Es ist schwer stark zu sein, aber nicht unbesonnen.

Seelenkranker! Alle Rosen blüh’n, warum bleibt dein Herz allein verdorrt? Sonne lockt und tausend Quellen sprüh’n, warum ist bei dir umsonst ihr Müh’n?

Erst im Kopf bedenken, dann das Mundwerk lenken.

Wenn du beim Fischen gähnst, wirst du keinen Fisch fangen.

Gerechtigkeit muß sein in allen Dingen.

Frauen sparen im Kleinen und verschwenden im Großen.

Wo ein Hahn kräht, ist auch ein Dorf.

Zeit ist Geld, aber Zeit ist nicht käuflich.

Mit einem bitteren Geschmack im Mund kann man nicht Süßholz raspeln.

Man muß die Zunge siebenmal im Munde herumdrehen, ehe man spricht.

In Unwahrheit leben – mag man nicht; in Wahrheit leben – kann man nicht.

Arme Leute haben bald abgespeist.

Der Fluch der Wohltat ist es, sie zu erwähnen.

Eine jegliche Stimme bezwinge die Stille nach ihrer Bestimmung.

Einen Grobian bringe zu seiner Frau.

Die Zunge ist die Übersetzerin des Herzens.

Die Gesprächstrommel wird nicht nur auf einer Seite gerührt.

Mit Zorn und Hass reißt man alles nieder, mit Geduld und Liebe aber baut man aus nichts einen Tempel.

Was man auf Morgen verschieben kann, ist es nicht wert, heute getan zu werden.

Bald aufgezuckt, bald hingeworfen.

Bruderliebe sieht oft trübe.

Wer kauft, was er nicht braucht, muß, was er braucht, verkaufen.

Liebe und das Selbst sind eines, und wer eines davon entdeckt, hat beides verwirklicht.

Neben dem Schiff ist gut schwimmen.

Vor der Gewalt zieht sich das Recht zurück, wie die Strohsandale vorm Gewitter.

Aus klapprigen Fohlen werden die schönsten Hengste.

Der Kamin ist das Tulpenbeet eines Wintertages.

Ein großes Ding kann nicht in ein kleines Ding verwandelt werden.

Ist Mond voll – dann nimmt er ab!

Beim Aufteilen der Erbschaft steht die Freundschaft still.

Weisheit findet man eher unter Runzeln als unter glatten Backen.

Gesundheit ohne Geld ist eine halbe Krankheit.

Das beste Vergrößerungsglas, um einen Menschen „unter die Lupe zu nehmen“ ist die Zeit.

Keine schöne Frau zieht einen Vorhang vors Gesicht.

Bei drei Dingen lernt man einen Menschen am besten kennen: In der Liebe, beim Spiel und beim Wein.

Glücklich ist, wer Schmähungen hört, doch schweigt; hundert Übel gehen an ihm vorüber.

Fleißige Schüler machen fleißige Lehrer.

Das Glück kommt zu denen, die lachen.

„Geld her!“ – läuten die Glocken, wenn auch der Pfaff schon tot ist.

Der Rabe, der den Kormoran nachahmt, muß viel Wasser schlucken.

Mit eines andern Sachen muß man behutsamer umgehen als mit eigenen.

Der Wind pfeift darauf, ob der Baum müde ist.

Gestandene Fehler sind halb repariert.

Auf wessen Wagen du sitzt, dessen Lied sollst du singen.

Lieber durch einen Verwandten gebissen, als von einem Verwandten geleckt.

Ein Tag Regen tränkt sieben dürre Wochen.

Laßt jeden seine eigenen Fenster einwerfen.

Sorge ist wie ein kostbarer Schatz, den man nur Freunden zeigt.

Den heutigen Wein trinke ich heute. Das Leid von morgen trage ich morgen.

Wer die Füße eines Menschen in seinen Händen hält, hält auch seine Seele.