Rudolf Presber Zitate
Wenn mir jede, die auf Ehre Treue schwur mir unverletzlich, Wirklich treu geblieben wäre – Himmel, wäre das entsetzlich!
Rudolf PresberGeradeaus die Wahrheit reden, Das empfiehlt sich nicht für jeden: Doch er merke: daß das Lügen Eine Kunst und kein Vergnügen.
Rudolf Presber… wär‘ ich nie ein Narr gewesen, Wo nähm‘ ich jetzt die Weisheit her?
Rudolf PresberNimm’s nicht zu schwer, das bunte Leben, Dann trägt’s Dich leicht ein gutes Stück. Wer lächeln kann, kann viel vergeben – Und Viel-Vergeben baut ein Glück!
Rudolf PresberWer je in das Auge eines leidenden oder sterbenden Tieres geblickt hat, fühlt das Verwandtschaftliche alles Leidens und aller Qual dieser Erde.
Rudolf PresberDaß im Weine Poesie ist, Hört‘ ich schon in jungen Tagen; Doch wer nüchtern schon ein Vieh ist, Wird, bekneipt, nichts Schönes sagen.
Rudolf PresberIch lernte diesen Spruch am Rheine: Verständnis stellt sich langsam ein; Für letzte Weisheit uhd edelste Weine Muß man bei guten Jahren sein!
Rudolf PresberSei auf der Hut, wenn auf Dein Rügen Die Frauen gleich gerührt erscheinen; Es gibt der Weiber, die am meisten lügen, Wenn sie nicht reden, sondern weinen.
Rudolf PresberUnd hat der Herbststurm mich verschlagen, War nicht des Lenzes Sonne mein? Und kommt der Frost in rauhen Tagen, Soll ich dem Mai nicht dankbar sein?
Rudolf PresberWer sagt, daß ich nicht gläubig wär? Ich muß den Verleumder befehden! Die Kirchen gefallen mir alle sehr, Bloß nicht: die darin reden!
Rudolf PresberSoll mir die Freude am Leben gedeihn, so bad‘ ich im stillen Quartiere Den Leib in Wasser, die Kehle im Wein, Die Seele in guter Lektüre.
Rudolf PresberAuf Erden die größte Pein heißt: auf Kommando geistreich sein.
Rudolf PresberSo wird’s das Leben Dir enthüllen, Wie freudlos oft, was Du begehrt; Die Wünsche, die sich rasch erfüllen, Die waren keiner Kämpfe wert.
Rudolf PresberUnd bin ich endlich des Lebens genesen, Scharrt nicht in Erde und Lehm mich ein – Das Beste an mir ist Flamme gewesen, so mag auch das Ende die Flamme sein!
Rudolf PresberDas lernt sich kurz erst vor dem Scheiden Von dieses Lebens Lust und Pein: Man kann auch ohne Schmerzen leiden Und ohne Glück zufrieden sein.
Rudolf PresberDas Glück ist eine Redensart, Für das, was andere erreichen.
Rudolf PresberHumor ist das, was man nicht hat, sobald man es definiert.
Rudolf PresberEs gibt manchen Kritiker, für den die Sprache nur zu zwei Zwecken erfunden ist: erstens, um Zeilenhonorar zu schinden; zweitens, um hinter dem Gewurstel seiner Phrasen zu verbergen, daß er ein Rindvieh ist.
Rudolf PresberDer Pessimist Warum ihr bloß den Ehstand lobt? Wo, Teufel, ist die Harmonie? Er, heißt es, hat sich ausgetobt!, Und jetzt – tobt sie.
Rudolf PresberEin Esel sprach zu den Versippten, Von Eitelkeit überstrahlt: Ward je eine Flucht nach Ägypten Ohne mich gemalt?
Rudolf PresberJeder Mensch hat in der Patsch‘ Einmal schon gesessen. Er vergißt’s vielleicht. Der Klatsch Wird es nie vergessen.
Rudolf PresberWas Menschen beglückt und Helden geziert hat, Das haben die Alten mit Liebe besungen; Und wie sich die ganze Menschheit blamiert hat, Das bleibt ein Lieblingsthema der Jungen.
Rudolf PresberWer an jeder Schüssel sich isset satt, Dem hapert’s an Gaumen und Kehle. Wer gar zu viele Freunde hat, Ist kein Gourmand der Seele.
Rudolf PresberAlles Bewegliche Sollst du betrachten; Auch das Alltägliche Nimmer verachten, Weil das Verständige Tagesgebot ist Und das Notwendige Schön, wie der Tod, ist.
Rudolf PresberWer sich des sichern Taktes nicht bewußt, Kann nimmer Dir zum Freunde taugen, Er gießt dir Trostesbalsam in die Brust Und steht dabei auf Deinen Hühneraugen.
Rudolf PresberEr ist im Schreiben sehr gewandt Und schreibt in arbeitsreichen Nächten Sogar mit seiner linken Hand – Denselben Blödsinn wie mit der rechten.
Rudolf PresberDas Glück bevorzugt in der Welt Zu gern die dümmsten Kerle: Sie haben sich billige Austern bestellt Und finden die echte Perle.
Rudolf PresberFrag‘ mich oft im Weltgetriebe, Wenn ich so die Pärchen seh‘: Gibt’s mehr Ehen ohne Liebe, Gibt’s mehr Liebe ohne Eh‘?
Rudolf PresberEs ist zweifellos ein herrliches Gefühl, von allen „aufgeklärten Menschen“ gelobt und der Nachwelt empfohlen zu werden.
Rudolf PresberDas ist seit dem Garten Eden Der logische Verlauf: Wenn Frauen über Weiber reden, Dann hört die Dame auf.
Rudolf PresberSo steht er grämlichen Gesichts Und nörgelt, der Unleidliche. Er flucht der Welt und segnet nichts Als nach Gebrauch das Zeitliche.
Rudolf PresberDer Pavian sprach zum Maskenschwein: Wie kann man nur so häßlich sein! Der Marabu, der schaut ihn an Mit schiefen Kopf und sprach: Man kann!
Rudolf PresberBleibe Herr des Augenblicks – Jeder Lenz bringt Rosen; Sei Erbauer Deines Glücks, Statt es zu erlosen!
Rudolf PresberDas ist der Weisheit Quintessenz die viele zu freien hindert: Die Schönheit dauert einen Lenz, die Dummheit überwintert.
Rudolf PresberAuf einsamen Wegen im Regenwind Hab‘ ich oft Erfrischung gefunden – Und wenn mir die Menschen zu dämlich sind, Dann spiel‘ ich mit meinen Hunden.
Rudolf PresberDer Träge Ist wer zum Glücke selbst zu faul, Was der verdient? Ich denke – Prügel. Gebratne Tauben fliegen ihm ins Maul, Er stöhnt: Mir steht der Sinn nicht nach Geflügel!
Rudolf PresberEin jeder Künstler sucht sonder Ruh Ein Publikum, das ihn erkannte – Fünf Erdteile braucht der eine dazu, Dem andern genügt eine Tante.
Rudolf PresberWas Dir gelungen und was Du vollbracht, Sammle Dir’s fleißig mit frohem Bedacht. Was Dir mißlungen, mein lieber Sohn, Sammeln die guten Freunde Dir schon.
Rudolf PresberDas lernst Du als ehrlicher Erdengast, Wenn Freuden und Freunde, die Dir gelogen, Die bitter enttäuschte Seele haßt: Es haben Dich andre viel seltner betrogen, als Du Dich selber betrogen hast.
Rudolf PresberWeiber? Niedrig und verkommen! – Solches schwörst du unbeirrt – Bloß die eine ausgenommen, Die dich morgen küssen wird.
Rudolf Presber