Zitate von Siegfried Santura
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Zeit ist zu einem wertvollen, begrenzten Gut geworden, daher müssen wir die Zeit, die noch vor uns liegt, aktiv beeinflussen und lenken.

Unsere Welt ist eine Welt der Reisenden und der Wanderer geworden – freiwillig und unfreiwillig.

Wasser, das in Leitungen gefriert, bringt diese zum platzen. Ebenso verhält es sich mit eingefrorenen Gefühlen. Auch sie können sich ausdehnen und Menschen zum Bersten bringen.

Wir können nicht immer Einfluß nehmen auf das, was mit uns geschieht, wir können uns aber entscheiden, welche Konsequenzen das Geschehene für uns in Gang setzt.

Mit weniger auszukommen als andere, macht keinen besseren Menschen, aber einen unabhängigeren.

Stressquellen lassen sich nicht einfach ausschalten, wir können aber den Umgang mit ihnen zu unseren Gunsten verbessern.

Echte innere Balance kommt nicht von Loslassen. Sie resultiert aus dem Gegenteil – dem Seinlassen.

Arbeitslose werden behandelt als seien sie problemlos ersetzbar oder überflüssig, welches zu einem Gefühl einer persönlich verminderten Bedeutung führt.

Schöne und Kluge werden häufig beneidet, sie mögen auch manche Vorteile im Leben genießen – glücklicher als der Durchschnitt sind sie deswegen aber nicht.

Ein ungebremster Hedonismus zerstört die Funktionsfähigkeit und Unterscheidungskraft der Sinne.

Wer auf die Nackenschläge des Lebens nicht agil reagiert, verliert Lebensmut, und findet – wenn überhaupt, erst nach langem Ringen wieder Zuversicht und Stabilität.

Die Etablierung des Kapitalismus ist ein weltgeschichtlicher Dressurakt, welcher erst dann vollendet ist, wenn die Menschen ihr kapitalverwertendes Unglück als eigene Erfüllung erleben.

Einem Baum gelingt es schneller, sich den Umweltverhältnissen anzupassen als Menschen, die in eine schwere Lebenskrisen geraten sind, flexibel zu reagieren.

Der Tag hat nur 24 Stunden und wir müssen ordentlich Geld verdienen. Wer jedoch Zeit nur wirtschaftlich bewertet, schmälert den Genuss am eigenen Tun.

Glück und Zufriedenheit kann man sich bekanntlich nicht kaufen. Doch entgegen der Alltagsweisheit verhält die Mehrheit sich völlig konträr zu diesem Wissen.

Die Folgen unserer Wissensakkumulation sind, daß viele Menschen überfordert sind und vor lauter Auswahlmöglichkeiten keine Lösung eines Problems erkennen.

Auch wenn der Kleiderschrank schon voll ist, kauft die Mehrheit weiter, bis er übervoll ist. Und wenn irgendwann dann nichts weiter geht, wird ein neuer Kleiderschrank gekauft.

Jeder Zehnte stirbt am Rauchen. Dessen ungeachtet ist Tabakkonsum ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft.

Wer seine Zeitprobleme lösen will, muß als erstes aufhören, sie in den Griff bekommen zu wollen.

Ein Eiferer nervt durch sein hartnäckiges Missionieren ohne den geringsten Selbstzweifel. Er ist eine Ein-Mann- oder Eine-Frau-Sekte.

Bei dunklen Geheimnissen ist besser eine Flucht ins Offene und Erlösende, anstelle die unentdeckte Verfehlung mit Angst, Unruhe und Schuldgefühlen weiterhin zu ertragen.

Für viele Menschen ist die hochgeschätzte Freizeit eher zur Quelle unausgefüllter Stunden, Stress und Langeweile geworden, als zu Erholungspause, Beschaulichkeit, Stille und Mußezeit.

Das Selbstbild, das sich als Idealbild misst und welches wir von uns selbst haben oder machen, kann uns wachsen lassen – aber auch einengen.

Aus Lebenskrisen bilden sich vielfach ideenreiche, manchmal aber auch große schöpferische Lebenschancen.

Der Konsumwahn, welcher für viele ein Glaubensbekenntnis wurde, ist eine Philosopie ohne Credo.

Wenn Menschen beisammen sind, stecken sie sich vielfach an, dies aber nicht nur mit Keimen, sondern auch mit Ansichten und Gesinnung.

Unser Dasein entstand mehr durch einen Zufall und minder als ein Geschenk des Himmels.

Wenn jemandem seine Zukunft wichtig ist, dann muss er den Kurs verlassen – es anderen zu überlassen.

Mit Reichtum verhält es sich wie mit der Gesundheit – wir gewöhnen uns sehr schnell an einen Zustand, und wenn bestimmte Mindestbedürfnisse befriedigt sind, bringt jeder weitere Zuwachs eine immer geringere emotionale Dividende.

Nur wer über eine „postmoderne Mentalität“ verfügt, scheint den Prozeß der Weltmodernisierung für sich nutzen zu können.