Ralph Waldo Emerson Zitate
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Einen Liebesdienst kann man gar nicht zu bald erweisen, denn man weiß nie, wie bald es schon zu spät ist.

Ein Held ist nicht mutiger als ein gewöhnlicher Sterblicher – aber er ist es fünf Minuten länger.

Die Dauer aller Bücher wird weder durch freundschaftliche noch feindliche Bemühungen bestimmt, sondern durch ihr eigenes spezifisches Gewicht oder durch den Inneren Wert ihres Inhalts für den unwandelbaren Geist des Menschen.

Geld, das die prosaische Seite des Lebens verkörpert und über das man in einem Salon allenfalls mit Verlegenheit spricht, ist in seinen Wirkungen und Gesetzen so schön wie eine Rose.

Aus dem Bewusstsein, gut angezogen zu sein, empfängt eine Frau mehr innere Ruhe als aus religiösen Überzeugungen.

So ist Schicksal ein Name für Tatbestände, die noch nicht durch das Feuer des Gedankens gegangen, und für Ursachen, die noch nicht erkannt sind.

Wer möchte einen weisen Skeptizismus verbieten, wenn man sieht, daß es auch nicht eine praktische Frage gibt, über die sich mehr als eine nur annähernde Aufklärung erzielen ließe?

Nichts ist unter Ihrer Würde, was Ihrem Lebensziel dient: Nichts ist groß und wünschenswert, wenn es diesem Ziel nicht dient.

Kann ein Mann ein besseres Buch schreiben, eine bessere Predigt halten, oder eine bessere Mausefalle als sein Nachbar herstellen, so wird die Welt einen befestigten Pfad zu seiner Tür schaffen, auch wenn sein Haus in den Wäldern liegt.

Glaube, so wahr du lebst: Jeder Ton, der irgendwo auf der Erde erklingt, wird mit seinen Schwingungen dein Ohr erreichen, wenn du ihn hören sollst.

Jeder Geist baut sich selbst ein Haus und jenseits dieses Hauses eine Welt und jenseits dieser Welt einen Himmel.

Nichts ist unter deiner Würde, was deinem Lebenszweck entspricht. Nichts ist groß oder erstrebenswert, was diesen Zweck verfehlt.

Die meisten Heiligen waren arm, was aber nicht bedeutet, daß die meisten Armen Heilige sind.

Man sollte sich wohl überlegen, was für ein reiches Feld man aufgibt, wenn man Konformist wird.

Im Strömen der Liebe, in der Verehrung der Demut stellt sich die Frage der Dauer überhaupt nicht. Kein inspirierter Mensch fragt je danach oder läßt sich herab, Beweise zu führen.

Für alles, was du verlorst, hast du etwas gewonnen, für alles, was du gewinnst, verlierst du etwas.

Der Mensch möchte gern vor den Folgen seiner Laster bewahrt werden, aber nicht vor den Lastern selbst.

Können wir nicht die Menschen in ihrer eigenen Art gedeihen und ihres Lebens sich freuen lassen? Du bemühst dich, aus diesem Jungen eine Wiederholung deines Selbst herauszuzwängen; einer von der Sorte ist doch genug.

Wenn sich die Seele durch den Intellekt ausdrückt, ist sie Genie; durch den Willen Tugend; durch die Empfindungen Liebe.

Und Gott sprach: Ich kann die Könige nicht mehr ertragen. Wie sehr haben sie mich ermüdet.

Die Gelehrten und Denker von Beruf haben keineswegs das Monopol auf Weisheit. Die Heftigkeit, mit der sie eine bestimmte Richtung verfolgen, hindert sie in einem gewissen Grad, völlig richtig zu urteilen.

Ein Mensch, der heuchelt und betrügt, betrügt sich selbst und verkennt sein eigenes Wesen.

Die Menschen scheinen nicht zu wissen, daß ihre Meinung über die Welt auch ein Bekenntnis ihres Charakters ist.

Freundschaft ist – wie die Unsterblichkeit der Seele – etwas zu Herrliches, um an sie glauben zu können.

Unsere Gesellschaft läßt sich von „gescheiten Köpfen“ verwalten, wie man sie zu nennen pflegt, nicht aber von göttlichen Menschen.

Wieviel Behagen können angenehme Manieren hervorbringen; wie viele Bande werden durch sie geknüpft!

Den größten Teil des Tages fordert das Leben von uns nichts als ein Gleichgewicht, eine Bereitschaft, offene Augen und Ohren, freie Hände.

Der ist groß, der das, was er ist, aus sich selbst ist und uns nie an andere erinnert.

Die Gedanken sind unsterblich, wenn sie einmal entflogen sind. Der Äther ist ein unendliches Reservoir für unsere Gedanken und wir können diese aus dem herausfischen, wenn wir die richtige geistige Wellenlänge finden. Nichts hindert uns, die Gedanken eines Plato oder der Heiligen zu denken.

Überall verschwört sich die Gesellschaft gegen die Mannhaftigkeit jedes ihrer Mitglieder.