Zitate von Reinhold Messner
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In Wahrheit bin ich ein ängstlicher Mensch. Wenn ich das nicht wäre, wäre ich schon längst tot.

Es gibt viele Formen erneuerbarer Energiegewinnung, unsere unverwechselbare Landschaft gibt es aber nur einmal.

Die Kehle ist geschwollen, man hat Kopfweh, man hat Angst. Glauben sie niemandem, der in diesen Höhen von Spaß redet. Die Spitzenalpinisten fangen dort an, wo der Spaß aufhört. Was wir tun, ist unnütz, ich bin ein Eroberer des Nutzlosen.

Ich bin nicht etwa stolz darauf, dass ich alle vierzehn Achttausender bestiegen habe. Aber ich bin stolz darauf, dass ich noch lebe.

Der Yeti ist ein Tier mit vier Beinen. Oft geht es nur auf zweien, wie ein Bär. Ein erwachsener Yeti ist 2,20 Meter groß, hat ein helles Fell und frißt Yaks.

Solange Leute aus dem Büro auf einfachen Wanderwegen auf einen kleinen Berg hinaufsteigen, finde ich das sehr positiv.

Wir gehen immer mit dem Jung-Siegfried-Gefühl los. Wir denken, wir seien unverwundbar. Das ist natürlich völlig naiv und falsch.

Die Frau ist solange unterdrückt worden, dass sie gar nicht auf die Idee gekommen ist, sie könnte genauso gut, wenn nicht besser bergsteigen als der Mann.

Der Sinn fällt nicht vom Himmel, er wird auch nicht von einer Religion gestiftet, sondern ich selbst stifte Sinn, indem ich mir mein Tun wichtig mache.

Ich habe die Gefahr zu meinem Beruf gemacht, aus der Natur meine Religion abgeleitet und aus Träumen mein Haus gebaut.

Die Natur hat immer Recht. Die Fehler machen immer nur wir. Und der große Fehler, den wir Extrembergsteiger machen, ist, den Unsinn überhaupt anzufangen.

Eine Achttausender-Besteigung ist vergleichbar mit einem Vollrausch. Mein Kurzzeitgedächtnis leidet darunter, aber sonst habe ich keine Probleme.

Je weniger ein Mensch vom Erfolg abhängt, desto unwahrscheinlicher wird sein Sturz.

Wenn Sie den Yeti sehen, kriegen Sie einen Riesenschreck. Dem möchten Sie nie wieder begegnen, nie wieder!

Ich kann Ausdrücke wie „Ich habe den Berg bezwungen“ oder „Ich habe den Berg erobert“ nicht mehr hören. Das ist Nazisprache. in Wirklichkeit sind wir da oben nur geduldete Kreucher und Fleucher.

Wer aber die Berge an die Menschen anpassen will, der macht den Berg und das bergsteigen banal.

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Yeti-Legende auf eine Tiergattung zurückgeht, die heute immer noch lebt.

Ich habe auf die Sauerstoffflasche verzichtet, auf das Hochlager, am Ende auch noch auf den Partner. Nur auf den Humbug, hinaufzusteigen, habe ich nicht verzichtet. Das werfe ich mir selber lächelnd vor.

Früher, als ich es hätte lernen können, gab es bei uns kein Schwimmbad. Und mit sechzehn war ich ein besessener Felskletterer. Ich hätte nie einen Tag hergegeben, um schwimmen zu gehen, wenn ich dafür eine Bergtour hätte opfern müssen.

Ich sehe die Lösung des Rätsels um Yeti nach wie vor als eine meiner Lebensaufgaben.

Mit zunehmendem Alter interessieren mich weniger die Wände und Gipfel als vielmehr die Menschen in den Bergen, die den Gebirgen der Erde erst Leben und Geschichte geben.

Meine Kraft schöpfe ich aus den Ideen für die Zukunft, nicht aus den Leistungen, die hinter mir liegen.

Wir steigen nicht auf Berge, um Gipfel zu erreichen, sondern heimzukehren in eine Welt, die uns als neue Chance, als ein nochmals geschenktes Leben erscheint.

Wenn ein Mensch das Recht hat, in einer Stadt zu wohnen, hat er auch das Recht, zum Südpol zu laufen.

Das Matterhorn stinkt, das kann sich niemand vorstellen. Es riecht nach der Pisse und dem Kot der vielen Leute, die da rumklettern.

Tibets Kultur zu zerstören ist so frevelhaft, als würden wir Italiener systematisch die Renaissance in Florenz und Rom beseitigen.