hundertmal älter, als der Menschenfuß, der sie tritt.
Paul Keller