Zitate von Sigrun Hopfensperger
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Mein Studium hat begonnen. Studium, welch schöner Begriff, wo doch nur eine deutsche Übersetzung des lateinischen Wortes „Beschäftigung mit“ bedeutet, die anderen hingegen Streben, Lust, Begierde, Zuneigung…

Was ist die wichtigste Aufgabe im Leben eines Menschen, der nach Frieden und Harmonie strebt? „Feuer zu löschen“, die da unzählig weltweit brennen? Nein, andere zu ermutigen, selbst nach dem „Löschschlauch“ zu greifen und ihnen aufzuerlegen, weitere „Feuerwehren“ zu gründen.

Leben fortreißend hinterläßt die große Flut Trauer und Fassungslosigkeit. Gleichzeitig tränkt sie den Boden, der den Samen des Mitgefühls, der Hilfsbereitschaft und grenzüberschreitenden Zusammenstehens wachsen läßt.

Wie Sophie Scholl aufrechten Ganges zum Schafott gehen, auf dem die letzte humanitäre Überzeugung zu Fall gebracht werden soll, zeugt von wahrhafter Größe.

Intelligenzquotient und Emotionaler Quotient sind die Faktoren, die den Menschen bestimmen. Pflege ständig die Aufgeschlossenheit des Geistes und die Toleranz des Herzens, und du besitzt beides!

Jeder noch so kleine Schritt in die richtige Richtung verkürzt die Distanz zum Ziel – und sei es nur um eben diesen einen Schritt!

Heimat ist ein tiefer Punkt in unserer Mitte, den ich bislang noch nicht gefunden habe, aber zu suchen aufgebrochen bin.

Das Gute, das in der Welt bestehen will, darf niemals blind für das Schlechte sein!

Glück resultiert aus einer Vielzahl von Glücksmomenten, die wir uns durch täglich praktizierte Lebensfreude selber schaffen.

Mal ein Ziel etwas zu verfehlen, ist noch lange kein Weltuntergang; das hilft nur zu wachsen.

Weil die Stille in mir so unerbärmlich laut schreit, ertränke ich sie in Arbeit, um nicht restlos taub zu werden gegen die Sorgen des Alltags.

Als einzigem Lebewesen der Welt ist dem Menschen die Gabe zur Logik gegeben worden, welche er dazu benutzt, eben diese Gabe als logische Konsequenz aus seinem Handeln heraus auszuschalten.

Die Liebe ist eine tiefere Wahrheit, die sich in Worten nie vermitteln läßt. Aber schweigend finden Herzen zueinander, wenn sie nicht in Sprache eingemauert werden.

Falsche Gedanken verhindert man nicht, indem man sie verbietet, sondern indem man Gutes denkt. Gewalt verhindert man nicht, indem man gegen sie demonstriert, sondern indem man Liebe praktiziert.

Das Wesen der Philosophie ist themenzentriertes Denken in die Tiefe, ihre Nahrung aber der gedankliche Austausch.

Charakter zeigt sich für mich darin, daß man auch eine Aufgabe, die weit unter den eigentlichen Fähigkeiten liegt, mit vollem Herzen gut machen will.

Schmerz ist eine Erfahrung, die Veränderung nach sich zieht, zu wach ist die Erinnerung. Nur bei Krieg scheint das nicht zu funktionieren.

Was sind eigentlich die vielzitierten Träume, die wir leben sollen? Sie sind keine Luftschlösser, sondern Signale aus den Tiefen unserer Seele, die sich erleichtert an die Oberfläche hervorgearbeitet haben. Zu schade, wenn wir sie dann einfach nur kopfschüttelnd wegwerfen.

Veränderungen sind oft unangenehm, gewiß, aber nicht minder wichtig wie die Puppe für die Raupe, will sie ein wunderschöner Schmetterling werden.

Trennung ist nicht gleich Trennung: Man kann Abschied nehmen mit klaren Worten und Wege fürs Loslassen ebnen, so handelt der Mutige. Man kann sich auch wortlos umdrehen und ein unglückliches Häufchen Ratlosigkeit hinterlassen, so handelt die Mehrheit.

Wir Menschen haben nicht Angst vor dem Tode. Wir wissen um unsere Endlichkeit. Es ist die Willkür des Todeszeitpunktes, die uns das Fürchten lehrt.

Loslassen bedeutet Abschiednehmen können. Sich von seinen eigenen Ansichten von Zeit zu Zeit schmerzfrei verabschieden zu können, führt zur inneren Freiheit und eine Vielzahl von inneren Freiheiten summiert sich am Ende zur Weisheit.

Für Gewalt und Krieg den Körper zu schinden mag für viele erträglicher sein als die Vorstellung, seinen Charakter anzustrengen und nachgeben zu lernen.

Außergewöhnliches tun heißt, sich von der Mittelmäßigkeit abzuheben und den Mut zu entwickeln, in neue, unbekannte Dimensionen aufzubrechen.

Nur der Faule betrachtet die Pause als erstrebenswerten Lebenszustand. Der schaffende Mensch hingegen nutzt sie als Quelle für neue Leistungskraft. Und seine Entspannung zieht er aus dem Resultat, das die Seele mit Glück erfüllt.

Der Bauer trennt sich erst einmal von seiner Saat und gibt sie dem Boden, darauf vertrauend, im Herbst die Früchte des Feldes zu ernten. Auch bei unseren Wohltaten gegenüber anderen sollten wir auf diese Weisheit bauen.

Wunsch und Absicht unterscheiden sich darin, dass der Wunsch rein gedanklich bleibt, während die Absicht mit Handlungswillen verknüpfter Gedanke ist.

Angesichts religions- und kulturübergreifender Festlichkeiten rund um die Wintersonnwende bin ich dafür, die „Weihnachtszeit“ in Friedenszeit umzubenennen und allen Menschen Frieden in sich selbst zu wünschen.

Innerer Widerstand gegen ein schlechtes totalitäres Regime erinnert mich an Krebs, der positive Metastasen verstreut.

Töne müssen aufeinander abgestimmt sein, um harmonischen Gleichklang zu erzeugen. Alles andere tut weh in den Ohren. Vielleicht könnte man diese Erkenntnis mal auf Diskussionen übertragen?

Manchmal hassen wir einen Menschen nur deshalb, weil wir ihn lieben, ohne es zu wissen.

Gott ist nichts anderes als die Bezeichnung für die Kapitulation des Menschen vor der Unvorstellbarkeit des Unendlichen.

Der Unterschied zwischen Lieben und Verlieben: Liebe heißt Hingabe, während Verlieben die Bereitschaft heißt herauszufinden, ob man sich überhaupt hingeben will.

Eine Hochzeit ist nicht der Anfang, sondern das Ende einer langen Reise zweier Herzen auf der Suche nach Geborgenheit.

Mit positiven Augen betrachtet, stellt das Streben nach Perfektionismus die Verneigung eines Weisen vor dem wahren Wert der Aufgabe dar.