Lobe einen Narren, so schwillt er.

Man henket keinen Dieb, der sich vom Galgen kaufen kann.

Wer den Acker pflegt, den pflegt der Acker.

Je ärmer einer ist, desto mehr Teufeln begegnet er.

Bist du leer im Beutel, so ist alles eitel.

Lieber zehn Jahre voll sich regen, als zwanzig Jahre nur halb. Man spart zehn Jahre Kost dabei.

Ein gutes Frühstück ist besser, als wenn einer einen guten Morgen wünscht.

Was ist der Unterschied zwischen ’ne Kuh und ’nem Postbosten? -?- ‚Ne Kuh kann man melken, det braucht sich der Postbote nich‘ jefallen lassen.

Mut ist nicht Freisein von Angst, sondern Ihre Überwindung.

Man hat das Neue lieber als das Gute.

Jeklatscht wird in jeder Stadt, aber nirjends wird so jeglaubt wie in Mitau.

Übersehen ist verspielt.

Wer nicht rechnen kann, wird nicht reich; wer nicht leichtsinnig ist, wird kein Held.

Armut hat manchen zum Herren gemacht, aber auch viel‘ an den Galgen gebracht.

Habegehabt (oder auch Hatt-ich) ist ein armer Mann.

Wenn du wissen willst, was dein Nachbar von dir denkt, so fange einen Streit an.

Es kämpfen die Parteien und im Wald entrollt sich der Farn.

Wer den Ruf eines Frühaufstehers hat, kann getrost den ganzen Morgen im Bett bleiben.

Ein unwissender Arzt ist nicht besser als ein Mörder.

Was dir nichts nützt und ein anderer dringend braucht, das behalte nicht.

Man soll Gott erst für das Brot danken, ehe man um den Kuchen bittet.

Besser Streit mit dem Klugen als Freundschaft mit dem Dummkopf.

Aus Stiefeln macht man leicht Pantoffeln.

In jeder Freude ist ein Tropfen Wermut.

Das Glück gleicht dem Balle: Es steigt zum Falle.

Der Fremde in der Nähe ist mehr wert, als der Verwandte in der Ferne.

Wer hat, der sät, wer nichts hat, klaubt auf.

Wer viel verspricht, der gibt wenig.

Es gibt Menschen, die Fische fangen, und solche, die nur das Wasser trüben.

Der Geizige ist das Roß, das Wein fährt und Wasser säuft.

Stirbt die Mutter, so zerstreut sich die Familie.

Dem ertrinkenden Hund bietet jeder Wasser an.

Haben Menschen einen festen Entschluß gefaßt, dann werden Götter ihre Bundesgenossen.

Welch Wunder bewirkst du, o Armut! du gibst mir ja das kostbare Geschenk der Tarnkappe. Ich kann jetzt doch vor allen meinen Freunden vorübergehen, sie sehen mich nicht.

Wunder kommen nur zu denen, die daran glauben.

Reden ist einander lieben.

Friede ermüdet den Streit.

Geduld ist stärker als Diamant.

Aus einem Jungen, der nicht über den Zaun klettert (sondern durchkriecht), wird nicht viel.

Hundes Zung heilet Wunden.

Ein Mann, ein Wort; ein Wort, ein Mann.

Alte Leute müssen ihre Stärke aus der Schüssel nehmen.

Die Eltern ertrinken in der Liebe zu ihren Kindern.

Die kleinen Sterne scheinen immer, während die große Sonne oft untergeht.

Schweigen ist ein Zeichen von Weisheit, aber Schweigen allein ist noch keine Weisheit.

Wer im Grabe liegt, dem ist wohl gebettet.

Die Not isst mit der Schlechtigkeit aus einer Schüssel.

Mit dem Besuch eines Freundes ist es wie mit dem Regen: Man bittet darum, wenn er ausbleibt und verwünscht ihn, wenn er zu lange dauert.

Mit fremden Schaden ist wohlfeil klug werden.

Versprochene Beeren füllen die Körbe nicht.